art.wikisort.org - Künstler

Search / Calendar

Jay Hambidge, eigentlich Edward John Hambidge (* 13. Januar 1867 in Simcoe (Ontario); † 20. Januar 1924), war ein in Kanada geborener US-amerikanischer Maler und Kunsthistoriker.


Leben


Jay, der Sohn von George Fowler Hambidge und dessen Frau Christina Shields, das älteste von neun Kindern des Ehepaares, besuchte die Grundschule in seinem Geburtsort, lief 1882 aus dem Elternhaus weg und war im reichlich 1400 Kilometer entfernten Council Bluffs als Gehilfe bei der Landesvermessung tätig. Drei Jahre später begann er in Kansas City die Lehre in einer Druckerei. Aufgestiegen zum Reporter beim Kansas City Star, ging er nach New York City zum New York Herald. Nebenher studierte er in der zweiten Hälfte der 1890er Jahre bei William Merritt Chase an der Art Students League of New York Malerei und wirkte als Illustrator für die Magazine Century (1894–1913), Collier’s, St. Nicholas, Harper’s Monthly, Scribner’s und McClure’s. In der Art Students League freundete er sich mit dem Illustrator Walter Appleton Clark an, teilte mit ihm das Atelier und stellte mit ihm gemeinsam 1900 in Paris und 1904 in St. Louis aus.

Richard Watson Gilder, der Herausgeber des Century-Magazins, hatte Hambidge um 1900 nach Agrigent geschickt. Ausgrabungen griechischer Kunstwerke sollten in Zeichnungen festgehalten werden. Als Hambidge am 2. November 1902 aus Sizilien heimkehrte, präsentierte er seine neue Theorie zur Formensprachen diverser griechischer Meister. Der als Kunsttheoretiker noch gänzlich Unbekannte wurde von dem Archäologen Francis Cranmer Penrose zum Ausbau seiner Gedankengänge ermuntert. Der Maler Jay Hambidge trat in den folgenden Jahren mit mehreren Buchveröffentlichungen zur Theorie von der Symmetrie mittels dynamischer Rechtecke hervor. Der Autor erläuterte in seinen Büchern, wie die Griechen ihre Kunstwerke vermutlich proportioniert hatten. Es ging Hambidge bei der Konstruktion des rechteckigen Gebildes Gemälde auch um das Nachbilden gewisser Konstruktionsprinzipien in der Natur, die auf die Fibonacci-Zahlenfolgen führen. Hambidges Proportionalitätstheorie wurde 1920 von Edwin M. Blake kritisiert[1][2]. Dennoch wandten etliche Künstler jener Zeit – wie zum Beispiel George Bellows, Maxfield Parrish, Robert Henri, Kathleen Munn und Helen E. Hokinson – diese Theorie an. Allerdings empfand Norman Rockwell, der ebenfalls mit den Rechtecken experimentierte, die dahinterstehende Zahlentheorie als gar zu restriktiv. Der Autor selbst beteiligte sich dessen ungeachtet unermüdlich an der Erläuterung dieser Theorie in seinem Magazin The diagonal; lehrte an den Universitäten Yale und Harvard. Während Jay Hambidge am 20. Januar 1924 über seine Theorie vortrug, erlitt er einen Schlaganfall und starb wenige Stunden später.[3]

Jay Hambidge hatte am 1. Januar 1889 Cordella Selina De Lorme Hambidge geheiratet[4]. Das Paar bekam vier Kinder. Der Vater verließ die Familie 1914 und war künftig mit Mary Crovatt aus Brunswick (Georgia) zusammen.


Werke (Auswahl)



Herausgeber



Literatur




Commons: Jay Hambidge – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Edwin M. Blake: Dynamic Symmetry-A Criticism. The Art Bulletin, Bd. 3 1920, Heft 3, S. 107–127
  2. siehe auch HathiTrust und archive.org
  3. Artists of Abraham Lincoln portraits, S. 167, linke Spalte, 6. Z.v.o.
  4. Artists of Abraham Lincoln portraits, S. 165, rechte Spalte, 9. Z.v.u.
  5. siehe auch Computers & Mathematics with Applications
Personendaten
NAME Hambidge, Jay
ALTERNATIVNAMEN Hambidge, Edward John (Geburtsname); Hambidge, Jay Edward
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Maler und Kunsthistoriker
GEBURTSDATUM 13. Januar 1867
GEBURTSORT Simcoe (Ontario)
STERBEDATUM 20. Januar 1924

На других языках


- [de] Jay Hambidge

[en] Jay Hambidge

Jay Hambidge (1867–1924) was a Canadian-born American artist who formulated the theory of "dynamic symmetry", a system defining compositional rules, which was adopted by several notable American and Canadian artists in the early 20th century.

[es] Jay Hambidge

Jay Hambidge (13 de enero de 1867– 20 de enero de 1924) fue un artista estadounidense nacido en Canadá. Fue alumno en la Liga de estudiantes de arte de Nueva York y en William Chase, y un estudiante minucioso del arte clásico. Él concibió la idea de que el estudio de la aritmética con el agregado de los diseños geométricos fueron el fundamento de la proporción y la simetría en la arquitectura, escultura y cerámica griegas. Cuidadosos exámenes y medidas de las construcciones clásicas en Grecia, entre ellos el Partenón, el templo de Apolo (Figalia), de la Estatua de Zeus en Olimpia y Atenea en Egina, lo llevaron a formular la teoría de la "simetría dinámica" como está demostrado en sus trabajos Dynamic Symmetry: The Greek Vase (1920) and The Elements of Dynamic Symmetry (1926). Esto creó una gran cantidad de discusiones, un crítico inglés dijo que Hambidge no trató de formular una nueva teoría, sino recuperar una técnica perdida. Hambidge encontró un seguidor o discípulo en el Dr. Lacey D. Caskey, el autor de Geometry of Greek Vases (1922). El Dr. Caskey era el conservador de antigüedades griegas del Museo de Boston.



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии