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Joseph Kopf, ab 1897 von Kopf[1], (* 10. März 1827 in Unlingen; † 2. Februar 1903 in Rom) war ein deutscher Bildhauer. Kopf schuf vielbeachtete naturalistische Porträt-Büsten, die von Adeligen wie von Bürgern in Auftrag gegeben wurden.

Porträt von Franz von Lenbach (1865)
Porträt von Franz von Lenbach (1865)
Joseph Kopf als dritter von links in der ersten Reihe. Teilnahme an der Kunstausstellung Badener Salon im Jahre 1895.
Joseph Kopf als dritter von links in der ersten Reihe. Teilnahme an der Kunstausstellung Badener Salon im Jahre 1895.
Ingeborg mit dem Falken (zwischen 1857 und 1873)
Ingeborg mit dem Falken (zwischen 1857 und 1873)
Tritonbrunnen, Großfürstenplatz, in Berlin-Tiergarten
"Tritonbrunnen", Großfürstenplatz, in Berlin-Tiergarten
Das Hauptportal der St.-Josefs-Kirche in Königshütte / Oberschlesien. Die bildhauerischen Werke wurden von Josef von Kopf angefertigt
Das Hauptportal der St.-Josefs-Kirche in Königshütte / Oberschlesien. Die bildhauerischen Werke wurden von Josef von Kopf angefertigt

Leben


Der Sohn eines Bauern und Ziegeleibesitzers erhielt in der Volksschule den ersten Zeichenunterricht, bevor er 7 Jahre in der väterlichen Ziegelei arbeiten musste. Bereits während dieser Zeit versuchte er, durch einen Ausbruch eine Lehre als Steinhauer in Riedlingen und dem bayerischen Biberach zu beginnen. Im Alter von 21 Jahren gelang das Vorhaben, woraufhin er sich von Steinmetzen und Grabbildhauern in Ravensburg und Bad Waldsee ausbilden ließ. Ab 1851 gelangte er zu Anselm Sickinger nach München, zu Philipp Hoffmann nach Wiesbaden sowie zu Alois Knittel und Wilhelm Dürr nach Freiburg im Breisgau. Von dort ging er am 1. September 1852 zu Fuß in Richtung Rom, wo er am 13. Oktober 1852 ankam und dort zu wirken begann.[2] Seine Werkstatt, so Max Jordan, sei diejenige gewesen, „welche durch ihre Vornehmheit Deutsche und Fremde am lebhaftesten anzog“.[3]

Im Jahre 1874 baute Großherzog Friedrich I. dem Bildhauer in Baden-Baden ein Atelier, in dem dieser sich im Sommer aufhielt. Dort modellierte er berühmte und reiche Kurgäste. Zu dieser Zeit war er mit dem Hoffotografen Wilhelm Kuntzemüller befreundet, der dieselbe Klientel bediente.[4] „Als Dank für dieses Mäzenatentum und von dem Wunsch beseelt, sein Werk der Nachwelt zu erhalten, schenkte Kopf 1892 das Atelier samt Inhalt dem Großherzog zurück, mit der Verpflichtung, es für immer in dem Zustand zu belassen, in dem es sich bei der Übergabe befand, und es dem Publikum im Sommer dreimal wöchentlich zu öffnen“.[5]

Kopf trug auch eine erlesene private Kunstkollektion zusammen, deren Verzeichnis Ludwig Pollak 1905 unter dem Titel: Joseph von Kopf als Sammler in Rom herausgab. Kopf war jedoch bereits am 2. Februar 1903 in Rom verstorben.


Werke



Allgemein


Die Katalognummern beziehen sich auf den Katalogteil von Kratt 1998, Seite 141–205.


Porträtbüsten


Weitere Werke Kopfs befinden sich unter anderem in Berlin, Rom, Unlingen und auf dem Bussen.


Ehrungen


1857 wurde Kopf württembergischer Hofbildhauer. In seiner Heimatgemeinde Unlingen erhielt er 1864 das Ehrenbürgerrecht; nach ihm ist dort auch die Kopfstraße benannt. Ihm wurde auch der Professorentitel und der Preußische Rote Adlerorden verliehen. 1897 erhielt er mit dem Ehrenkreuz des Ordens der Württembergischen Krone den Personaladel.


Nachlass


Grab von Kopfs auf dem Cimitero Acattolico in Rom.
Grab von Kopfs auf dem Cimitero Acattolico in Rom.

