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Hans Ohlms (* 5. Februar 1908 in Hannover; † 28. Februar 1988 in Nordhorn, Landkreis Grafschaft Bentheim) war ein deutscher Maler, Grafiker und Bildhauer. Er schuf Landschaftsmalerei, Porträts, Gebrauchsgrafik und Karikaturen, aber auch plastische Arbeiten und experimentelle Bildfindungen bis hin zur Kunst im öffentlichen Raum. Über viertausend seiner Arbeiten sind erhalten. Eine nicht bekannte Anzahl seiner Werke ging im Zweiten Weltkrieg und durch Zerstörungen durch ihn selbst verloren.

Sein Hauptwerk ist das Mosaik in der Friedhofskapelle in Nordhorn und seine imaginäre Ansicht der Textilindustrien der Stadt Nordhorn, das heute im Stadtmuseum Nordhorn hängt.


Leben


Hans Ohlms war der Sohn eines Lehrers und Ältester von sieben Geschwistern. Sein Vater stimmte einer künstlerischen Ausbildung zu, bestand aber auch auf einer Lehrerausbildung. Im Gymnasium hatte Ohlms Kunstunterricht bei Hans Völker, der sein Talent erkannte. Noch als Schüler besuchte Ohlms die Abendaktkurse bei Fritz Burger-Mühlfeld an der Kunstgewerbeschule Hannover. In den Jahren 1925 bis 1927 absolvierte er eine Maler- und Dekorationsmalerlehre. Anschließend erfolgte bis 1928 eine künstlerische Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Hannover bei Georg Kindermann und dem Maler Carl Wiederhold. In den Jahren 1928–1929 wurde er bei Rudolf Rochga an der Staatlichen Kunstgewerbeschule Stuttgart ausgebildet.[1]

Erste Tätigkeiten als Kirchenmaler schlossen sich in Bamberg bei Paul Faltin an. In den Jahren 1930/31 lebte Ohlms als Maler und Grafiker in Osnabrück, wo er 1931 seine erste Ausstellung hatte. Er absolvierte ab 1932 eine Lehrerausbildung in Köln; ab 1937 war Ohlms als Lehrer in Nordhorn tätig. Er war Kunsterzieher am Berufsschulzentrum, wirkte zeitweilig am Gymnasium; als Oberstudienrat ging er 1978 in Pension.[2]

Während des Zweiten Weltkriegs war Ohlms ab 1939 als Wehrmachtssoldat in der Ägäis. Er wurde als Kriegsberichtzeichner in Rumänien, Kreta und Griechenland eingesetzt und hielt sich auch in Ägypten auf. Anschließend war er bis 1947 in Kriegsgefangenschaft. Vor der Wiedereingliederung in den Beamtendienst musste Ohlms eine Entnazifizierungsprozedur im britischen Sektor durchlaufen. Ab 1948 war Ohlms Mitglied im Bund Bildender Künstler Osnabrück und nahm dann seine Ausstellungstätigkeit wieder auf.

Er lebte durchgehend in Nordhorn, war seit 1935 mit Adelheid Schumpe verheiratet und hatte mit ihr zwei Kinder.

Ohlms starb am 28. Februar 1988 in Osnabrück.


Werk


Nachdem er bereits in der Kindheit mit dem Zeichnen begonnen hatte, perfektionierte Ohlms sein Können von der Skizze bis zum Ölbild, vom Aquarell bis hin zum Linoldruck und war auch mit Karikaturen erfolgreich. Mit der Teilnahme an der Kollektivausstellung von Künstlern des Bundes Bildender Künstler Osnabrück 1949[3] im Städtischen Museum Osnabrück versuchte Ohlms die gestalterischen Ansätze der europäischen Moderne mit dem Können seiner Ausbildungsjahre zusammen zu bringen. Gebrauchsgrafiken stehen neben eigenen freien Bildgestaltungen, z. B. bei Landschaftsaquarellen, und Auftragsarbeiten für die wieder zu Geld kommenden Schicht der Bildungsbürger und Unternehmerfamilien – insbesondere Porträts. Dazu gehörte auch, dass er unzufrieden mit seinen bildnerischen Leistungen wurde und in Phasen der Niedergeschlagenheit beträchtlich Teile seines ihn letztendlich künstlerisch nicht überzeugenden Werkes bewusst zerstörte.

