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Hans Schöpfer (* 24. Juli 1940 in Schüpfheim[1]) ist ein Schweizer bildender Künstler und Autor.


Leben


Hans Schöpfer besuchte in Schüpfheim die Primarschule und anschliessend bis 1960 das humanistische Gymnasium in Stans. Es folgten bis 1970 Studien der Politikwissenschaft, Philosophie, Theologie[2] und Kunstgeschichte[2] in Paris, Luzern und Rom[3] mit Promotion 1969.[2] Ausserdem belegte er Ergänzungskurse in Psychologie und Soziologie an der Universität Basel und an der Universität München. Kunst-Reiseführungen erfolgten während der Studienzeit in Griechenland, Italien und  Südfrankreich und er gründete den «Kunstverein Amt Entlebuch». Ab 1970 unternahm er regelmässige Forschungs- und Evaluationsreisen für Entwicklungsprojekte in Lateinamerika[2] und wirkte er im Rahmen von pastoralen, wissenschaftlichen und publizistischen Tätigkeit im In- und Ausland mit dem Schwerpunkt Lateinamerika. Ab 1976 war er Forschungsbeauftragter an der Universität Fribourg für den Schweizerischen Nationalfonds. Ab 1980 an dieser Universität als Dozent für Entwicklungspolitik und interdisziplinäre Theologie.[1] Er war zudem über viele Jahre als Experte bei Institutionen internationale Zusammenarbeit in Europa und Lateinamerika tätig.[3]

Schöpfer führte ab 1970 verschiedene Kunstausstellungen (Drittweltkunst und religiöse Kunst) in der Schweiz durch. 1974 war er Begründer der Kunsttage Sörenberg, die anschliessend während mehrerer Jahre stattfanden. Von 1979 an erfolgten über mehrere Jahre Fotoausstellungen zu Drittwelt-Themen. 1980 gründete er eine Arbeitsgruppe zur Förderung authentischer Drittweltkunst, die er daraufhin weiter begleitete. Er war Mitglied auf Zeit in verschiedenen Wettbewerbsjurys und Kunstkommissionen. Er unternahm weltweit zahlreiche Sponsoren-Kunst- und Sammelreisen.

Neben seiner beruflichen Tätigkeit wurde Schöpfer in der Zeit zwischen 1991 und 1994 in der Metallbearbeitung[2] bei Georges Marro ausgebildet; er absolvierte seitdem zahlreiche Weiterbildungskurse in verschiedenen Konstruktionstechniken und Kunstfächern und betätigte sich ab 1994 nebenberuflich als bildender Künstler.

Seit 2002 arbeitet Schöpfer hauptberuflich als bildender Künstler und als literarischer Autor.[2] Er veröffentlichte mehr als 30 Bücher in den Bereichen Wissenschaft, Essay und Belletristik, darunter unter anderem Kurzgeschichten, Humoresken, Satiren, Märchen, Meditationen, Gedichte und Aphorismen. Ausserdem wirkte er als Autor und Regisseur von Dokumentarfilmen zu gesellschaftlichen Problemen in Lateinamerika. Zudem war er als journalistischer Mitarbeiter im deutschen, französischen und lateinamerikanischen Sprachraum für Radio und Fernsehen tätig.[3]

Schöpfer erhielt mehrere Forschungsstipendien und wurde im In- und Ausland mit verschiedenen Literatur-, Kunst- und Fotopreisen ausgezeichnet.[3]


Künstlerisches Werk


Schöpfer spricht für die formale Einschätzung seiner Arbeit nicht von «Stil», sondern von «Sprache». Farben wie Violett und Orange oder Symbole wie der Kontrast von rostendem («sterbendem») Metall und strahlend-langlebigem Gold («Leib und Seele») tauchen immer wieder als Strukturelemente auf. Eine andere Besonderheit sind seine «Bewegungsskulpturen». Diese werden nicht von Motoren angetrieben, sondern müssen vom Wind bewegt oder von Hand angestossen werden. Je nach Metallart, Alter und Grösse, Gewicht und Bezug von einzelnen Komponenten bewegt sich eine solche Skulptur anders und findet erst in der Bewegung ihre Vollendung.

Schöpfer arbeitet vielfach in Serien, wobei er mit verschiedenen Stilmitteln und Techniken Werke zu einem verbindenden Thema oder Motiv gestaltet. Bei seinem künstlerischen Schaffen verwendet Schöpfer eine thematische und technische Vielfalt; dabei nutzt er sowohl Hammer und Amboss als auch neueste Laser-Schnittmaschinen, unterschiedliche Schweisstechniken sowie Leim- und Spraymethoden. Er arbeitet mit Alteisen und neuen Metallen, mit Alt- und Neuholz, mit Steinen, Kunststoff und verschiedensten Gebrauchsobjekten, die er weit über die Schweiz hinaus zum Beispiel auf Flohmärkten oder auf einsamen Inseln sucht. Er betrachtet sie deshalb nicht wie der neue Realismus als objets trouves, sondern als «exklusive Suchstücke». Oft sind sie jahrhundertealt, stammen von einem historisch interessanten Objekt oder einem ungewöhnlichen Ort. Für Grossskulpturen nutzt er inzwischen nur noch neue Materialien, weil entsprechende Suchstücke zunehmend schwieriger zu finden und die Bergungskosten zu hoch sind.

Er schuf (Stand August 2021) über 6700 Werke: Skulpturen, Reliefs, Kunst am Bau, Installationen und Bilder. Davon wurden bis zu diesem Zeitpunkt die meisten in einem Werkverzeichnis von 103 Bundesordnern mit Fotos, Hintergrund-Informationen, persönlichen Notizen und Skizzen festgehalten.


Auszeichnungen (Auswahl)



Ausstellungen (Auswahl)



Publikationen (Auswahl)





Einzelnachweise


  1. Schöpfer, Hans. In: Sikart
  2. «Am wichtigsten ist es, kreativ zu sein». In: Freiburger Nachrichten. 23. September 2014, abgerufen am 8. August 2021.
  3. Museum Murten: 24. Juni – 2. September 2012: Hans Schöpfer. Abgerufen am 8. August 2021.
  4. ISSV Innerschweizer Schriftstellerinnen- und Schriftstellerverein (Hrsg.): Berggeschichten. Kurzgeschichtenwettbewerb 2011.
  5. Hans Schöpfer zeigt «Zeitungsbilder». In: Freiburger Nachrichten. 11. November 2009, abgerufen am 8. August 2021.
  6. Ausstellung Schwarz-Weiss. In: Freiburger Nachrichten. 9. Juni 2017, abgerufen am 8. August 2021.
Personendaten
NAME Schöpfer, Hans
KURZBESCHREIBUNG Schweizer bildender Künstler und Bildhauer
GEBURTSDATUM 24. Juli 1940
GEBURTSORT Schüpfheim



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