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Jānis Jaunsudrabiņš (* 25. August 1877 in Nereta, Gouvernement Kurland; † 28. August 1962 in Körbecke) war ein lettischer Schriftsteller und Maler, der 1944 vor der einrückenden Sowjetarmee nach Deutschland floh. Neben Romanen und Erzählungen umfasst sein Werk auch Dramen, Lyrik und Übersetzungen.

Gedenkstein des Bildhauers Robert Ittermann für Jānis Jaunsudrabiņš in Körbecke. Die Inschrift Piemini Latviju (Gedenkt Lettlands) ist der Titel eines Essays aus dem Jahr 1949.
Gedenkstein des Bildhauers Robert Ittermann für Jānis Jaunsudrabiņš in Körbecke. Die Inschrift Piemini Latviju (Gedenkt Lettlands) ist der Titel eines Essays aus dem Jahr 1949.

Leben


Jānis Jaunsudrabiņš wurde im südlettischen Dorf Nereta unweit der litauischen Grenze geboren. Der Vater, ein Landarbeiter, starb vor Jānis’ drittem Geburtstag. Wegen des Todes zog die Familie auf das Gehöft Riekstiņi, zu den Eltern der Mutter. Aus den Erinnerungen an den Alltag auf dem Hof Riekstiņi und aus den Eindrücken, die Jānis als Kind dort aufnahm (er lebte dort von 1880 bis 1886), schöpften die 100 Geschichten seines bekanntesten Buches, Baltā grāmata (Das weiße Buch).[1] Von 1880 bis 1886 diente Jānis als Hütejunge auf verschiedenen Höfen in Nereta. Erinnerungen an diese Zeit flossen in die 80 Geschichten des Buches Zaļā grāmata (Das grüne Buch) ein.[1] Jānis konnte, weil er im Frühjahr, Sommer und Winter arbeiten musste, die Gemeindeschule nur im Winter besuchen.[1]

Dank seiner Begabung lernte Jaunsudrabiņš Deutsch und Russisch. Das ermöglichte ihm, von 1895 bis 1897 eine Landwirtschaftsschule zu besuchen. Anschließend arbeitete er als Verwaltern auf Gütern des deutschbaltischen Adels.[2] In dieser Zeit unternahm er seine ersten Versuche als Schriftsteller und Maler.[3]

1899 gab er seine Tätigkeit als Gutsverwalter auf und studierte an der privaten Kunstschule von Benjamin Blum (Blumschen Zeichenschule, lettisch: Venjamiņa Blūma Rīgas zīmēšanas un gleznošanas skola) in Riga, an der Janis Rozentāls unterrichtete. 1901 heiratete er seine Jugendliebe Līze Sproģe; 1902 wurde ihre Tochter Lilija geboren. Jaunsudrabiņš arbeitete in diesen Jahren als Redakteur, Schriftsteller sowie Zeichenlehrer in Riga und begann, sich als Maler einen Namen zu machen.[3] 1908 ermöglichte ihm ein Mäzen, zwei Semester als Meisterschüler bei Lovis Corinth in Berlin zu studieren. Nach Riga zurückgekehrt, berichtete er für verschiedene Zeitungen über Kunstausstellungen, nahm selbst an Gemeinschaftsausstellungen teil und beschickte auch Einzelausstellungen.[4]

Vor allem wurde Jaunsudrabiņš als Erzähler bekannt. 1907 erschien sein erster Roman, Vēja ziedi (Blüten des Windes).[3] Seine Erfolge als Schriftsteller ermöglichten ihm, 1913 ein Haus in Pļaviņas zu kaufen. Als im Ersten Weltkrieg deutsche Truppen in die Ostseegouvernements vorrückten, evakuierten die russischen Behörden Teile der lettischen Bevölkerung. Jānis Jaunsudrabiņš lebte mit seiner Familie von 1915 bis 1918 in Baku.[5] 1921 starb seine Frau Līze, im Jahr darauf heiratete er Elza Zīverte.

