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Kurt Schumacher (* 6. Mai 1905 in Stuttgart; † 22. Dezember 1942 in Berlin-Plötzensee) war Bildhauer, Medailleur und kommunistischer Widerstandskämpfer. Er war mit der Malerin und Grafikerin Elisabeth geb. Hohenemser verheiratet und beide gehörten zur Roten Kapelle.

Gedenktafel für Kurt Schumacher an der Berliner Schleusenbrücke
Gedenktafel für Kurt Schumacher an der Berliner Schleusenbrücke
Stolperstein, Werner-Voß-Damm 42, in Berlin-Tempelhof
Stolperstein, Werner-Voß-Damm 42, in Berlin-Tempelhof

Leben


Kurt Schumacher zog als 14-Jähriger nach Berlin und begann eine Lehre bei einem Holzschnitzer. Er machte währenddessen bis 1922 eine Ausbildung als Holzbildhauer bei Alfred Böttcher in Berlin. In der Folge arbeitete und studierte er bei Ludwig Gies zunächst an der Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums, dann bis 1935 an den Vereinigten Staatsschulen für Freie und Angewandte Kunst (VSS) in Berlin, zuletzt als Meisterschüler.

Seit 1932 stand er in Kontakt zu Harro Schulze-Boysen, mit dem er an der Zeitschrift gegner arbeitete. So diente das genannte Atelier an den VSS als konspirativer „Briefkasten“, dort fanden sich Menschen aus der Widerstandsarbeit unter dem Deckmantel des „Modellstehens“ ein, so z. B. die Tänzerin und Bildhauerin Oda Schottmüller.

Seine privilegierte Stellung als Meisterschüler (das heißt mit eigenem Atelier, das er mit Fritz Cremer teilte) legte er aus Protest gegen Angriffe der Nationalsozialisten auf seinen Lehrer Ludwig Gies nieder.

Er war Mitglied in der Kommunistischen Partei Deutschlands und arbeitete unter dem Decknamen Tenor für den sowjetischen Nachrichtendienst NKGB.[1]

Im August 1939 verhalf er dem aus dem Strafgefangenenlager Aschendorfermoor entflohenen Rudolf Bergtel zur Flucht in die Schweiz. Im Juni 1941 wurde er zur Wehrmacht eingezogen, wo er unter größter Gefahr 1942 das Flugblatt „Offene Briefe an die Ostfront“ verbreitete.

„Feldurteil“ des Reichskriegsgerichts vom 19. Dezember 1942
„Feldurteil“ des Reichskriegsgerichts vom 19. Dezember 1942

Bei seiner Verhaftung am 12. September 1942 zerstörte die Gestapo sein Atelier in Berlin-Tempelhof mit zahlreichen seiner Arbeiten. Erhalten sind zwei von ihm entworfene Medaillons an der Schleusenbrücke in Berlin, ein Basaltkopf und der Druckstock für die Graphik „Totentanz“, aufbewahrt im Deutschen Historischen Museum. Ein Gemälde von Carl Baumann hat in einem Atelier der Akademie der Künste, in dem sich sein Widerstandskreis häufig getroffen hatte, Krieg und Terror überstanden: Rote Kapelle Berlin (1941), Tempera auf Nessel, 79 × 99 cm.[2]

Nach der Untersuchungshaft im Gestapo-Gefängnis Berlin-Spandau[3] wurde Kurt Schumacher am 19. Dezember 1942 wurde vom Reichskriegsgericht zum Tode verurteilt und drei Tage später in Plötzensee gehängt. Seine Frau, Elisabeth Schumacher, wurde ebenfalls am gleichen Tag, eine Dreiviertelstunde nach ihm, hingerichtet.

Am 25. September 2015 wurde vor seinem ehemaligen Wohnort, Berlin-Tempelhof, Hansakorso 2, heute Werner-Voß-Damm 42, ein Stolperstein verlegt.


Auszeichnungen



Siehe auch



Literatur




Commons: Kurt Schumacher (sculptor) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Hans Coppi, Jürgen Danyel, Johannes Tuchel: Die Rote Kapelle im Widerstand gegen den Nationalsozialismus, Berlin 1994, S. 133.
  2. Westfälisches Landesmuseum: Kunstwerk des Monats. Juli 1991 (Memento des Originals vom 2. Januar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.carlbaumann.de. (PDF; 3,6 MB). Abgerufen am 2. Februar 2014.
  3. Günther Weisenborn: Memorial. Verlag Philipp Reclam jun. Leipzig, 1968, S. 231
  4. Peter Koblank: Harro Schulze-Boysen. Rote Kapelle: Widerstand gegen Hitler und Spionage für Stalin, Online-Edition Mythos Elser 2014. Abgerufen am 2. Februar 2014.
  5. Лифт в разведку. «Король нелегалов» Александр Коротков, Страница 80, rulit.me (russisch)
Personendaten
NAME Schumacher, Kurt
KURZBESCHREIBUNG deutscher Bildhauer und kommunistischer Widerstandskämpfer
GEBURTSDATUM 6. Mai 1905
GEBURTSORT Stuttgart
STERBEDATUM 22. Dezember 1942
STERBEORT Berlin-Plötzensee

На других языках


- [de] Kurt Schumacher (Bildhauer)

[en] Kurt Schumacher (sculptor)

Kurt Schumacher (6 May 1905 – 22 December 1942) was a German sculptor and Communist member of the German Resistance fighter who was a member of the anti-fascist resistance group that was later called the Red Orchestra by the Gestapo. He was married to the painter and graphic designer, Elisabeth Schumacher who was also an anti-fascist.

[ru] Шумахер, Курт (скульптор)

Курт Шумахер (нем. Kurt Schumacher; 6 мая 1905 года, Штутгарт, Германия — 22 декабря 1942 года, Берлин, Германия) — немецкий скульптор, художник, график, антифашист, член движения Сопротивления во время Второй мировой войны, член организации «Красная капелла».



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