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Ingeborg Leuthold-Hosaeus (* 26. Dezember 1925 in Auma, Thüringen; † 6. März 2020) war eine deutsche Malerin und Grafikerin. 2010 gründete sie die Ingeborg-Leuthold-Stiftung zur Förderung von realistischer bildender Kunst in Berlin.[1]

Ingeborg Leuthold, 2012
Ingeborg Leuthold, 2012

Leben


1943/44 besuchte sie die Meisterschule für Textilindustrie in Plauen. Durch die Luftangriffe auf Plauen ausgebombt, wechselte sie an die Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Von 1948 bis 1950 war sie an der Meisterschule für Kunsthandwerk Berlin. Dem schloss sich ein Hochschulstudium an der Hochschule der Künste Berlin an. Hier war sie Schülerin von Max Kaus und Meisterschülerin bei Karl Schmidt-Rottluff. Ab 1957 war sie freischaffende Künstlerin in Berlin. 1958 erhielt sie ein Stipendium an der École nationale supérieure des beaux-arts de Paris.[2]

Ingeborg Leuthold war seit 1955 Mitglied im Berufsverband Bildender Künstler Berlin und seit 1972 im GEDOK. Ihr Mann Klaus Hosaeus († 1997) war Sohn von Hermann Hosaeus und seiner ersten Frau Antonia geb. Wex. Ihre Schwägerin war die Künstlerin Lizzie Hosaeus, deren Nachlass das Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst hütet. Ingeborg Leuthold lebte in Berlin-Lichterfelde und war im Atelierhaus am Bundesplatz (Berlin) künstlerisch tätig.


Zitate


„Von den anfänglich eher strengen Arbeiten – beispielsweise Die Geschwister, Stehende Frauen am Fenster oder Auf der Treppe – alle Mitte der fünfziger Jahre entstanden – gelangt sie, spätestens ab Mitte der siebziger Jahre zu kritischen bis schockierenden Bildern. Fast antizyklisch zum allgemeinen Kunstgeschehen hat Ingeborg Leuthold den Realismus nicht nur nie verlassen, sondern ihm in der ihr eigenen, oft überzeichnenden Formensprache eine verstärkte Ausdruckskraft gegeben.“

Anne Meckel (1993)[3]

„In den neunziger Jahren verstärkte sich das Interesse der Malerin an der Semantik ausgestellter Körper und führte sie zu großformatigen Nahsichten von Loveparade und Christopher Street Day. Dem Wunschtraum vom Geschlechtertausch mit Sympathie begegnend, haften diese Darstellungen nicht an der Oberfläche und lassen an der inneren Vereinsamung, welche die Akteure mit aufreizender Verkleidung, Entblößungen und obszönen Gesten überspielen, keinen Zweifel. Die Radikalität, mit der Ingeborg Leuthold die sexuelle Konnotation der modernen Bacchantenzüge aufgreift und der dahinter versteckten Sinnkrise nachgeht, sucht man in der gegenwärtigen Malerei vergebens.“

Friedrich Rothe (2010)[4]

„War die Tätowierung um 1900 noch ein verpöntes Merkmal von Verbrechern und Zirkusartisten ist sie heute ubiquitär. Zur Schau gestellt oder sorgfältig unter der Kleidung verborgen, befriedigt sie unter Millionen Menschen aus allen Schichten den starken Wunsch, mit dem keep-smiling Schluß zu machen und sich durch diese teuer und schmerzhaft erkaufte Prozedur der eigenen Schönheit und Attraktivität zu vergewissern.“

Friedrich Rothe (2010)[4]

Werke (Auswahl)



Gemälde



Aquarelle



Grafik



Wandteppiche



Glasmosaiken



Einzelausstellungen (Auswahl)



Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl)



Einzelnachweise


  1. Volkmar Draeger: Totenwürde und Weiblichkeit. In der Ladengalerie reflektieren drei Künstlerinnen die »Condition humaine 2012«Neues Deutschland vom 13. Juli 2012.
  2. Lebenslauf in Ingeborg Leuthold, Tattoo total oder die Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies. Ladengalerie Müller, 2010, ISBN 978-3-926460-90-5.
  3. Text von Anne Meckel im Katalog der Ausstellung Ingeborg Leuthold, Ein Querschnitt durch vier Jahrzehnte Malerei, Berlin, 1994.
  4. Vorwort von Friedrich Rothe im Katalog Ingeborg Leuthold, Tattoo total oder die Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies. Ladengalerie Müller, 2010, ISBN 978-3-926460-90-5.

Literatur




Commons: Ingeborg Leuthold – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Personendaten
NAME Leuthold, Ingeborg
ALTERNATIVNAMEN Leuthold-Hosaeus, Ingeborg (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG deutsche Künstlerin
GEBURTSDATUM 26. Dezember 1925
GEBURTSORT Auma
STERBEDATUM 6. März 2020



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