In 1920er Jahren war Jaunsudrabiņš der meistgelesene lettische Schriftsteller.[5] Außer durch seine Bücher und durch Beiträge in Zeitschriften und Zeitungen erreichte er sein Publikum über den seit diesem Jahrzehnt aufkommenden Rundfunk.[6][7]

Angesichts der Besetzung Lettlands durch die UdSSR flüchtete Jānis Jaunsudrabiņš mit seiner Frau Natālija (Nāte) im Herbst 1944 nach Deutschland. Die Flucht aus Lettland ist Thema des autobiografischen Werkes Es stāstu savai sievai (Ich erzähle meiner Frau). Über Zwischenstationen in Bielefeld, wo die Schwiegereltern seiner Tochter lebten, in Bünde und in Werfen (Bünde) kam das Ehepaar Jaunsudrabiņš in ein DP-Lager in Greven. In Bünde und vor allem in Greven erlebte er die Anfänge der Selbstorganisation der lettischen Flüchtlinge.[8]

1948 gelangte das Ehepaar Jaunsudrabiņš schließlich nach Körbecke im Sauerland, wo es sich für ein kleines Haus erwärmt hatte. In diesem Mondscheinhaus am Südufer des Möhnesees, das im Lauf der Jahre zum Treffpunkt lettischer Landsleute und westfälischer Künstler und Schriftsteller wurde, verbrachte Jaunsudrabiņš den Rest seines Lebens.[9] Jaunsudrabiņš war in Deutschland auch als Gymnasiallehrer und Journalist tätig. Zahlreiche westfälische Zeitungen, Zeitschriften und Heimatkalender veröffentlichten Beiträge von Jaunsudrabiņš.[10]

Jānis Jaunsudrabiņš starb 1962 im Alter von 85 Jahren. Er wurde in Körbecke beigesetzt. Als 1997 der Friedhof in Körbecke aufgehoben wurde, wurden die sterblichen Überreste des Dichters, seiner Frau und seiner Tochter Lilija (1902–1969) nach Nereta überführt.[11]


Werk


Briefmarke mit der Unterschrift Jānis Jaunsudrabiņš. Das Bild stellt den Krebsfang dar, wie ihn der Autor in seiner Jugend erlebte und wie er ihn in seinem Buch Baltā grāmata wiedergibt.
Briefmarke mit der Unterschrift Jānis Jaunsudrabiņš. Das Bild stellt den Krebsfang dar, wie ihn der Autor in seiner Jugend erlebte und wie er ihn in seinem Buch Baltā grāmata wiedergibt.

In seiner realistischen, stets humorvollen Prosa erzählt Jaunsudrabiņš vom Leben einfacher Leute. Auch seine Sprache ist schlicht und geradeheraus; er wurde mit Mark Twain und Thomas Hardy verglichen.[12] Er war ein Meister der Kleinen Form. Seine eindringlichen Naturschilderungen verraten die Augen des Malers. Er bezog auch märchenhafte Elemente in seine Prosa ein.[13] In den 1920er Jahren war Jaunsudrabiņš der meistgelesene Prosa-Autor Lettlands. Seit den späten 1950er Jahren werden seine Bücher wieder aufgelegt. Sie zählen heute zum Kanon der lettischen Literatur.[14]

Jānis Jaunsudrabiņš ist bei seinen Landsleuten auch durch seine zahlreichen Übersetzungen ins Lettische bekannt.[15][16][17]


Ehrungen



Werke (Auswahl)



Veröffentlichungen in deutscher Sprache



Übersetzungen ins Lettische (Auswahl)


Die Jahreszahl verweist auf die Publikation der Übersetzung.


Verfilmungen



Literatur


in der Reihenfolge des Erscheinens

Weitere Quellen führt Kindlers Neues Literaturlexikon an.




