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Hans Prasch (* 7. Juni 1925 in Bad Orb; † 26. Oktober 1999 ebenda) war ein deutscher Bildhauer, Kulturpreisträger des Main-Kinzig-Kreises 1985 und Ehrenbürger von Bad Orb.

Hans Prasch, 1995
Hans Prasch, 1995

Leben, Familie


Hans Prasch wurde als fünftes von fünf Kindern eines Landwirts und Waldarbeiters in Bad Orb geboren. „Die Familie Prasch ist schon seit Jahrhunderten in Orb ansässig.“[1] und lebte in sehr bescheidenen Verhältnissen. Hans Prasch besuchte die Grund- und Hauptschule in Bad Orb. Schon in der frühen Jugend stellte er seine Neigung zur Arbeit mit Holz und die Begabung für das Holzschnitzen fest, das ihm viel Freude bereitete.

An die Schulzeit in Bad Orb schloss sich 1939 eine Schreinerlehre an. Danach besuchte er die Staatliche Fachschule für Holz- und Elfenbeinschnitzerei in Erbach im Odenwald. Die Ausbildung wurde unterbrochen, als er 1943 zum Wehrdienst einberufen wurde. Kurz vor Kriegsende wurde er schwer verwundet. Ab 1947 besuchte er die Werkkunstschule in Offenbach, die heutige Hochschule für Gestaltung. Seit 1948 war er freischaffender Bildhauer.

Hans Prasch war verheiratet und hatte zwei Kinder. Er verstarb am 26. Oktober 1999 in Bad Orb. Prasch war Mitglied im Bundesverband Bildender Künstler, im Künstlerbund Simplicius (seit 1954)[2] und der Orber Sezession.[3]


Künstlerisches Schaffen


Mit Holz als Werkstoff von Kindheit an vertraut, arbeitete Hans Prasch später ebenso mit Bronze, Blei und Stein. Er bevorzugte Plastiken, Reliefs und die Kombination beider Darstellungsarten. Sie sind charakteristisch, insbesondere für seine größeren Arbeiten (Jubiläumsbrunnen, Sälzer). Zu seinen Lehrmeistern zählte vor allem der Maler und Freund Magnus Manz, mit dem er viele gemeinsame Ausstellungen gestaltete.

Eine der ersten Ausstellungen seiner Werke war zusammen mit seinem Freund, dem Maler Peter Mann im Weißen Saal des ehemaligen Kurhauses Bad Orb. „Themen und Figuren seiner Heimat waren zeitlebens seine ausgesuchten Motive“;[4] beispielhaft genannt seien Peter von Orb, Jubiläumsbrunnen, Sälzer oder Schubkärrnschercher. Es sind „Werke von unaufdringlicher Schönheit und Klarheit, aus denen die Liebe zu seiner Heimat und der Region spricht“.[5]

Hans Prasch: Ausrufer, Bronze
Hans Prasch: Ausrufer, Bronze

Waren es in der Anfangszeit noch überwiegend einzelne Personen, denen er künstlerisch Leben einhauchte (z. B. das ausdrucksstarke „Sterntaler-Mädchen“, aus dem gleichnamigen Märchen, siehe Werkeverzeichnis), so wurden es mit der Zeit mehr und mehr Personen-Gruppen, die seine Aufmerksamkeit fanden. „Diese Werke werden so gestaltet, dass sie von allen Seiten betrachtet werden können und somit eine Vielzahl von Szenen darstellen“, meinte Prasch. Geprägt „von hohem künstlerischen und handwerklichen Können“,[6] zeichnen sich seine Arbeiten „durch eine gelassene Heiterkeit und besinnliche Ausstrahlung aus“.[7] Es zeigen sich „der tiefgründige Humor“,[8] beziehungsweise „Liebe zum Detail und feinsinniger Humor“,[9] der seinen Figuren und Szenen innewohnt. Besonders deutlich wird dies beim Hohen Besuch, den Tauziehern (drei Mädchen treten gegen fünf Jungen an und das Seil muss sich der Betrachter hinzudenken) oder dem Schubkärrnschercher (ein Mann schiebt, sichtlich angestrengt, einen mit drei Weinfässern schwer beladenen Schubkarren, auf dem obenauf sein fröhlicher Bub sitzt).

