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Jean Béraud (* 31. Dezember 1848jul. / 12. Januar 1849greg. in Sankt Petersburg, Russisches Kaiserreich; † 4. Oktober 1935 in Paris) war ein französischer Maler und Graphiker.

Selbstbildnis (ca. 1909)
Selbstbildnis (ca. 1909)
La Modiste sur les Champs-Elysées
La Modiste sur les Champs-Elysées

Leben


Jean Béraud kam als Sohn des Bildhauers Jean Béraud und seiner Ehefrau Geneviève Eugénie Jacquin in Sankt Petersburg zur Welt. Zur Familie gehörten weiterhin seine Zwillingsschwester Mélanie sowie die Schwestern Adrienne und Estelle. Die Familie Jean Bérauds lebte zur Zeit seiner Geburt in Sankt Petersburg, da sein Vater, ein Bildhauer, hier beruflich tätig war. Vermutlich wirkte er an der Fertigstellung der neuen Isaakskathedrale mit. Nach dem Tod des Vaters 1853 kehrte die Familie nach Paris zurück. Hier besuchte er zunächst das Lycée Bonaparte (heute Lycée Condorcet) und nahm anschließend ein Jurastudium auf, um Rechtsanwalt zu werden. Nach dem Deutsch-Französischen Krieg entschied er sich jedoch für eine künstlerische Ausbildung. Béraud besuchte zwei Jahre die École des Beaux-Arts und wurde Schüler Léon Bonnats. Anschließend bezog Béraud ein eigenes Atelier im Künstlerviertel Montmartre.

Von 1873 bis 1889 stellte er regelmäßig im Pariser Salon aus. Erste Anerkennung erhielt er hier 1876 für das Gemälde Le Retour de l'enterrement (Der Heimweg von der Beerdigung). Seit 1885 war Béraud Mitglied der Société des Pastellistes, die auf der Weltausstellung 1889 in einem eigenen Pavillon Werke ihrer Mitglieder zeigte. Béraud erhielt hier eine Goldmedaille. Von 1890 bis 1929 stellte er seine Bilder im Salon de la Société Nationale aus, den er zusammen mit Auguste Rodin, Jean-Louis-Ernest Meissonier und Puvis de Chavannes gründete.

1894 erhielt Jean Béraud die Ernennung zum Offizier der Ehrenlegion. Im Februar 1897 diente er seinem Freund Marcel Proust als Sekundant, als dieser sich mit dem Kritiker Jean Lorrain duellierte. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts widmete er sich weniger seiner eigenen Malerei, sondern arbeitete in der Organisation der Société Nationale des Beaux-Arts, in zahlreichen Ausstellungsgremien und Jurys. Jean Béraud hatte nie geheiratet und keine Kinder. Sein Grab befindet sich neben dem der Mutter und der Zwillingsschwester auf dem Cimetière Montparnasse.


Werk


Seinem Lehrer Bonnat folgend, begann Béraud seine Karriere als Porträtmaler. 1875 wandte er sich mit Leda erstmals einem mythologischen Thema zu. Das 1876 im Salon ausgestellte Retour de l'enterrement brachte für den Künstler den Durchbruch. Hierin zeigte er eine Trauergesellschaft nach der Beerdigung in entspannter Atmosphäre. Während sich ein Mann eine Zigarre anzündet, sind andere Personen im Gespräch vertieft. Diese Straßenszene bildete den Auftakt für zahlreiche ähnliche Motive. Seine Darstellungen der Champs-Elysées, der Hallen, von Montmartre oder der Seineufer sind detailgetreue Abbildungen des Pariser Alltagslebens während der Belle Époque. Ein Beispiel dafür ist das Gemälde La Pâtisserie Gloppe aus dem Jahr 1889. Der Stil seiner Malerei bewegt sich zwischen akademischer Malerei und Impressionismus. Während die meisten Impressionisten dem turbulenten Paris entflohen und die Landschaft der Umgebung malten, fand Béraud in seinem Freund Édouard Manet und in Edgar Degas Vorbilder, zu deren Motiven ebenfalls die Darstellung des vitalen Stadtlebens gehörte.

Ab 1890 wandte sich Béraud in seinen Bildern auch religiösen Themen zu. Diese Gemälde erinnern an niederländische Malerei des 17. Jahrhunderts. Im Salon 1891 stellte er mit La Madeleine chez le Pharisien eine biblische Szene aus, in der die dargestellten Personen zeitgenössische Kleidung tragen. Diese lebensnahe Umsetzung eines traditionellen Bildthemas galt der Kunstkritik jener Zeit als skandalös.


Werke



Literatur




Personendaten
NAME Béraud, Jean
KURZBESCHREIBUNG französischer Maler und Graphiker
GEBURTSDATUM 12. Januar 1849
GEBURTSORT Sankt Petersburg Russisches Kaiserreich
STERBEDATUM 4. Oktober 1935
STERBEORT Paris

На других языках


- [de] Jean Béraud

[en] Jean Béraud

Jean Béraud (French: [beʁo]; January 12, 1849[1] – October 4, 1935) was a French painter renowned for his numerous paintings depicting the life of Paris, and the nightlife of Paris society. Pictures of the Champs Elysees, cafés, Montmartre and the banks of the Seine are precisely detailed illustrations of everyday Parisian life during the "Belle Époque". He also painted religious subjects in a contemporary setting.

[es] Jean Béraud

Jean Béraud (San Petersburgo, 12 de enero de 1849-París, 4 de octubre de 1935) fue un pintor francés.

[fr] Jean Béraud

Jean Béraud né le 12 janvier 1849 à Saint-Pétersbourg et mort le 4 octobre 1935 à Paris[2] est un peintre français.

[it] Jean Béraud

Jean Béraud (San Pietroburgo, 12 gennaio 1849 – Parigi, 4 ottobre 1935) è stato un pittore francese di scuola impressionista che si dedicò alla pittura di genere - in prevalenza dell'ambiente parigino - e ai ritratti.

[ru] Беро, Жан

Жан Беро́ (фр. Jean Béraud; 31 декабря 1848 (12 января 1849), Санкт-Петербург — 4 октября 1935, Париж) — французский салонный живописец, приобретший известность многочисленными жанровыми работами, изображавшими жизнь Парижа (в том числе ночного) и парижского светского общества, и картинами на евангельские сюжеты в современной обстановке[2][3].



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