Johanna Keimeyer (* 1982 in Filderstadt) ist eine deutsche Medienkünstlerin und Designerin in Berlin.
Johanna Keimeyer by Raphael Maxim Guillou
Jugend und Ausbildung
Johanna Keimeyer wurde in Filderstadt geboren und wuchs in Überlingen am Bodensee auf. Nach dem Abitur absolvierte sie eine Ausbildung zur Schreinerin an der Gewerblichen Schule für Holztechnik in Stuttgart und zur Polsterin bei der Vitra AG in Weil am Rhein und in Birsfelden (Schweiz). Sie studierte Produkt- und Modedesign an der Universität der Künste Berlin (UdK),[1] Produktdesign an der Kunsthochschule Tama in Tokyo sowie Digitale Medien an der Rhode Island School of Design (RISD) und an dem MIT Media Lab in Boston (beide in den USA).
Arbeiten
Von 2006 bis 2011 arbeitete Johanna Keimeyer mit Lichtobjekten. Sie entwarf Leuchten aus Recycling-Material, das sie in ganz Europa gesammelt hatte. Sie schlug so eine Brücke zwischen Ökologie und Ökonomie. Die Berliner Designerin zog damit erste internationale Aufmerksamkeit auf sich. Im Zuge ihrer Arbeit nahm sie auch an einem Workshop mit den brasilianischen Möbeldesignern Humberto und Fernando Campana teil.[2] Johanna Keimeyer übernahm darüber hinaus eine Auftragsarbeit von Alexander von Vegesack und schuf das Lampenobjekt Trashure 2. Vegesack stellte die Lampe anschließend in seine private Sammlung und zeigte sie in der Ausstellung Adventure with Objects, die in der Pinacoteca Giovanni e Marella Agnelli in Turin, Italien stattfand.[3][4] Der italienische Fernsehsender RAI Uno berichtete über diese Ausstellung und über Johanna Keimeyers Recyclinglampen im Zuge eines Features über das kreative Berlin.[5] Seit 2020 arbeitet Keimeyer als Lehrbeauftragte an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW) und als Dozentin an der Universität der Künste Berlin (UdK).[6]
Inszenierungen
2012 inszenierte sie im unsanierten Berliner Stadtbad Oderberger Straße ihrer Abschlussarbeit für die Universität der Künste Berlin mit dem Titel Everything is Illusion.[7] Zwischen 2008 und 2013 schuf sie Fotoarbeiten der Unterwasserserie Pool around me[8] Sie realisierte diese mit der Unterstützung von Martin Nicholas Kunz. Der Fotograf Ed Ruscha fotografierte in einer ähnlichen Serie private Pools, um ihre Gleichförmigkeit und die der Menschen zu zeigen. Johanna Keimeyer zeigt dagegen Körper in Hotelpools und stellt so im Gegensatz zu Ed Ruscha die Menschen wieder in den Vordergrund. 2016 führte Johanna Keimeyer zur Wiedereröffnung des Stadtbades Oderberger Straße als Hotel eine Tanzperformance mit fünf Tänzern und einer Lichtshow auf.[9] Die aufwendige Performance fand in den Medien ein weites Echo.[10] Fotos ihrer Serie Pool around me wurden gleichzeitig zur Raumausstattung der Hotelzimmer verwendet.[11] 2017 realisierte sie die Installation Breathing Heart als Teil des offiziellen Programms zur Art Basel.[12][13] Sie schuf dazu ein riesiges begehbares Herz.
Auszeichnungen
2009 International Design Award (IDA), erster Platz Kategorie: Student, Product Design, Lighting
2010 Faces of Design Award, (FoD), Bestes Online Portfolio
Installationen (Auswahl)
2014 „Everything is illusion“ Video-Projektion, Manhattan Bridge Anchorage, Brooklyn (USA)
2015 „Space, Motion and Community“ Performance mit Jonah Bokaer (USA) und Stavros Gasparatos (Greece), Boisbuchet, Frankreich
2016 „A New Dawn“ Installation in der historischen Schwimmhalle, Hotel Oderberger, Berlin
2017 „BREATHingHEART“ Installation, offizielles Programm zur Art Basel, Basel, Schweiz
2019 „The Face within“, Installation, Galerie Eck, München[14]
Ausstellungen (Auswahl)
2008: Teilnahme an „Adventure with Objects“ in Pinacoteca Agnelli (Museum), Turin, Italien
2010: Teilnahme an „Kunstforum Brandenburg“, Potsdam
2011: Teilnahme an „Songs of the Sea“, National Glass Centre, Sunderland, Großbritannien
2011: Teilnahme an „Luminous Times – Sustainable Architecture“, Frankreich, in Zusammenarbeit mit dem Vitra Design Museum und dem Centre Pompidou, Paris, Frankreich
2011: Audiovisuelle Installation, Bikini Showroom, Berlin
2011: Teilnahme an „Young Design in Berlin“, Gallery Alte Schule, Berlin-Adlershof
2014: Teilnahme am „Festival of Lights NYC“, im Manhattan Bridge Anchorage, Dumbo, Brooklyn, USA
2015: Teilnahme an Gallery Weekend Berlin, Fotoausstellung im Kino International, Berlin
Literatur (Auswahl)
Alles ist erleuchtet, Sie macht aus Abfall Kunst, Johanna Keimeyer entwirft „Sustainable Design“, Welt-Kompakt, Nr. 252, 27. Dezember 2010, S. 24 f.
Ein Haus der Ideen bauen, in: Art Magazin, Nr. 2, Februar 2007, S. 126–129.
Johanna Keimeyer, „treat garbage like gold“, in: Ares Kalandides (Hrsg.), Berlin Desing, Braun Publishing, Berlin 2009, S. 196 f. und S. 229. ISBN 978-3-03768-014-8
Johanna Keimeyer, Recycle Lights, in: Henrietta Thompson (Hrsg.), Reinventa, la tua casa, Mailand 2013, S. 119. ISBN 978-88-370-9037-1
New Glass Review 30, The Corning Museum of Glass (Hrsg.), New York 2009, S. 26. ISBN 978-0-87290-173-5
On existential collecting, in: Adventures with objects, La collezione Alexander von Vegesack, Mailand 2008, S. II/13. ISBN 978-88-370-6086-2
Joerg Suermann (Hrsg.),Weissensee Kunsthochschule Berlin (Design), copy culture, International Design Festival Berlin, Berlin 2011, S. 182 f. ISBN 978-3-9812813-5-4
Intelligent Life in: 40 under 40, Design´s Next Generation, Perspective, Hong Kong, August 2008, S. 20 ISSN 1606-2558 und Ein Haus der Ideen bauen, in: Art Magazin, Nr. 2, Februar 2007, S. 128.
Februar Das Stadtbad.(Nicht mehr online verfügbar.)ArchiviertvomOriginalam13.Oktober 2016;abgerufen am 22.Februar 2017.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kalenderprenzlauerberg.de
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