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Hans Liska (* 19. November 1907 in Wien; † 26. Dezember 1983 in Wertheim, bestattet in Scheßlitz bei Bamberg) war ein österreichischer Zeichner, Maler, Gebrauchsgrafiker und Illustrator.[1]


Leben


Liska besuchte die Handelsschule und arbeitete dann als Bürogehilfe. Ein Nebenverdienst als Klavierspieler ermöglichte es ihm, die Wiener Kunstgewerbeschule zu besuchen. Er war dort Schüler Berthold Löfflers[1] (Freund Kokoschkas[2]).

Er arbeitete zunächst als Werbegrafiker in St. Gallen in der Schweiz und besuchte anschließend die Münchner Kunstgewerbeschule bei Emil Prätorius und Walther Teutsch.[1]

Vom Ullstein Verlag gefördert, besuchte er 1933 in Berlin die Kunsthochschule am Steinplatz als Schüler von Ferdinand Spiegel.[1] Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde er 1939 als Soldat eingezogen und Bildberichterstatter einer Propagandakompanie und Sonderstaffel.[1] Seine Zeichnungen von den verschiedenen Kriegsfronten erschienen in vielen Zeitungen, auch im neutralen Ausland. Zwei seiner Skizzen-Bücher aus den Jahren 1942 (Junkers) und 1944 (Hans Liska) sind heute gesuchte Raritäten. Seit 1933 bis nachweislich 1944 war er Pressezeichner für die Berliner Illustri(e)rte Zeitung, so beispielsweise für die Sonderhefte zu den Olympischen Spielen 1936,[3] und das Propagandablatt Signal. Er fertigte auch eine Zeichnung des „größten Ateliers der Welt“, einer riesigen Halle, die in Baldham bei München nach einem Entwurf von Albert Speer für Josef Thorak errichtet worden war. Hier sollten die mächtigen Figurengruppen für das Märzfeld in Nürnberg entstehen. Das Gemälde zeigt wie nach dem lebenden Modell ein (beispielsweise einem Pferd) zunächst eine Tonform, dann ein vier Meter hohes Modell und schließlich ein kolossale Pferdestatue entsteht. Eine zweite Abbildung zeigt den Transport der fertigen Pferdefigur zu den Bahngleisen für die Verladung und den Abtransport zum Bestimmungsort.[4]

Nach dem Kriegsende blieb Liska in Deutschland. 1945 wurde sein Skizzenbuch aus dem Kriege, das 1944 im Verlag Buhrbanck in Berlin erschienen war, sowie alle fremdsprachigen Ausgaben davon unter der Nummer 17549 auf die „Proskriptionsliste für Auszusondernde Literatur“ gesetzt.[5]

1948 heiratete er in Scheßlitz nahe Bamberg Elisabeth, gen. Lisl geb. Schmid (* 1922). Aus der Ehe erwuchsen die beiden Töchter Angelika und Gabriele.[6]

Liska setzte in Scheßlitz seine zeichnerische Begabung für die Zeitschriften Quick und Hörzu ein. Er arbeitete jahrelang für die Werbung insbesondere für die Automobilindustrie bei Daimler-Benz, aber auch für die Kölner Firmen Ford und Mülhens (4711). Andere Auftraggeber waren beispielsweise die Kaufhof-AG, Degussa, Märklin, Quelle, die Farbwerke Hoechst, das Lederer Bierkontor, die Sektkellerei Henkell[7] oder die Rauchbierbrauerei Schlenkerla[8] (Bamberg). Ab 1960 entstanden seine Städte- und Landschafts-Bücher mit den Skizzen aus Salzburg, Bamberg, Köln, Kulmbach und dem Frankenland.

Die Porzellanfirma Kaiser in Bad Staffelstein brachte um 1970 zahlreiche Krüge, Schalen und hauptsächlich Wandteller mit über 200 Liska-Motiven der Städte Königsberg, Danzig, Breslau, Berlin, München, Aachen, Bamberg usw. in den Handel.

Seine Vorliebe für Mozarts Opern schlug sich nieder in dem 1982 entstandenen Band mit Zeichnungen und Bildern, Zauber der Bühne. In einer Autobiografie im Bildband Malerisches Kulmbach (1985) bekannte sich Liska als Verehrer von Oskar Kokoschka, Pablo Picasso und Max Ernst.

Am 26. Dezember 1983 erlitt Hans Liska einen Herzinfarkt, dem er kurz darauf erlag.


