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Lew Semjonowitsch Rubinstein (russisch Лев Семёнович Рубинштейн; * 19. Februar 1947 in Moskau) ist ein russischer Dichter und Essayist. Er ist einer der Hauptvertreter des Moskauer Konzeptualismus.

Lew Rubinstein
Lew Rubinstein

Leben


Nach Abschluss seines Philologiestudiums an der Moskauer Staatlichen Universität wurde Rubinstein Bibliothekar und Bibliograph an seiner Alma Mater. Seine Arbeit mit Katalogkarten brachte ihn auf die Idee, „Notizkartengedichte“ zu schreiben. In den 1970er und 1980er Jahren war Rubinstein ein bedeutender Vertreter und Schriftsteller des Moskauer Konzeptualismus in der sowjetischen Untergrundliteraturszene. Er arbeitete auch als Journalist und sozialer Aktivist, schrieb für The Itogi und das Weekly Journal. Rubinstein lebt mit seiner Frau Irina und seiner Tochter Maria in Moskau.

Im März 2022 gehörte Rubinstein zu den Unterzeichnern eines Appells russischsprachiger Schriftsteller an alle russisch sprechenden Menschen, innerhalb Russlands die Wahrheit über den Krieg in der Ukraine zu verbreiten[1]. Nach 5 Monaten Krieg verglich er die Angst mit den Zuständen stalinistischer Zeiten, so schrieb er, es sei „sicherer“, in einer Warteschlange nur zuzuhören, anstatt mit zu diskutieren.[2]

Der Kreml sei starr wie eine Betonplatte, Rubinstein schrieb diesem Block eine Obsession zu, ein „Typhus-Delirium“, in welchem sich das Regime von lauter Feinden umgeben sehe; es bilde sich ein, jene würden ständig nur überlegen, wie sie Russland schaden könnten. Dabei sei es doch ganz einfach so, dass „alles Lebendige und Menschliche gegen sie ist. Alles, was mit einer menschlichen Stimme atmet, fühlt, denkt und spricht.“[3]


Werk


Rubinstein schreibt „Karteikarten-Gedichte“: jede Strophe eines Gedichtes wird auf einer eigenen Karteikarte notiert.[4] Die Karten sind Text und Objekt zugleich: Gedichte erscheinen dem Leser erst durch ein Blättern und Lesen der Karten in einer ganz bestimmten Reihenfolge. Seine Gedichte verfasst Rubinstein in Vers und Prosa, auch als Theaterstück für ein Publikum. Ein Großteil seiner Notizen sind über- und umgeschriebene Zitate aus dem Alltag oder namhafter russischer Schriftsteller; denn es gibt für ihn keine neuen Texte und Bilder, diese lassen sich nur neu fassen, deuten, schreiben oder malen. Für sein Werk wurde Lew Rubinstein 1999 mit dem Andrei-Bely-Preis für Geisteswissenschaften ausgezeichnet.


Bibliographie (auf Deutsch)





Einzelnachweise


  1. Sprechen Sie mit den Russen! FAZ, 5. März 2022
  2. Warteschlange und Zeitung. Warum sowjetische Phänomene organisch in die heutige Realität passen, Republic.ru, 31. Juli 2022
  3. Пузыри земли. Почему российские правители убеждены в том, что весь мир - против них, republic.ru, 28. Juli 2022
  4. Christine Hamel: Lev Rubinstein - Ein ganzes Jahr. Mein Kalender. In: WDR 3 Mosaik. WDR, 22. Juni 2021, abgerufen am 22. Juni 2021 (deutsch).
Personendaten
NAME Rubinstein, Lew Semjonowitsch
ALTERNATIVNAMEN Рубинштейн, Лев Семёнович (russisch)
KURZBESCHREIBUNG russischer Dichter und Essayist
GEBURTSDATUM 19. Februar 1947
GEBURTSORT Moskau

На других языках


- [de] Lew Semjonowitsch Rubinstein

[es] Lev Rubinstein

Lev Semiónovich Rubinstein (en ruso: Лeв Семёнович Рубинштейн) (Moscú, 19 de febrero de 1947) es un poeta conceptualista y un ensayista ruso.

[fr] Lev Rubinstein

Lev Rubinstein (Lev Semenovič Rubinštejn, Лeв Семёнович Рубинштейн) est un poète et essayiste russe né à Moscou le 19 février 1947 (75 ans).

[ru] Рубинштейн, Лев Семёнович

Лев Семёнович Рубинште́йн (род. 19 февраля 1947, Москва) — российский поэт, библиограф и эссеист, обозреватель, общественный деятель, журналист. Член Союза российских писателей (1991). Лауреат литературной премии «НОС-2012» за книгу «Знаки внимания»[2].



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