Johann Rasso Januarius Zick (* 6. Februar 1730 in München; † 14. November 1797 in Ehrenbreitstein) war ein deutscher Maler und Architekt in der Zeit der Ablösung des Spätbarocks durch den Frühklassizismus.
Selbstbildnis, 1757 (Museum für Franken, Würzburg)Kirche des Benediktinerklosters Wiblingen, 1778–1783
Leben
Januarius Zick erlernte sein Handwerk als Freskomaler bei seinem Vater Johannes Zick. Als er vierzehn Jahre alt war, stürzte sein elfjähriger Bruder bei Hilfsarbeiten in der Abtei Weingarten vom Gerüst und starb. 1745–1748 absolvierte Januarius eine Maurerlehre bei Jakob Emele in Schussenried. Danach arbeitete er zusammen mit seinem Vater zuerst in der Würzburger Residenz und bis Mitte der 1750er Jahre an den Fresken in der Residenz in Bruchsal.
1756 begab sich Zick zur weiteren Ausbildung nach Paris, wo er Beziehungen zum Kunstbetrieb in Rom, Basel und Augsburg knüpfte. 1757 entstand das Bild Jean-Jacques Rousseau findet die Antwort auf die Preisaufgabe der Akademie von Dijon (Museum zu Allerheiligen, Schaffhausen).
Nach der Freskierung von Schloss Engers bei Neuwied im Jahre 1760 wurde Zick zum kurtrierischen Hofmaler ernannt. Er ließ sich in Ehrenbreitstein nieder, wo er die Wirtstochter Anna Maria Gruber (1745–1811) heiratete. Ab 1774 entwarf er Intarsienbilder für den Kunsttischler David Roentgen.
Ab den späten 1770er Jahren führte der Künstler bedeutende Freskoaufträge sowie Altarbilder in oberschwäbischen Kloster- und Pfarrkirchen aus. Ab Mitte der 1780er Jahre wechselte er ins Kurtrierer und Kurmainzer Gebiet.
Eines seiner vierzehn Kinder war der Porträt- und Landschaftsmaler Konrad Zick.
Werke (Auswahl)
Familie Remy, 1776 (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg)Abendmahl und Mariä Himmelfahrt, 1784 (St.Verena, Rot an der Rot)
1771: Hüttenherr Gottfried Peter de Requilé (Rheinisches Landesmuseum Bonn)
1776: Familie Remy (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg)
1777: Merkur in der Werkstätte des Bildhauers (Mittelrhein-Museum Koblenz)
1778–1783: als Maler und Innenarchitekt für die Kirche des Benediktinerklosters Wiblingen tätig, Fertigstellung des von Johann Georg Specht begonnenen Neubaus
1780: Einweihung der Goldenen Kirche, Öl auf Leinwand (Abtei Prüm)
1780: Fresken in der Pfarrkirche Zell (Riedlingen)
1782: Pfarrkirche Dürrenwaldstetten
1782/83: Deckenfresken in der Kirche des Benediktinerklosters St.Peter und Paul in Oberelchingen bei Ulm
1784: Deckenfresko Zwölfjähriger Jesus im Tempel in der Kirche des Prämonstratenserklosters St.Verena, Rot an der Rot
1785: Freskant im Kurfürstlichen Schloss Koblenz
1786: Sankt Ignaz und Dompropstei in Mainz sowie Kirche des Augustinerklosters Triefenstein
1787: Akademiesaal des Kurfürstlichen Schlosses Mainz
1790: Altarblatt in der Hofkirche in Koblenz
1791: Versöhnung der Sabiner und Römer (Ulmer Museum)
1792/93: Palais Schweitzer in Frankfurt am Main
(vor?) 1791: Gemälde des Hauptaltars der Pfarrkirche St.Johannes der Täufer in Schwerzen
Christi Himmelfahrt, 1780 (Pfarrkirche Zell, Riedlingen)
Jesus im Tempel, 1784 (Pfarrkirche St.Verena, Rot an der Rot)
Mariä Himmelfahrt, 1784 (Pfarrkirche St.Verena, Rot an der Rot)
Weltliche Kunst
Nachtwache, um 1770 (Rheinisches Landesmuseum Bonn)
Hüttenherr Gottfried Peter de Requilé, 1771 (Rheinisches Landesmuseum Bonn)
Merkur in der Werkstätte des Bildhauers, 1777 (Mittelrhein-Museum Koblenz)
Versöhnung der Sabiner und Römer, 1791 (Ulmer Museum)
Sonstiges
Gedenktafel in Lachen (Schwaben)
Nebenstehende moderne Gedenktafel behauptet, Januarius Zick sei– statt 1730 in München– 1727 wie sein Vater Johannes in Lachen (Schwaben) geboren worden. Das beruht vermutlich auf einer Verwechslung mit einem älteren Bruder, der ebenfalls auf den Namen Januarius getauft worden aber bereits als Säugling gestorben war[1].
Literatur
J. B. Schmid:Zick, Januarius. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band45, Duncker & Humblot, Leipzig 1900, S.150f.
Kurt Eitelbach: Die Malerfamilie Zick. Werke aus Koblenzer Privatbesitz. Mittelrhein-Museum, Koblenz 1976
Harriet Brinkmöller-Gandlau:ZICK, Künstlerfamilie. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 14, Bautz, Herzberg 1998, ISBN 3-88309-073-5, Sp. 437–441.(Artikel/Artikelanfang im Internet-Archive)
Othmar Metzger: Januarius Zick. Datierte und datierbare Gemälde. Deutscher Kunstverlag, München 1981, ISBN 3-422-00733-4
Adelheid Simon, Franz X. Schlagberger: Januarius Zick (1730–1797). Der letzte bürgerliche Großmaler Deutschlands. Fresken, Entwürfe, Tafelbilder. Auxilium, Prüm ca. 1987, ISBN 3-924634-02-5
(Chronik der) Pfarrei St. Johannes der Täufer Schwerzen, 1992
Michael Roth, Josef Strasser (Red.): Januarius Zick und sein Wirken in Oberschwaben. Ausstellung des Ulmer Museums. Klinkhardt und Biermann, München 1993, ISBN 3-7814-0343-2
Josef Straßer: Januarius Zick 1730–1797. Gemälde, Graphik, Fresken. Konrad, Weißenhorn 1994, ISBN 3-87437-318-5 (zugleich Dissertation der Universität München, 1989)
Andrea Wandschneider (Hrsg.): Januarius Zick. Gemälde und Zeichnungen. Ausstellung der Städtischen Galerie in der Reithalle, Paderborn. H-und-S-Verlag, Paderborn 2001, ISBN 3-929507-11-0
Jens Fachbach: Januarius Zick (1730–1797) "dessen Geschicklichkeit und Ruhm durch seine in mehreren Kirchen in Schwaben, und verschiedenen Pallästen gefertigte, vortreffliche Fresko Mahlereyen bereits in Deutschland verbreitet ist", in: Matthias von der Bank (Hrsg.): Das Erbe der Väter. Mit der Malerfamilie Zick durch zwei Jahrhunderte (=Ausstellungskatalog Mittelrhein-Museum Koblenz), Petersberg 2018, S. 41–46.
Gerhard Kölsch: Januarius Zick, Rembrandt und andere alte Meister – über den niederländischen Geist in Zicks Gemälden, in:Matthias von der Bank (Hrsg.): Das Erbe der Väter. Mit der Malerfamilie Zick durch zwei Jahrhunderte (=Ausstellungskatalog Mittelrhein-Museum Koblenz), Petersberg 2018, S. 56–62.
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