Einzelnachweise


  1. Wolfhard Raub: Einleitende Bemerkungen. In: Jānis Jaunsudrabiņš: Ich erzähle meiner Frau von der Flucht aus Lettland und dem Exil in Westfalen. Waxmann Verlag, Münster 2006, S. 7–17, hier S. 7.
  2. Jānis Jaunsudrabiņš: Ich erzähle meiner Frau von der Flucht aus Lettland und dem Exil in Westfalen. Waxmann Verlag, Münster 2006, S. 99.
  3. Wolfhard Raub: Einleitende Bemerkungen. In: Jānis Jaunsudrabiņš: Ich erzähle meiner Frau von der Flucht aus Lettland und dem Exil in Westfalen. Waxmann Verlag, Münster 2006, S. 7–17, hier S. 8.
  4. Einzel-Ausstellung im städtischen Museum Riga. (Memento des Originals vom 6. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.periodika.lv Kritik von Guido Hermann Eckardt, 1928.
  5. Wolfhard Raub: Einleitende Bemerkungen. In: Jānis Jaunsudrabiņš: Ich erzähle meiner Frau von der Flucht aus Lettland und dem Exil in Westfalen. Waxmann Verlag, Münster 2006, S. 7–17, hier S. 9.
  6. Rigasche Rundschau Nr. 154 vom 14. Juli 1930: Morgen im Rundfunk (Memento des Originals vom 6. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.periodika.lv: Schlaflose Nacht. Erzählung von Jaunsudrabiņš. Rigasche Rundschau Nr. 55 vom 10. März 1931: Morgen im Rundfunk (Memento des Originals vom 6. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.periodika.lv: Erzählungen von Jaunsudrabiņš.
  7. Deutsche Zeitung im Ostland, 1. November 1943 (Memento des Originals vom 6. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.periodika.lv Lettisches Hörspiel in deutscher Übersetzung. Kritik von Martin Rockenbach
  8. Jānis Jaunsudrabiņš: Ich erzähle meiner Frau von der Flucht aus Lettland und dem Exil in Westfalen. Waxmann Verlag, Münster 2006, S. 13 und S. 119.
  9. Udo Bongartz: Der Literat im Mondscheinhaus. In: Lettische Presseschau, 9. Juli 2011, abgerufen am 13. Oktober 2012.
  10. Andreas Fülberth: Der lettische Schriftsteller Jānis Jaunsudrabiņš und die Stationen seines Exils in Westfalen. Eine Betrachtung unter regionalgeschichtlichen Aspekten. In: Christian und Marianne Pletzing (Hg.): Displaced Persons. Flüchtlinge aus den baltischen Staaten in Deutschland. Martin Meidenbauer, München 2007, S. 149–164, hier S. 157.
  11. Andreas Fülberth: Der lettische Schriftsteller Jānis Jaunsudrabiņš und die Stationen seines Exils in Westfalen. Eine Betrachtung unter regionalgeschichtlichen Aspekten. In: Christian und Marianne Pletzing (Hg.): Displaced Persons. Flüchtlinge aus den baltischen Staaten in Deutschland. Martin Meidenbauer, München 2007, S. 149–164, hier S. 150.
  12. Bookrags, abgerufen am 4. November 2011
  13. Kindlers Neues Literaturlexikon, Ausgabe München 1988
  14. Siehe z. B. das Vorlesungsverzeichnis für den Studiengang Baltische Philologie (Baltistik) (Memento vom 18. August 2011 im Internet Archive) an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Wintersemester 2006/2007, abgerufen am 17. August 2018.
  15. vgl. Lauska, Seite 331.
  16. vgl. Kalnačs, S. 584, 601, 698.
  17. Nezūdams mantojums (Memento des Originals vom 6. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.periodika.lv (Unvergängliches Erbe. Übersetzungen ins Lettische durch Jaunsudrabiņš und Übersetzungen ins Deutsche durch seinen Schwiegersohn) in der Exil-Zeitung LAIKS Nr. 70 vom 1. Sept. 1962.
  18. Jāņa Jaunsudrabiņa muzejs „Riekstiņi“ (Jānis-Jaunsudrabiņš-Museum „Haus Riekstiņi“, lettisch; abgerufen am 20. Juli 2018).
