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Jacob Pins (hebräisch יעקב פינס, Geburtsname: Otto Pins; geb. 17. Januar 1917 in Höxter; gest. 4. Dezember 2005 in Jerusalem, Israel) war ein deutsch-israelischer Maler. Er wurde vor allem als Holzschneider und Grafiker sowie als Sammler und Kenner ostasiatischer Kunst weltweit bekannt.

Jacob Pins 1979
Jacob Pins 1979

Leben


Jacob Pins wurde als Sohn eines Tierarztes geboren. Seine Mutter führte das elterliche Bekleidungsgeschäft weiter. Unmittelbar nach der nationalsozialistischen Machtergreifung ging er 1933 mit der Mittleren Reife vom Gymnasium ab, um sich in einem Kurs der Hachschara in Stettin auf die Auswanderung nach Palästina vorzubereiten.

Nach einem letzten Besuch bei den Eltern in Höxter floh er 1936 aus dem nationalsozialistischen Deutschland und arbeitete in Palästina zunächst in einem Kibbuz. 1939 an Polio erkrankt, studierte er nach der Schließung des Kibbuz ab 1941 mit einem minimalen Stipendium bei dem ebenfalls aus Deutschland emigrierten (jüdischen) Expressionisten Jacob Steinhardt.

Eine erste Ausstellung seiner Holzschnitte brachte ihm 1945 den ersten Erfolg. Viele weitere Ausstellungen der Gemälde und Holzschnitte in allen Teilen der Welt folgten. Ab 1956 unterrichtete Pins an der Bezalel-Akademie für Kunst und Design in Jerusalem, die ihm 1978 die Professur verlieh. Er galt als fordernder Lehrer, der großen Wert auf Disziplin und die Beherrschung der handwerklichen Fertigkeiten legte.

In den 1950er Jahren war Jacob Pins einer der Mitbegründer des Jerusalem’s Artists’ House. Dort trafen sich die Künstler der Stadt und stellten ihre Werke aus; es ist das auch heute noch ein Zentrum des künstlerischen Lebens der Stadt.

Neben seiner eigenen künstlerischen und der Lehrtätigkeit trat er als maßgeblicher Kenner und Sammler ostasiatischer Kunst hervor, die ihn in seinem Werk entscheidend beeinflusste, seit er 1945 seinen ersten japanischen Farbholzschnitt erworben hatte. Sein 1982 erschienenes Handbuch The Japanese Pillarprint gilt heute als grundlegendes Werk über die japanischen Pfostenbilder.

Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm er den Kontakt zu seiner Geburtsstadt wieder auf, woraus trotz der schlimmen Erinnerungen und trotz der Ermordung der Eltern im Holocaust dauerhafte Freundschaften entstanden. 2002 stiftete er seinen äußerst umfangreichen Nachlass (Holzschnitte, Druckstöcke, Gemälde, Aquarelle, Skizzen, Entwürfe, Dokumente) den Bürgern der Stadt Höxter. Dort zeigt die „Jacob Pins Gesellschaft“ seine Werke heute im „Forum Jacob Pins im Adelshof Heisterman von Ziehlberg“. 2003 verlieh ihm die Stadt Höxter die Ehrenbürgerschaft, nachdem er bereits vorher zum Ehrenbürger von Jerusalem ernannt worden war.

Jacob Pins verstarb am 4. Dezember 2005 in Jerusalem.


Auszeichnungen



Veröffentlichungen



Monographie



Film



Jacob Pins Gesellschaft


2002 wurde in Höxter die „Jacob Pins Gesellschaft – Kunstverein Höxter e. V.“ gegründet. Sie hat sich zur Aufgabe gemacht, den der Geburtsstadt gestifteten künstlerischen Nachlass zu verwalten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Im April 2008 wurde deshalb im ehemaligen „Adelshof Heisterman von Ziehlberg“, einem Beispiel der Weserrenaissance, das Forum Jacob Pins im Adelshof eröffnet, mit dem zugleich an die in der Shoah ermordeten Eltern und die anderen Höxteraner Juden erinnert wird.



Commons: Jacob Pins – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Personendaten
NAME Pins, Jacob
ALTERNATIVNAMEN Pins, Otto
KURZBESCHREIBUNG deutsch-israelischer Künstler
GEBURTSDATUM 17. Januar 1917
GEBURTSORT Höxter, Deutschland
STERBEDATUM 4. Dezember 2005
STERBEORT Jerusalem, Israel



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