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Johann Heinrich Bürkel (* 29. Mai 1802 in Pirmasens; † 10. Juni 1869 in München) war ein deutscher Maler des Biedermeier. Er malte hauptsächlich Landschaften und Darstellungen aus dem Volksleben der Alpen und Italiens.

Heinrich Bürkel, gezeichnet von Johann Fischbach, Rom 1837
Heinrich Bürkel, gezeichnet von Johann Fischbach, Rom 1837

Leben und Werk


Heinrich Bürkel. Graphik von Hermann Scherenberg.
Heinrich Bürkel. Graphik von Hermann Scherenberg.
Heinrich Bürkel, ca. 1860
Heinrich Bürkel, ca. 1860

Heinrich Bürkel absolvierte zunächst eine Kaufmannslehre, doch schon mit 20 Jahren zog es ihn weg aus der Heimat. Er begab sich nach München und wollte Maler werden. Seine Werke fanden bei der Akademie keine Anerkennung, wo Landschafts- und Genremalerei nur einen geringen Stellenwert besaßen. Deshalb bildete er sich autodidaktisch durch das Studieren und Kopieren der niederländischen Meister wie Philips Wouwerman, Jan Wijnants oder Adriaen van de Velde[1], wozu er vor allem die Schleißheimer Gemäldegalerie regelmäßig aufsuchte. Schon früh spezialisierte sich Heinrich Bürkel auf die Darstellung von Landschaften.

Ab 1824 zählte er zu den ersten und wichtigsten Mitgliedern des neu gegründeten Münchener Kunstvereins, der ihm das Ausstellen seiner Bilder unabhängig von der Akademie ermöglichte. Insgesamt viermal (1827, 1830, 1837 und 1853) reiste er nach Italien und blieb teilweise bis zu zwei Jahren dort. Zwischendurch ging er die Ehe mit Johanna von Hofstetten ein, der Tochter eines Regierungsrates. Durch den Münchner Kunstverein gelang es ihm, zahlreiche Werke zu verkaufen, zum Teil bis nach Nordamerika. Mitte des 19. Jahrhunderts zählte er jetzt auch Carl Spitzweg und Adalbert Stifter zu seinen Freunden. 1858 trug man ihm die Ehrenmitgliedschaft der ihn vor 30 Jahren ablehnenden Münchener Akademie an. Zuvor war er bereits Ehrenmitglied der Wiener und der Dresdner Kunstakademie geworden.

Höhepunkte seines Schaffens waren sicherlich die Teilnahmen an den Weltausstellungen in London (1862) und Paris (1867). Heinrich Bürkel starb nach längerer Krankheit 1869 recht wohlhabend in seinem Münchener Atelier. Insgesamt schuf er über 1000 Ölgemälde, und in seinem Nachlass fanden sich nach dem Tod etwa 6000 Zeichnungen.

Mit seiner Frau hatte Bürkel vier Kinder, die Söhne Heinrich, Ludwig und Karl sowie die Tochter Johanna. Der jüngste Sohn Karl fiel 1870 im Deutsch-Französischen Krieg, ebenfalls jung starb 1876 der nach seinem Vater benannte älteste Sohn Heinrich, der in Gießen als Professor für Rechtswissenschaften arbeitete. Der mittlere Sohn Ludwig (* 1841; † 1903) wurde dagegen Hofsekretär bei König Ludwig II., der ihn in den erblichen Adelsstand berief. Am längsten lebte die Tochter Johanna (* 1846; † 1925), die einen bayerischen Offizier namens Rhomberg heiratete. Zu den Enkeln Heinrich Bürkels zählen der Kunsthistoriker Ludwig von Bürkel, genannt Luigi und der Diplomat Edmund Rhomberg.

Grab von Heinrich Bürkel auf dem Alten Südlichen Friedhof in München Standort48.12541666666711.562916666667
Grab von Heinrich Bürkel auf dem Alten Südlichen Friedhof in München Standort

Grabstätte


Die Grabstätte von Heinrich Bürkel befindet sich auf dem Alten Südlichen Friedhof in München (Gräberfeld 38 – Reihe 1 – Platz 11/12) Standort. Das Grabmal entwarf der Bildhauer Anselm Sickinger.[2]


Werke (Auswahl)


Bettleranfall an italienischer Poststation
Bettleranfall an italienischer Poststation
Viehtränke an der Via Appia Antiqua
Viehtränke an der Via Appia Antiqua

Ausstellungen (Auswahl)


Die Stadt Pirmasens besitzt die größte zusammenhängende Sammlung von Werken des Malers, diese wurde bis 2014 in der Bürkelgalerie im Alten Rathaus gezeigt, seitdem befindet sie sich als Dauerausstellung im Forum Alte Post.


Ehrungen


Nach ihm wurden in seiner Heimatstadt Pirmasens sowohl die Maler-Bürkel-Straße als auch ein Platz im Norden des Winzler Viertels benannt. Weiterhin wurde ihm im Münchner Stadtteil Solln eine Straße gewidmet.


Literatur




Commons: Heinrich Bürkel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Friedrich Pecht: Bürkel, Heinrich. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 3, Duncker & Humblot, Leipzig 1876, S. 623 f.
  2. Claudia Denk, John Ziesemer: „Kunst und Memoria, Der Alte Südliche Friedhof in München" (2014), Grabstätte 177“, S. 483 f
  3. Kurznachrichten zum 100. Geburtstag zweier maler, in Vossische Zeitung, 28. Mai 1902.
  4. Schiffszug bei Rattenberg in Tirol. In: Bildindex der Kunst und Architektur. Abgerufen am 14. Januar 2021.
  5. Morgen in einem Dorf. In: Bildindex der Kunst und Architektur. Abgerufen am 14. Januar 2021.
  6. Landschaft bei Velletri. In: Bildindex der Kunst und Architektur. Abgerufen am 14. Januar 2021.
  7. Römische Wasserleitung in der Campagna. In: Bildindex der Kunst und Architektur. Abgerufen am 14. Januar 2021.
  8. Winkelglück und Weltensehnsucht. In: Trierischer Volksfreund. 31. Januar 2003, abgerufen am 14. Januar 2021.
  9. Archivierte Kopie zur Pirmasenser Zeitung vom 15. April 2014 (Memento vom 3. Dezember 2016 im Internet Archive), abgerufen am 15.11.16 um 15.24 Uhr
  10. http://kulturland.rlp.de/de/general-storage/veranstaltungen/?tx_nidagveranstaltungen_pi1%5BshowUid%5D=127915, abgerufen am 15.11.16 um 15.43 Uhr
Personendaten
NAME Bürkel, Heinrich
KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler des Biedermeier
GEBURTSDATUM 29. Mai 1802
GEBURTSORT Pirmasens
STERBEDATUM 10. Juni 1869
STERBEORT München

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- [de] Heinrich Bürkel

[en] Heinrich Bürkel

Heinrich Bürkel (1802–1869) was a German genre and landscape painter

[fr] Heinrich Bürkel

Heinrich Bürkel (1802–1869)[1] est un peintre bavarois de genre et de paysages.

[ru] Бюркель, Генрих

Генрих Бюркель (нем. Heinrich Bürkel; 29 мая 1802, Пирмазенс, Пфальц — 10 июня 1869, Мюнхен) — немецкий жанровый и ландшафтный художник. Представитель стиля бидермейер в немецкой живописи.



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