Von Kopfs schriftlicher Nachlass wird vom Hauptstaatsarchiv Stuttgart als Bestand Q 2/14 verwahrt: „Persönliche Papiere, Tagebücher; Vorarbeiten zu den ‚Lebenserinnerungen eines Bildhauers‘; Korrespondenzen (v. a. mit Auftraggebern, Freunden und Bekannten); Fotos von Verwandten, Auftraggebern, Künstlern sowie von Bildhauerarbeiten Kopfs; angereichert durch persönliche Papiere der Schwester von Kopfs, Rosina Pütz geb. Kopf, und biographische Veröffentlichungen und Zeitungsausschnitte über Josef Kopf“.[19]


Atelier und Werk


Seit 1947 diente das Ateliergebäude (Werderstraße 2) der jüdischen Gemeinde von Baden-Baden als Betsaal.[20] Als das Ateliergebäude einem anderen Zweck zugeführt werden sollte, wurde der künstlerische Nachlass von Joseph von Kopf, soweit er sich noch in dem Atelier befand, 1983 dem Badischen Landesmuseum überstellt[5]. 1995 wurde im Zusammenhang mit der Sotheby's-Markgrafen-Auktion die in der Kapelle des Neuen Schlosses von Baden-Baden aufgestellte Pietà von Kopfs ebenfalls ans Landesmuseum überwiesen.


Sammlung


Mit seinem Testament von 1927 hatte der ehemalige Großherzog Friedrich II. die Kopfsche Kunstsammlung in Baden-Baden mit anderen Sammlungen unter den vom Stifter Kopf gewünschten Auflagen zunächst seiner Ehefrau vermacht und danach in die Zähringer Stiftung eingebracht.[21] In der Stiftungssatzung von 1954 wird die Kopfsche Kunstsammlung, also das Atelier, ebenfalls erwähnt.[22] Wie anlässlich der Karlsruher Kulturgutaffäre 2006 bekannt wurde, bestritt das Haus Baden den wirksamen Vermögensübergang an die Zähringer Stiftung. Im Zuge einer umfassenden Regelung der Eigentumsfragen im Rahmen des Verkaufs von Schloss Salem an das Land Baden-Württemberg im Jahre 2009 verzichtete das Haus Baden auf Ansprüche auf die Objekte der Zähringer-Stiftung.


Einzelnachweise


  1. Meyers 1885. – Anmerkung des Erstautors: „Die Biographie ist anhand neuerer Literatur zu überprüfen.“
  2. Pfeifle 1984.
  3. Jordan 1905.
  4. Haug 2003.
  5. Siebenmorgen 1996, Seite 322.
  6. Kopf 1899, Seite 22.
  7. Kopf 1899, Seite 182–184, 188–189, 415, 420.
  8. Kopf 1899, Seite 140, 298, 397; Schnaase 1879.
  9. Kopf 1899, Seite 199, 273–275, 278, 283–284, 292–293, 295, 297–298, 302, 305–307, 390, 397; Kratt 1998, Seite 157; Lübke 1868. – Siehe auch: Marmorkamine von Joseph von Kopf.
  10. Kopf 1899, Seite 415–416.
  11. Siehe auch: Liste der Kaiser-Wilhelm-I.-Denkmäler.
  12. Kopf 1899, Seite 140; Schnaase 1879. – Beschreibung und Abbildung: .
  13. Kopf 1899, Seite 377–378, 380, 395, 401, 415–416, 420, 424, 485–488; Beitl 1990; Unrath 2004.
  14. Siebenmorgen 1996.
  15. Beschreibung und Abbildung: .
  16. In Zusammenarbeit mit dem Architekten Friedrich von Thiersch. – Siehe auch: Liste der Kaiser-Wilhelm-I.-Denkmäler.
  17. Kaiserin-Augusta-Denkmal Baden-Baden im Stadtwiki-Baden-Baden
  18. In Zusammenarbeit mit dem Architekten Friedrich von Thiersch.
  19. Aus der Beständeübersicht via http://www.landesarchiv-bw.de/
  20. Bilder: http://www.alemannia-judaica.de/badenbaden_neu.htm
  21. Auszug aus dem Testament: NN 2006.1.
  22. NN 2006.2.

Literatur



Leben und Werk



Einzelne Werke



Quellen



Archivalien




Commons: Joseph von Kopf – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Joseph von Kopf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Personendaten
NAME Kopf, Joseph von
ALTERNATIVNAMEN Kopf, Joseph (bis 1897)
KURZBESCHREIBUNG deutscher Bildhauer
GEBURTSDATUM 10. März 1827
GEBURTSORT Unlingen
STERBEDATUM 2. Februar 1903
STERBEORT Rom



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