  19. Altes Fachwerkhaus Stockebrand bei der NRW-Stiftung (abgerufen am 20. Juli 2018).
  20. Diese neuartigen kurzen, in der Ich-Form verfassten Skizzen von einem Bauernhof sind laut Kindlers in der lettischen Literatur zu einem Gattungsbegriff geworden.
  21. Diese plastischen Schilderungen aus der russischen Revolutionszeit und der Ölstadt Baku sind laut Kindlers eng mit psychologischen Analysen der Hauptpersonen verflochten, in deren seelischer Entwicklung sich „die Auflösungserscheinungen der chaotischen Umwelt“ widerspiegeln.
  22. Ein Auszug erschien 1935 in der Übersetzung von Willi Stöppler in der Tageszeitung Rigasche Post unter dem Titel Neuwirt und Teufel (Memento des Originals vom 6. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.periodika.lv.
  23. Jaunsudrabiņšs deutsche Übersetzung wurde 1961 unter dem Titel "Bauer und Teufel" als Manuskript fertiggestellt, jedoch vom Verlag abgelehnt. Siehe Liene Lauska, S. 234
  24. Das Thema: Ein Maler befreit sich von seiner dem Geld hörigen Ehefrau. 1956 übersetzte Jaunsudrabiņš das Buch ins Deutsche, ließ es von Josefa Berens-Totenohl korrigieren und scheiterte mit dem Manuskript beim Verlag. Siehe Liene Lauska, S. 234.
  25. Deutsche Übersetzung der mit Humor erzählten Geschichte seiner Flucht aus Lettland.
  26. Rigasche Post vom 18. Jan. 1935 (Memento des Originals vom 6. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.periodika.lv: Auszug aus Der Jungwirt und der Teufel unter dem Titel Neuwirt und Teufel.
  27. Rigasche Post Nr. 54 vom 18. Nov. 1937: Zwei Erzählungen aus dem Weißen Buch (Memento des Originals vom 6. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.periodika.lv: Der Schafhändler und Kienspäne.
  28. Deutsche Zeitung im Ostland vom 3. Juni 1944 (Memento des Originals vom 6. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.periodika.lv: Abend der Woche. Erzählung von Jānis Jaunsudrabiņš in der Übersetzung von Willi Stöppler.
  29. Als Fortsetzungsroman in der Wochenzeitung Atpūta ab № 68 (19. Februar 1926), S. 4 (Memento des Originals vom 8. Februar 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/periodika.lndb.lv.
  30. Als Fortsetzungsroman in der Tageszeitung Jaunākās Ziņas ab 3. Dezember 1927, S. 6 (PDF; 10,6 MB)
  31. Die Dreharbeiten begannen 1958 in Strazde, vgl. N. Abramovs et al.: Kinoskatītāja rokasgrāmata A -Z; Verlag Galvenā enciklopēdiju redakcija, Rīga 1980, S. 277
  32. Atbalss in der Internet Movie Database (englisch)
  33. Puika in der Internet Movie Database (englisch)
  34. PDF-Datei; enthält unter anderem Beschreibungen der Filme nach Werken von Jaunsudrabiņš (lettisch)
  35. Aija in der Internet Movie Database (englisch)
Personendaten
NAME Jaunsudrabiņš, Jānis
ALTERNATIVNAMEN Jaunsudrabins, Janis
KURZBESCHREIBUNG lettischer Dichter und Maler
GEBURTSDATUM 25. August 1877
GEBURTSORT Nereta, Gouvernement Kurland
STERBEDATUM 28. August 1962
STERBEORT Körbecke

На других языках


- [de] Jānis Jaunsudrabiņš

[en] Jānis Jaunsudrabiņš

Jānis Jaunsudrabiņš (August 25, 1877 in Nereta – August 25, 1962 in Körbecke) was a Latvian writer and painter and one of the most popular authors of the first Republic of Latvia between the two world wars.

[ru] Яунсудрабиньш, Янис

Янис Яунсудрабиньш (латыш. Jānis Jaunsudrabiņš, 25 августа 1877 — 28 августа 1962) — латышский писатель, поэт, драматург и художник.



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