Durch seinen Lebens- und Arbeitsmittelpunkt in Bad Orb, einem in den 1960er bis Mitte der 1990er Jahre viel besuchten und prosperierenden Kurort, fanden die Werke Hans Praschs rasche Verbreitung in ganz Deutschland. Ein Übriges taten die Ausstellungen seiner Werke. Neben solchen im heimatlichen Rahmen sind hier beispielhaft die Ausstellungen im repräsentativen Rahmen, auch im Ausland genannt:


Ehrungen und Nachwirkung


Im Jahre 1985 erhielt Hans Prasch den Kulturpreis des Main-Kinzig-Kreises.[11] Seine Heimatstadt Bad Orb verlieh ihm am 8. Mai 1999, ein halbes Jahr vor seinem Tode, die Ehrenbürgerschaft der Stadt. Dies war eine Anerkennung seines Wirkens und ein Dank für seine zahlreichen Stiftungen.

In Bad Orb prägen einige Werke Hans Praschs das Bild der Stadt mit. Insgesamt finden sich dort 20 seiner Werke.[12] Einige dieser Arbeiten hat er der Stadt, beziehungsweise der Kirche gestiftet. Seine andauernde Präsenz in der Stadt, durch seine Werke, spiegelt sich im positiven Presse-Echo zu seinem 20. Todestag wider.[13]

Auch über Bad Orb hinaus finden sich Arbeiten Praschs, so in Aufenau, Gelnhausen, Lettgenbrunn, Rothenbergen, Rüsselsheim, Schlüchtern und Wiesbaden (siehe Werkeverzeichnis).

Eine Reihe von Hans Praschs Arbeiten fand den Weg in solche deutsche Museen, die dem Sujet des Werkes entsprechen:

- Bad Orb Museum:

- Steinau an der Straße Museum Brüder Grimm-Haus:

- Feuchtwangen Sängermuseum:

- Trossingen Deutsches Harmonikamuseum:


Werkeverzeichnis


Hans Prasch: Peter von Orb und sein Fuchs, Bronze
Hans Prasch: Peter von Orb und sein Fuchs, Bronze
Hans Prasch: Museumsbesucher, Bronze
Hans Prasch: Museumsbesucher, Bronze
Hans Prasch: Hoher Besuch, Bronze
Hans Prasch: Hoher Besuch, Bronze

Literatur



Einzelnachweise


  1. Der Jubiläumsbrunnen am Solplatz. Zum Brunnenfest am 13. Juni 1987. Magistrat der Stadt Bad Orb.
  2. Festschrift 60 Jahre Künstlerbund Simplicius Hanau. Historisches Museum Hanau, Schloss Philippsruhe, 9. Oktober 2012– 4. November 2012
  3. Elsbeth Ziegler: Verschmelzende Körper, Ton, goldene Schwingen, Inseln. In: Gelnhäuser Tageblatt, 24. September 1991
  4. Ehrenbürgerschaft für Bildhauer Hans Prasch. Neuigkeiten der Kurstadt Bad Orb, 22. April 2002
  5. Hans Prasch. In: Frankfurter Rundschau, 11. Mai 1999.
  6. Ehrenbürgerschaft für Bildhauer Hans Prasch. In: Neuigkeiten der Kurstadt Bad Orb, 22. April 2002.
  7. Ehrenbürgerschaft für Bildhauer Hans Prasch. In: Neuigkeiten der Kurstadt Bad Orb, 22. April 2002.
  8. Ehrenbürgerschaft für Bildhauer Hans Prasch. In: Neuigkeiten der Kurstadt Bad Orb, 22. April 2002.
  9. Am Samstag: Hohe Ehrung für Rieger und Prasch. In: Kinzigtal Nachrichten, 10. Mai 1999, S. 13.
  10. Gießener Allgemeine, 30.5.1988 „Gestalt gewordene Träume und Ansichten“ 11. Mai 1999
  11. Hans Prasch auf der Website des Kulturpreises des Main-Kinzig-Kreises
  12. Hans Prasch. In: Frankfurter Rundschau, 11. Mai 1999
  13. Elsbeth Ziegler, GNZ, 26. Oktober 2019 und 25. Februar 2020, „Sensibel und zugleich stark im Ausdruck
  14. Elsbeth Ziegler, „Den Blick staunend zum Himmel gerichtet, „Sterntaler“-Mädchen von Hans Prasch findet Heimat im Steinauer Museum im Brüder Grimm-Haus“, Gelnhäuser Neue Zeitung, 28. Juli 2021


Personendaten
NAME Prasch, Hans
KURZBESCHREIBUNG deutscher Bildhauer
GEBURTSDATUM 7. Juni 1925
GEBURTSORT Bad Orb
STERBEDATUM 26. Oktober 1999
STERBEORT Bad Orb



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