Die öffentlichen Aufträge waren für Ohlms eine willkommene Abwechslung zu den ihn mehr und mehr einengenden privaten Aufträgen. Die Kunst im öffentlichen Raum war ihm eine neue Herausforderung, auf die er sich bewusst einließ.[4]

Erst im Alter und mit der wirtschaftlichen Absicherung durch die Pension als Oberstudienrat konnte Ohlms das entwickeln, was er sein „wahres künstlerisches Schaffen“ nannte. In seinem Atelier schuf er rund tausend Werke. Jenseits aller Stilfestlegungen, die ihn bis dahin begleitet hatten, erkundete er ungesehene Bilderwelten, die er mit seinen Träumen und Erfahrungen abglich. Dies geschah auch in vielfältigen dreidimensionalen Arbeiten. Reliefbilder aus Radioteilen und Stofffetzen entstanden dabei ebenso wie Kleinplastiken aus Metall und Holz.[5] Inhaltlich machte er damit die Brüchigkeit der Nordhorner Industriewelt zum Thema und nahm den Untergang der Textilindustrie um die Unternehmen NINO, Rawe und Povel bildnerisch vorweg.

Fast vergessen von der Kunstwelt brachte eine Retrospektive in Osnabrück im Jahr 1988[6] einen Überblick über das Können Ohlms ins Bewusstsein der Fachwelt und der interessieren Öffentlichkeit.


Werke im öffentlichen Raum


Gegenwärtig (Stand Juli 2021) sind folgende Arbeiten von Hans Ohlms in der Öffentlichkeit zu sehen:


Ausstellungen



Einzelausstellungen



Gruppenausstellungen



Literatur





Einzelnachweise


  1. Arno Piechorowski: Hans Ohlms - ein Künstlerschicksal. In: Museumsverein für die Grafschaft Bentheim (Hrsg.): Hans Ohlms - Retrospektive. 500. Auflage. A.Hellendorn KG, Bad Bentheim 1990, S. 17 -19.
  2. Arno Piechorowski: Hans Ohlms - Ein Künstlerschicksal. In: Museumsverein Grafschaft Bentheim (Hrsg.): Hans Ohlms - Retrospektive -. 500. Auflage. A. Hellendorn KG, Bad Bentheim 1990, S. 20 -24.
  3. Ohlms, Hans. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 3: K–P. E. A. Seemann, Leipzig 1956, S. 511.
  4. Arno Piechorowski: Hans Ohlms – Arbeiten für den sakralen Raum. 1. Auflage. Armin Vaas Verlag, Langenau-Ahlbeck 1981, ISBN 978-3-88360-028-4.
  5. Thorsten Austermann, Renate Bunte, Reinhart Ohlms: Hans Ohlms – Ausdrucksformen. Hrsg.: Stadt Rietberg und Nachlass Hans Ohlms. Rietberg 2018, S. 30 ff.
  6. Inge Frankmöller: Hans Ohlms – Retrospektive – Anmerkungen zum künstlerischen Werk von Hans Ohlms. Hrsg.: Museumsverein der Grafschaft Bentheim. 500. Auflage. A.Hellendorn, Bad Bentheim 1990, S. 29 ff.
Personendaten
NAME Ohlms, Hans
KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler, Grafiker und Bildhauer
GEBURTSDATUM 5. Februar 1908
GEBURTSORT Hannover
STERBEDATUM 28. Februar 1988
STERBEORT Nordhorn



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