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Hermann Schardt (* 27. Juni 1912 in Essen; † 12. April 1984 ebenda) war ein deutscher Grafiker, Maler und Kunstschuldirektor.


Leben


In den Jahren 1927–1931 machte Hermann Schardt zunächst eine Lithografenlehre und war anschließend in diesem Beruf tätig. Es folgte von 1931 bis 1933 ein Studium der Malerei, der freien und angewandten Grafik bei den Professoren Alfred Fischer, Max Burchartz, Karl Rössing, Wilhelm Poetter, Karl Kriete und Josef Urbach an der Essener Kunstgewerbeschule. Ab 1935 arbeitete er an dieser Schule als Lehrer und wurde 1940 Leiter der Abteilung für Gebrauchsgrafik.

Im selben Jahr wurde er eingezogen und als Soldat zunächst in Frankreich und danach an der Ostfront eingesetzt. Dort entstanden zwischen 1941 und 1943 – aufgrund von eigenen Kriegserlebnissen – die Holzstiche für den Zyklus Der rote Totentanz. Diese Arbeiten sollen durch Albert Speer Adolf Hitler vorgelegt worden sein, der sie sehr positiv beurteilt habe. 1944 erschien der Zyklus erstmals als Buch (vgl. Werke).[1]

Nach dem Krieg bot ihm die Druckwerkstatt Hermann Kätelhön in Wamel am Möhnesee ein Refugium. Er arbeitete dort als Maler und freier Grafiker, bis er 1947 von der Stadt Essen den Ruf zum Wiederaufbau der Folkwang-Werkkunstschule erhielt.

Von 1948 bis 1971 war Hermann Schardt Direktor der Folkwangschule für Gestaltung. Unter seiner Leitung gewann die Schule internationales Ansehen, kämpfte aber vergeblich um ihre Anerkennung als Hochschule. Besonders am Herzen lag Schardt die Folkwang-Idee, die Gesamtheit aller Künste unter einem Dach zu versammeln und miteinander in Austausch zu bringen. Die 1971 vollzogene Eingliederung der Folkwangschule für Gestaltung in die Fachhochschule Essen (ab 1972 Universität-Gesamthochschule Essen) und ihre räumliche Trennung von der Folkwang Hochschule für Musik, Tanz und Schauspiel löste die bis dahin enge Verbindung dieser beiden Ausbildungsstätten auf. Die Folkwangschule für Gestaltung verlor ihre Selbständigkeit. Am neu gebildeten Fachbereich Design unterrichtete Schardt freie Grafik bis 1977.

Schardt gehörte zu den Gründungsmitgliedern der 1953 in Zürich konstituierten internationalen Vereinigung der Holzschneider Xylon. Er war Initiator und 1970 Mitbegründer des Deutschen Plakatmuseums in Essen und dessen erster Direktor. 1974 gehörte er zu den sieben Gründungsmitgliedern der von Mildred Scheel ins Leben gerufenen Deutschen Krebshilfe.[2]

Neben Grafikdesign und freier Grafik (Xylografie, Lithografie, Radierung, Zeichnung, Aquarell) schuf Hermann Schardt eine Vielzahl von künstlerischen Werken am Bau und im öffentlichen Raum (Relief, Mosaik, Glasschliff, Marmorintarsien u. a.)


Ehrungen



Werk (Auswahl)



Buchillustrationen



Typografie



Briefmarken



Kunst am Bau



Schriften und Editionen



Einzelnachweise


  1. Willi A. Boelcke (Hrsg.): Deutschlands Rüstung im Zweiten Weltkrieg. Hitlers Konferenzen mit Albert Speer 1942–1945. Athenaion, Frankfurt am Main 1969, S. 279.
  2. Gründungsprotokoll vom 25. September 1974

Literatur




Personendaten
NAME Schardt, Hermann
KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler und Grafiker
GEBURTSDATUM 27. Juni 1912
GEBURTSORT Essen
STERBEDATUM 12. April 1984
STERBEORT Essen



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