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Jan Gossaert (* um 1478; † 1. Oktober 1532 in Antwerpen) ist ein Künstlername des niederländischen Malers Jenni Gosart, auch Jan Mabuse und Jennyn van Hennegouwe (Hennegau), den er sich nach seinem Heimatort Maubeuge bei seiner Immatrikulation bei der Gilde des heiligen Lucas 1503 in Antwerpen gab.

Selbstporträt des Jan Gossaert, um 1515
Selbstporträt des Jan Gossaert, um 1515

Leben


Über sein frühes Leben und speziell den Ort seiner Ausbildung ist kaum etwas bekannt, allerdings lassen seine frühen Arbeiten darauf schließen, dass er von den Malern beeinflusst wurde, die plastische Modelle verwendeten. Gossaert lebte zunächst 1503 bis 1508 in Antwerpen. Hier heiratete er Margareta de Molder, vermutlich aus der Familie des Bildschnitzers Jan de Molder und bildete als Lehrling neben anderen Jan van Dornicke (Meister von 1518) aus. Dieser wiederum war vermutlich ein Lehrer von Pieter Coecke van Aelst, in deren beider Werk eine starke Rezeption der Arbeiten von Gossaert stattfand. Später trat Gossaert in den Dienst von Philipp von Burgund. 1508 begleitete er seinen Dienstherren nach Italien. Hier wurde er für sein weiteres Leben und Werk geprägt und diese Reise legte die Grundlage für die obligatorischen Italienreisen der flämischen Maler bis hin zu Rubens und Van Dyck. 1509 kehrte er mit Philipp in die Niederlande zurück und ging mit diesem auf dessen Landsitz Zeeland. Er hatte jetzt seine ersten Erfolge zu verzeichnen. Daraufhin bestellte Philipp für die Kirche von Middelburg ein Altarbild, für das 1521 Albrecht Dürer extra zur Besichtigung kam. Leider wurde das Bild 1568 durch einen Brand zerstört. Hier plante er in Zusammenarbeit mit Jacopo de Barbari den Ausbau des Schlosses und die Inneneinrichtung desselben. Er hatte auch Verbindung zum Hof der Margarete von Österreich in Mechelen, jedoch wurde Jacopo de Barbari Hofmaler und Gossaert musste sich mit kleineren Aufträgen zufriedengeben, darunter ein Porträt von Leonore von Portugal und kleinere Werke für Karl V. Die einzigen signierten Werke aus dieser Zeit sind das heute in Berlin befindliche Neptun und Amphitrite von 1516 und die Madonna aus dem folgenden Jahr. Als sein Dienstherr Philipp von Burgund Bischof von Utrecht wurde, folgte ihm Gossaert auch dorthin und wurde mit der Dekoration des Amtssitzes Schloss Duurstede beauftragt. Für Christian II. malte er 1523 dessen Hofnarren. 1528 beauftragte ihn derselbe das Grabmal seiner Frau Isabelle, das Jean de Hare begann, zu beenden. Zweifellos beendete er auch die Porträts der drei Kinder des Königspaares. Als Philipp 1524 starb, entwarf Gossaert dessen Grabmal. Anschließend wechselte er in den Dienst von Philipps Bruder, Adolph, dem Marquis von Veeren. Trotz seines Könnens wurde Gossaert Alkoholismus in dieser Zeit wohl immer mehr zum Problem.

In dieser Zeit passierte auch eine Episode, die ein Sprichwort im französischen Sprachgebrauch verursachte: Fin contre fin n’est pas bon pour faire doublure (Fein gegen fein wird niemals gutes Futter sein). Eines Tages wurde dem Marquis der Besuch Kaiser Karls V. angemeldet. Um diesen würdig zu empfangen, sollten seine Leute alle in weißen Damast gekleidet erscheinen. Gossaert jedoch verkaufte den wertvollen Stoff, vertrank das Geld und erschien in feines Papier gekleidet. Der Kaiser staunte, als er das sah. Er erklärte, er habe noch nie einen so feinen Stoff gesehen, und ließ Gossaert näher treten. Daraufhin brach der Kaiser in schallendes Gelächter aus. Auf die Frage, warum er das getan habe, antwortete Gossaert, er wollte alle Zuschauer durch diese Feinheit in Erstaunen versetzen. Der erzürnte Marquis wollte Gossaert daraufhin einsperren lassen und prägte den Spruch: »et sache que fin contre fin n’est pas bon pour doublure.« Doch erwirkte der Kaiser einen Erlass der Strafe für Gossaert.

Eine Maria mit Kind wurde 2014 in Zürich für über 2 Millionen Franken versteigert, eines der letzten auf dem Kunstmarkt erhältlichen Werke von Gossaert.[1]


Werke (Auswahl)



Literatur




Commons: Jan Gossaert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Flämische Maria zum Rekordpreis, FAZ, 5. April 2014, S. 16 (online)
  2. FAZ vom 24. Dezember 2010, S. 35: Aus Liebe ineinander verwoben.
Personendaten
NAME Gossaert, Jan
ALTERNATIVNAMEN Gosart, Jenni; Mabuse, Jan; Hennegouwe, Jennyn van; Mabuse, Jean
KURZBESCHREIBUNG flämischer Maler
GEBURTSDATUM um 1478
GEBURTSORT Maubeuge
STERBEDATUM 1. Oktober 1532
STERBEORT Antwerpen

На других языках


- [de] Jan Gossaert

[en] Jan Gossaert

Jan Gossaert (c. 1478 – 1 October 1532) was a French-speaking painter from the Low Countries also known as Jan Mabuse (the name he adopted from his birthplace, Maubeuge) or Jennyn van Hennegouwe (Hainaut), as he called himself when he matriculated in the Guild of Saint Luke, at Antwerp, in 1503. He was one of the first painters of Dutch and Flemish Renaissance painting to visit Italy and Rome, which he did in 1508–09, and a leader of the style known as Romanism, which brought elements of Italian Renaissance painting to the north, sometimes with a rather awkward effect. He achieved fame across at least northern Europe, and painted religious subjects, including large altarpieces, but also portraits and mythological subjects, including some nudity.

[es] Mabuse

Jan Gossaert, también conocido como Janin Gosart y por los sobrenombres Mabuse, El Mabuse y Jan Mabuse (Maubeuge, h. 1478 - Amberes, 1532), fue un pintor flamenco que es tenido por uno de los primeros que trajo a Flandes las recetas del Renacimiento italiano y más en concreto el romanismo.

[fr] Jan Mabuse

Peintre, dessinateur, graveur, Jean Gossart, ou Jan Gossaert, dit Mabuse, né à Maubeuge vers 1478 et mort à Anvers le 1er octobre 1532, est un artiste romaniste de style maniériste de l'École d'Anvers. Il est un précurseur de ce « style italianisant d'Anvers », qui relie la tradition flamande du XVe siècle, attentive à la recherche minutieuse du monde réel, à la « manière moderne » italienne dans le rendu de la perspective et la relation entre personnages et environnement[1].

[it] Jan Gossaert

Jan Gossaert, detto Mabuse (Maubeuge, 1478 – Anversa, 1º ottobre 1532), è stato un pittore fiammingo.

[ru] Мабюз

Ян Госсарт (нидерл. Jan Gossaert) по прозванию Мабюз (Mabuse; 1478, Мобёж — 1532, Антверпен) — нидерландский живописец, график и резчик по дереву; родоначальник романизма в нидерландской живописи XVI века.



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