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Julian Heward Bell (* 4. Februar 1908 in London; † 18. Juli 1937 in Brunete bei Madrid) war ein britischer Maler, Kunstkritiker und Dichter.

Julian Bell mit Elizabeth Watson (1930)
Julian Bell mit Elizabeth Watson (1930)

Leben


Julian Bell war der älteste Sohn von Arthur Clive Howard Bell (1881–1964) und Vanessa Stephen (1879–1961), und der Neffe von Virginia Woolf. Der Schriftsteller Quentin Bell war sein jüngerer Bruder, die Malerin und Schriftstellerin Angelica Garnett war seine Halbschwester. Zusammen mit seinen Geschwistern wuchs er im legendären Bloomsbury-Künstlerkreis auf.

Julian Bell studierte an der Leighton Park School und am King’s College in Cambridge. Dort wurde er unter dem Einfluss seines Freundes Anthony Blunt (1907–1983) zum Kommunisten; beide waren Mitglied der marxistisch unterwanderten Geheimgesellschaft der „Cambridge Apostles“. Nach dem Studium arbeitete Bell auf ein College-Stipendium hin, aber ohne Erfolg.

Im Jahr 1935 reiste der junge Dichter nach China, um an der Wuhan-Universität in der Provinz Hubei Englische Literatur zu unterrichten. In Wuhan begann der Frauenheld eine Affäre mit der Schriftstellerin Ling Shuhua (1900–1990), die Ehefrau seines Dekans, die zugleich Bells Studentin war.

Im Frühsommer des Jahres 1937 reiste Julian Bell nach Spanien, wo er wie viele andere britische und amerikanische Intellektuelle die passive Haltung seines Landes angesichts des drohenden Faschismus in Europa und Asien kritisierte. Als Kompromiss mit der pazifistischen Haltung seiner Mutter und dem Pazifismus der Bloomsbury-Group schloss er sich nicht als Kombattant den Internationalen Brigaden, sondern als Fahrer eines Sanitätswagens der britischen Einheit Spanish Medical Aid an. Die Hälfte dieser Einheit kam bei der Schlacht von Brunete ums Leben. Bell wurde, als er beim Ausbessern einer unter Beschuss liegenden Straße half und sich weigerte, in Deckung zu gehen, von einem Granatsplitter getroffen, der tief in die Brust drang. Er wurde in den damals als Lazarett dienenden Palast des Escorial gebracht, wo er 6 Stunden später starb. Seine letzten Worte waren: „Ich wollte immer eine Geliebte und eine Gelegenheit, in den Krieg zu ziehen: jetzt habe ich beides gehabt.“[1][2]


Werke



Literatur




Commons: Julian Bell – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Nigel Nicolson: Virginia Woolf. München 2001, S. 177f
  2. Louise DeSalvo: Virginia Woolf. München 1990, S. 99
Personendaten
NAME Bell, Julian
ALTERNATIVNAMEN Bell, Julian Heward (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG britischer Maler, Kunstkritiker und Dichter
GEBURTSDATUM 4. Februar 1908
GEBURTSORT London
STERBEDATUM 18. Juli 1937
STERBEORT Brunete bei Madrid

На других языках


- [de] Julian Bell

[en] Julian Bell

Julian Heward Bell (4 February 1908 – 18 July 1937) was an English poet, and the son of Clive and Vanessa Bell (who was the elder sister of Virginia Woolf). The writer Quentin Bell was his younger brother and the writer and painter Angelica Garnett was his half-sister. His relationship with his mother is explored in Susan Sellers' novel Vanessa and Virginia.

[es] Julian Bell

Julian Heward Bell (Londres, 4 de febrero de 1908 – Madrid, 18 de julio de 1937) fue un poeta británico, hijo de Clive y Vanessa Bell (la hermana de Virginia Woolf). La novela histórica Los soldados no lloran (2012), del autor neerlandés Rindert Kromhout, está inspirada parcialmente en su vida.

[fr] Julian Bell

Julian Heward Bell (4 février 1908 – 18 juillet 1937) est un poète anglais, fils de Clive et Vanessa Bell, et neveu de Leonard et Virginia Woolf.



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