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Heinz Fehling (* 5. November 1912 in Scheeßel; † 20. Januar 1989 in der Nähe von Baden-Baden) war ein deutscher Werbe-Grafiker.


Biografie


Fehling war der Sohn eines Schneiders. Er absolvierte die Volksschule in Scheeßel, dann die Oberrealschule und besuchte von 1928 bis 1931 die staatliche Kunstgewerbeschule in Bremen. Er wurde von Willy Menz ausgebildet. Er gründete 1931 in Bremen mit Hans Günther Oesterreich die Firma uniwerbung. Oesterreich flüchtete 1933 nach der Machtübernahme des NS-Regimes nach Paris.

Fehling arbeitete vor allem als Hausgraphiker für die Betriebe von Emil Fritz (u. a. Astoria (Bremen)). Von 1936 bis 1940 machte er sich einen Namen in Bremen, unter anderem durch Aufträge für den Automobilhersteller Borgward, die Brauereien Hemelinger und Haake-Beck, die Atlas-Werke, den Norddeutschen Lloyd und den Flugzeugbauer Focke-Wulf. Durch diese Kontakte wurde er bis 1942 als unabkömmlich für den Kriegsdienst gestellt; danach zeichnete er bei der Reichswehr Propagandaplakate. Ab 1943 war er in der Propaganda-Abteilung Südstern tätig. Dort lernte er Hans Weidemann und Henri Nannen kennen. In der Nähe von Bologna erstellten sie antisemitische und rassistische Flugblätter, die feindliche Soldaten zur Aufgabe bewegen sollten.[1]

Nach dem Zweiten Weltkrieg hatte Fehling sein Atelier verloren. Zunächst bestritt er seinen Lebensunterhalt mit Zeichnungen im Casino der US-Armee und mit Pin-Up-Arbeiten. Bis 1950 baute er mit Plakaten für Unterhaltungsveranstaltungen (Revue, Kino, Radio Bremen) sowie Zeitungs- und Parteienwerbung seine Existenz wieder auf.

Durch seine Kriegskontakte zu Nannen und Weidemann orientierte er sich zunehmend nach Hamburg. Seit 1949 war er Redaktionsmitglied im Magazin Gondel und erstellte bis 1953 die Titelseiten. Für die von Weidemann organisierten Wahlen zur Miss Germany fertigte er die Plakate für Veranstalter und Organisatoren (Magazin Gondel und Strumpf-Hersteller Opal). Durch die Kontakte zu Nannen wurden seine Arbeiten im Stern vorgestellt.

1950 bekam er einen Auftrag vom Brauer-Bund, weitere Arbeiten wurden für Borgwards Goliath GP 700 und Isabella angefertigt, für das Nordsee-Heilbad Cuxhaven und für Bremens Astoria von Emil Fritz. 1952 schuf Fehling seine bekannten Plakate für das Motoröl Veedol. Seine wahrscheinlich bekannteste Schöpfung ist die „Veedol-Frau“ von 1952, die in ihrer endgültigen Version als Maskottchen an kaum einem Lkw der folgenden Jahre fehlte. Es war eine Eisschnellläuferin, die die Leichtlaufeigenschaften der Veedol-Öle symbolisieren sollte. Anfangs trug sie eine Pudelmütze, Handschuhe und Rollkragenpullover. Im Laufe der Zeit wurde die Kleidung leichter und die Erscheinung der Sportlerin erotischer. Den Markennamen „Veedol“, der ursprünglich auf dem Pullover stand, trug sie nun auf einer weißen Schärpe, die einer Wettbewerbsauszeichnung ähnelte. Es wird angenommen, dass Vera Marks, Miss Germany des Jahres 1951, für die Veedol-Frau Modell stand.[2]

1953 erhielt Fehling einen weiteren Auftrag von Sinalco. Etliche seiner Arbeiten werden in Museen aufbewahrt, unter anderem im deutschen historischen Museum in Berlin.

1960 saß Fehling in der Jury zur Wahl der Miss Germany. 1974 stellte er seine Werke Museen sowie seinem Heimatort Scheeßel zur Verfügung.

Fehling zeichnete, solange es seine fortschreitende Multiple Sklerose es zuließ.[3]

Er ist in Scheeßel bestattet.


Literatur





Einzelnachweise


  1. Han Park, Gunnar Krupp: Verleger-Legende Henri Nannen: Antisemitische Prodaganda. In: STRG_F. funk, abgerufen am 13. Mai 2022.
  2. Steffen Dominsky: Die Veedol-Frau – eine frühe Markenbotschafterin. In: kfz-betrieb. Abgerufen am 5. Juni 2021.
  3. www.rotenburger-rundschau.de: Zeichner mit Herz und Seele (8. Mai 2012)
Personendaten
NAME Fehling, Heinz
KURZBESCHREIBUNG deutscher Werbegrafiker
GEBURTSDATUM 5. November 1912
GEBURTSORT Scheeßel
STERBEDATUM 20. Januar 1989
STERBEORT Baden-Baden



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