Werke (Auswahl)


Zu seinen Werken zählen Magazine, Illustrierte, Bücher und auch Skizzenbücher mit seinen Zeichnungen. Von ihm stammen auch zahlreiche Illustrationen für Bucheinbände wie beispielsweise für das Verrat an der Ostfront von Friedrich Georg das 2012 erschien.[9]


Ausstellungen (Auswahl)



Auszeichnungen



Literatur





Einzelnachweise


  1. Manfred H. Grieb: Liska, Hans. In: Nürnberger Künstlerlexikon: Bildende Künstler, Kunsthandwerker, Gelehrte, Sammler, Kulturschaffende und Mäzene vom 12. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Walter de Gruyter, 2011, ISBN 978-3-11-091296-8, S. 930 (books.google.de Leseprobe).
  2. Lothar Henning und Karl-Georg Pfändtner, Unser Jahrhundert, Kunst in den Sammlungen der Stadt Bamberg, Katalog zur Ausstellung in der Dominikanerkirche 17. Mai – 30. September 1998, Bamberg
  3. Berliner Illustrierte Zeitung – Die 16 olympischen Tage. 1936, S. 36 (Textarchiv – Internet Archive).
  4. Peter Adam: Art of The Third Reich. Harry N. Abrams, New York 1992, S. 195 (Textarchiv – Internet Archive Ursprünglich abgedruckt in Berliner illustrierte Zeitung Nr. 51, 1938).
  5. Proskriptionsliste 1945 Auszusondernde Literatur. 1945 (Textarchiv – Internet Archive).
  6. 1994/95, Begegnungen in Rotary, Festschrift 40 Jahre Rotary Club Bamberg, Verlag K. Urlaub, Bamberg
  7. Henkell – Der Sekt, der eine ganze Welt verzaubern kann! mit Gedichten von Franz von Rexroth. Henkell & Co., Wiesbaden-Biebrich 1970, OCLC 72045632.
  8. Gerhard C. Krischker: 300 Jahre Schlenkerla, Bamberg, 1678–1978. Brauerei Heller-Schlenkerla OHG, Bamberg 1978, OCLC 163724647.
  9. Friedrich Georg: Verrat an der Ostfront (= Veröffentlichungen des Instituts für deutsche Nachkriegsgeschichte. Band 55). Band 1:. Grabert, Tübingen 2012 (archive.org Buchumschlag: Artillerieschüsse).
  10. Die Olympischen Spiele 1936 in Berlin und Garmisch-Partenkirchen. Band 2. Cigaretten-Bilderdienst, Hamburg-Bahrenfeld 1936 (Textarchiv – Internet Archive vier farbige Zeichnungen hinter den Seiten 16 (Das Luftschiff „Hindenburg“ über dem Reichssportfeld), 96 (Die Sturmregatta auf der Kieler Förde), 136 (Das Frankenburger Würfelspiel) und 160 (Die Schlußfeier im Olympischen Stadion)).
  11. Hans Liska: Kriegs-Skizzenbuch Luftwaffe. Condo-Verlag, Emmelshausen 1997, ISBN 3-928483-11-0 (Nachdruck der Sonderausgabe von 1942).
  12. Hans Liska: Kriegs-Skizzenbuch Hans Liska: limitierter Faksimile-Nachdruck vom Original 1944. Nachdruck wurde von Herrn Helmut Hurler […] veranlasst. Helmut Hurler, Bamberg 1977, OCLC 48402026.
  13. Ausstellung Hans Liska. Galerie Glockengasse, Köln 1972, OCLC 1075248336.
  14. Jakob Lehmann: Hans Liska: Daimler-Benz 1950–1983; Auszug aus dem künstlerischen Schaffen. Daimler-Benz AG, Stuttgart 1983, OCLC 631815527 (Ausstellungskatalog).
  15. Geschichtenerzähler mit Feder und Pinsel: Premiere der Ausstellung „Hans Liska erleben“ im Museo Mille Miglia. daimler.com, abgerufen am 6. März 2020.
  16. Premiere der Ausstellung „Hans Liska erleben“ im Museo Mille Miglia 5. 6. 2014. tunerportal.de, 2014, abgerufen am 6. März 2020.
  17. Kulturatlas Oberfranken: Preise und Stipendien – Kulturpreis der oberfränkischen Wirtschaft. Abgerufen am 6. März 2020: „1977 Karl-Heinz Bauer, Bamberg und Hans Liska, Bamberg“
Personendaten
NAME Liska, Hans
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Zeichner, Maler und Illustrator
GEBURTSDATUM 19. November 1907
GEBURTSORT Wien
STERBEDATUM 26. Dezember 1983
STERBEORT Scheßlitz

На других языках


- [de] Hans Liska

[en] Hans Liska

Hans Liska (19 November 1907 in Vienna, Austria – 26 December 1983 in Wertheim am Main, Germany) was an Austrian artist, painter, commercial artist and illustrator.[1]

[ru] Лиска, Ханс

Ханс Ли́ска (нем. Hans Liska; 19 ноября 1907 (1907-11-19), Вена — 26 декабря 1983, Шеслиц) — австрийский художник. Известен работами на военную тему, иллюстрациями в журналах и книгах.



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