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Lina Wertmüller (* 14. August 1928 in Rom; † 9. Dezember 2021 ebenda; eigentlich Arcangela Felice Assunta Wertmüller von Elgg Spanol von Braueich) war eine italienische Filmregisseurin. Für ihren Film Sieben Schönheiten (1975) wurde sie als erste Frau überhaupt für einen Oscar in der Kategorie Beste Regie nominiert, 2019 erhielt sie den Ehrenoscar.[1]

Lina Wertmüller: Porträt – Augusto De Luca (1987)
Lina Wertmüller: Porträt – Augusto De Luca (1987)

Leben und Werk


Lina Wertmüllers Vater war ein römischer Rechtsanwalt, der einer Schweizer Adelsfamilie entstammte, den Werdmüller von Elgg.[2] 1945 nahm sie gegen den Willen ihres Vaters ein Studium an der Accademia d’arte drammatica in Rom auf, das sie 1951 mit einem Diplom[3] abschloss.

Sie gründete im selben Jahr die Theatergruppe Harlequin, schrieb selbst erste Stücke und ging auf Tournee durch Europa. Zurück in Rom arbeitete sie als Journalistin, Schauspielerin, Autorin, Bühnenbildnerin und Regieassistentin. Wertmüller schloss sich einem Puppen- und Marionettentheater an.

Durch ihre enge Freundschaft mit Marcello Mastroianni und dessen Frau Flora Carabella kam sie zum Film. Carabella vermittelte sie 1963 als Regieassistentin für Federico Fellini zu den Dreharbeiten von Achteinhalb (8½). Im Jahr darauf entstand mit Die Basilisken der erste Film unter ihrer Regie und gewann den Regiepreis beim Filmfestival von Locarno. Er schildert das Leben im verarmten Süden Italiens – ein Motiv, das auch in ihren späteren Filmen immer wieder aufscheint. 1967 drehte sie den Western Mein Körper für ein Pokerspiel mit Elsa Martinelli.[4]

Es folgten einige andere Filme mit bescheidenem Erfolg. Ihren Durchbruch schaffte Wertmüller 1972 mit einer Serie von vier Filmen mit dem italienischen Schauspieler Giancarlo Giannini in der Hauptrolle. Das letzte Werk dieser Serie, Sieben Schönheiten (Pasqualino Settebellezze) aus dem Jahr 1975 (s. auch Sieben Schönheiten, Gedicht des persischen Dichters Nezāmi), wurde für vier Oscars nominiert und war international erfolgreich. In dieser Groteske versucht ein neapolitanischer Kleinkrimineller unter anderem, das KZ zu überleben, indem er sich einer KZ-Aufseherin sexuell zur Verfügung stellt.

Lina Wertmüller (2011)
Lina Wertmüller (2011)

Wertmüller, die bis 2004 weiterhin eine vielfältige und erfolgreiche Karriere hatte, konnte an ihre großen Erfolge aus den 1970er-Jahren nicht mehr anknüpfen. 2019 wurde sie mit dem Ehrenoscar für ihr Lebenswerk geehrt.

Ihr erstes Theaterstück Zwei und Zwei ist nicht Vier (deutscher Titel) wurde 1969 unter der Regie von Franco Zeffirelli uraufgeführt; ihr zweites war Liebe und Magie in Mamas Küche (Uraufführung 1980, Festival von Spoleto, eigene Regie). Die deutsche Erstaufführung von Liebe und Magie in Mamas Küche fand 1987 statt (Freie Volksbühne Berlin, Inszenierung Peter Palitzsch), die Hauptrolle spielte Elisabeth Trissenaar.

Lina Wertmüller war mit dem Kunstdesigner Enrico Job (1934–2008) verheiratet, der in vielen ihrer Filme für die Ausstattung sorgte.


Politik


Im Allgemeinen reflektieren Wertmüllers Filme stark ihre eigenen politischen Standpunkte. Ihre Hauptcharaktere sind entweder Kommunisten oder Feministinnen. Häufig kreisen die Filme um Konflikte politischen oder sozio-ökonomischen Ursprungs. Gleichwohl sind ihre Filme selten didaktisch und setzen eher ihre persönlichen Wahrnehmungen in Bilder um.

Hingerissen von einem ungewöhnlichen Schicksal im azurblauen Meer im August erzählt beispielsweise die Geschichte einer Frau eines reichen Industriellen, die ihre erotische Erfüllung erst durch die Liebesaffäre mit einem kommunistisch gesinnten Matrosen findet, der sich ihr gegenüber wie ein Macho verhält.


Filmografie



Autorin und Regisseurin



Drehbuchautorin (Auswahl)



Filmdokumentation



Schriften (Auswahl)



Literatur




Commons: Lina Wertmüller – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise


  1. The first woman nominated for Best Director in 1977: interview with Academy Honorary Award winner Lina Wertmüller. In: The Shortlisted. 22. Juni 2020, abgerufen am 12. Februar 2022 (britisches Englisch).
  2. Lina Wertmüller (Memento vom 15. Dezember 2005 im Internet Archive), Biographie vom Renaissance-Theater Berlin, 1998.
  3. Lina Wertmüller, Biografie bei MYmovies.it
  4. Fritz Göttler: Zum Tod von Lina Wertmüller: „Ironie ist mein treuer Weggefährte“. Abgerufen am 12. Dezember 2021.
Personendaten
NAME Wertmüller, Lina
ALTERNATIVNAMEN Wertmüller von Elgg Spanol von Braueich, Arcangela Felice Assunta (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG italienische Filmregisseurin und Autorin
GEBURTSDATUM 14. August 1928
GEBURTSORT Rom
STERBEDATUM 9. Dezember 2021
STERBEORT Rom

На других языках


- [de] Lina Wertmüller

[en] Lina Wertmüller

Arcangela Felice Assunta Wertmüller von Elgg Spanol von Braueich (14 August 1928 – 9 December 2021), known as Lina Wertmüller (Italian: [ˈliːna vertˈmyller]), was an Italian film director and screenwriter. She is best known for her 1970s art house films Seven Beauties (a genre-bending World War II film for which she became the first female director to be nominated for the Academy Award for Best Director in 1977),[1][2] The Seduction of Mimi, Love and Anarchy, and Swept Away. In 2019, Wertmüller was announced as one of four recipients of the Academy Honorary Award for her career,[3] the second female director to be so honoured.

[ru] Вертмюллер, Лина

Лина Вертмюллер (итал. Lina Wertmüller; 14 августа 1928 — 9 декабря 2021) — итальянский кинорежиссёр, сценарист и драматург. Настоящее имя — Арканджела Феличе Ассунта Вертмюллер фон Эльгг Эспаньол фон Брауэйх (Arcangela Felice Assunta Wertmüller von Elgg Espanol von Braueich). Она стала первой женщиной, номинированной на премию «Оскар» за лучшую режиссуру за «Паскуалино «Семь красоток»» в 1977 году.[3] В 2019 году Вертмюллер была объявлена одним из четырёх лауреатов Почётной премии Академии за свою карьеру.



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