Katharina von Bologna, auch Katharina von Vigri (* 8. September 1413 in Bologna; † 9. März 1463 ebenda) war eine italienische Klarisse, Mystikerin und Malerin. Sie wird in der römisch-katholischen Kirche als Heilige verehrt.
Maria und das Jesuskind mit Frucht, Katharina von Bologna (um 1440)
Leben
Katharina von Vigri war die Tochter des Ferrareser Edelmannes Giovanni de’ Vigri und der Bologneser Adligen Benvenuta Mammolini.[1] Eine ihrer leiblichen Schwestern trat später in einen der von Katharina gegründeten Konvente ein. Katharinas Vater war als Botschafter Niccolòs III. tätig. Dadurch genoss sie eine humanistische Ausbildung in Fächern wie Musik, Kunst, Kalligrafie und Latein am Hof von Niccolòs Tochter Margherita d’Este. Während dieser Zeit begann sie auch, selbst Bilder zu malen. Ab 1422 wurde sie schließlich für zwei Jahre d’Estes Ehrendame.
Im Jahre 1426 schloss sie sich aufgrund der Vermählung von Margherita d’Este mit Galeotto Roberto Malatesta, des Mordes von NiccolòIII. an seiner Frau und dem Sohn 1425, sowie durch den Tod ihres Vaters im Jahr darauf,[2] einer kleinen Corpus-Domini-Gruppe in einer benachbarten Stadt bei Ferrara an. Diese von Bernardina Sedazzari im Jahre 1406 gegründeten Ordensgemeinschaft wurde nach dem Tod der Gründerin 1425 von Lucia Mascaroni, der Tochter Giovanni Mascaronis weitergeführt.
Die Gemeinschaft richtete sich nach den Regeln der Augustiner. Als Lucia der Regel der hl. Klara von Assisi aus dem Jahre 1253 folgen wollte, traten erstmals Konflikte in Bezug auf die Führung und den Stand der Vereinigung auf. Lucia Mascaroni wurde daraufhin durch den Bischof Pietro Boiardi von Ferrara, mit Einwilligung der Ailisia de Baldo –einer Schwester der Gemeinschaft, die auf die Augustinerregeln nicht verzichten wollte– aus der Gemeinschaft ausgeschlossen. Noch 1426 verließ Ailisia Corpus Domini und wurde 1430 durch Ludovico Barbo als Äbtissin im Augustinerkloster eingesetzt.
Um die Streitigkeiten zu beenden, verordnete der Bischof, dass die Schwestern das Kloster verlassen und wieder bei ihren Familien leben sollten. Katharina verließ widerstrebend die Gemeinschaft. Ein paar Tage später kehrte sie zusammen mit fünf anderen Frauen ins Kloster zurück.[3] 1431 gründete sie dort einen Klarissenkonvent sowie 1456 einen weiteren in Bologna, dem sie bis zum Ende ihres Lebens vorstand.
Verehrung
Katharina werden mehrere Wunder zugeschrieben. Ihre Reliquien befindet sich seit 1463 in der Klarissenkirche zu Bologna in einem Reliquienschrein. Am 22. Mai 1712 sprach Papst Clemens XI. Katharina von Bologna heilig.
Werke
Sette armi spirituali, 1475
Malerei
Die hl. Katharina von Bologna wandte sich hauptsächlich der Miniaturmalerei zu, dennoch werden ihr auch einige große Kunstwerke zugeschrieben, unter anderem die Darstellung der hl. Ursula. Die Bilder der hl. Katharina befinden sich in spanischen und italienischen Gemäldegalerien, etwa in der Gallerie dell’Accademia in Venedig und der La Pinacoteca Nacional in Bologna.
Schriften
Le sette armi spirituali
Laudi, Trattati e Lettere
I dodici giardini
Rosarium
I sermoni
Musik
Wenig bekannt ist die musikalische Tätigkeit Caterina de Vigris, eine kleine Viola ist aber bis heute noch in Bologna erhalten geblieben.
Literatur
Marco Bartoli: Caterina, la Santa di Bologna, EDB 2003
Illuminata Bembo: Specchio di Illuminazione, Vita di S. Caterina a Bologna, 1469
Whitney chadwick: Women, Art and Society, Thames and Hudson, London 1994
Elizabeth Fries Ellet: Women Artists In All Ages And Countries, New York: Harper & Brothers Publishers, 1859
Silvia Evangelisti: Nuns: a history of convent life, 1450–1700. Oxford University Press, 2007
Vera Fortunati; Claudio Leonardi (Hrsg.): Pregare con le Immagini, Il breviario di Caterina Vigri. Ed. del Galluzzo, Ed. Compositori, 2004
Urte Krass: Vom schönsten Heiligenkörper der Welt zur Herrin der Schlangen. Verlebendigung und Sichtbarmachung des Leichnams der Caterina Vigri von Bologna (gest. 1463). In: Thomas Macho, Kristin Marek (Hrsg.): Die neue Sichtbarkeit des Todes. Wilhelm Fink, München 2007, ISBN 978-3-7705-4414-1, S. 263–293.
Serena Spanò Martinelli: Il processo di canonizzazione di Caterina Vigri. 2003
Giulio Morina: Vita della Beata Caterina da Bologna. Descritta in pittura. Ed. Pazzini, 2002
Renzo Ricciardi: Santa Caterina da Bologna. Ed. Tipografia del Commercio, Bologna 1979
Walter Shaw Sparrow (Hrsg.): Women Painters of the World from the Time of Caterina Vigri 1413–1463 to Rosa Bonheur and the Present Day. Hodder & Stoughton, London 1905
Paola Rubbi: Una Santa, una Città, Caterina Vigri, co-patrona di Bologna. Ed. del Galluzzo 2004
Santa Caterina da Bologna. Dalla Corte Estense alla Corte Celeste. Ed. Barghigiani, 2001
Caterina Vigri, la Santa e la Città, Atti del Convegno. Bologna, 13-15 novembre 2002. Ed. Galluzzo, 2004
Jürgen Seidel:KATHARINA von Bologna (C. Bononsiensis / Caterina Vigri, Nigri, Negri/). In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 3, Bautz, Herzberg 1992, ISBN 3-88309-035-2, Sp. 1217–1218.(Artikel/Artikelanfang im Internet-Archive)
Catharina Bononiensis, S.. In: Johann E. Stadler, Franz Joseph Heim, Johann N. Ginal (Hrsg.): Vollständiges Heiligen-Lexikon ..., 1.Band(A–D), B. Schmid’sche Verlagsbuchhandlung , Augsburg 1858, S.582–583.
Stephen Donovan:St. Catherine of Bologna. In: Catholic Encyclopedia, Band 3, Robert Appleton Company, New York 1908.
Elisabeth Bäbler, Susanne Ernst, Elisabeth Zacherl: Katharina Vigri von Bologna (1413–1463), Leben und Schriften. Fachstelle Franziskanische Forschung, Munster 2012, ISBN 978-3-8482-1026-8
In ihrer Ausgabe von Le sette armi spirituali(„Sieben geistliche Waffen“, Antenore, Padua 1985) erläutert Foletti das Werk und dessen Druckgeschichte wie auch die Quellen zum Leben Katharinas (1-15)
In ihrer Ausgabe von Le sette armi spirituali(„Sieben geistliche Waffen“, Antenore, Padua 1985) erläutert Foletti das Werk und dessen Druckgeschichte wie auch die Quellen zum Leben Katharinas (1-15), VII (110).
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