Louis Michel Eilshemius (geboren 4. Februar 1864 in Newark, New Jersey; gestorben 29. Dezember 1941 in New York City) war ein US-amerikanischer Maler.
Louis Eilshemius (ohne Urheber, ohne Jahr)Selbstporträt (1882)Afternoon Wind (1899)
Leben
Eilshemius wuchs in einer großbürgerlichen Familie in New Jersey auf und konnte aus dem Familienvermögen leben. Er besuchte in Dresden die Handelsschule und begann 1882 ein Landwirtschaftsstudium an der Cornell University. Nach zwei Jahren wechselte er für ein Kunststudium zur Art Students League of New York und studierte Malerei unter anderem bei Kenyon Cox. Die Landschaftsmalerei lernte er bei Robert Crannell Minor (1839–1904) und er ging 1886 zu William-Adolphe Bouguereau an die Académie Julian in Paris und 1887 zu Joseph Van Luppen in Antwerpen. Er reiste durch Europa, Nordafrika und im Jahr 1900 nach Samoa.[1] Er wohnte und arbeitete in der East 57th Street in New York.
Eilshemius malte zunächst im Stil der Schule von Barbizon. Ab 1900 teilte er mit Albert Pinkham Ryder den Sinn für die Exzentrizität und das Phantastische. Ab 1910 malte er großformatige weibliche Akte. Er schuf auch Stadtansichten von New York.
Eilshemius schuf über 3000 Bilder, davon drei Viertel Akte in einer Landschaft. Er schrieb Gedichte, Kurzgeschichten und Romane und dilettierte auch als Komponist. 1907 gab er ein sechsbändiges Gesamtwerk seiner Poetik heraus, darin eine 508-seitige Abhandlung Fragments and Flashes of Thought.[1] Insgesamt veröffentlichte er über 30Druckschriften im Eigenverlag und versuchte sich an der Herausgabe zweier Kunstzeitschriften.
Eilshemius' Malstil fand beim Publikum und in der Kritik wenig Anklang. Der zwanzig Jahre jüngere Marcel Duchamp entdeckte ihn für sich bei einer Ausstellung 1917 in Paris. Henri-Pierre Roché besaß das Bild The Prodigy (1914), das Balthus zur Nachahmung anregte.[2] Nachdem Eilshemius 1920 in New York in einer Ausstellung bei der Société Anonyme eine wenig wohlwollende Aufnahme fand, stellte er die Malerei nahezu ganz ein, widmete sich der Selbstinszenierung und schrieb serienweise provokante Leserbriefe an die New Yorker Zeitungen. Bei einem Autounfall im Jahr 1932 zog er sich eine Behinderung zu.
Eilshemius' literarisches und musikalisches Schaffen ist vergessen, derweil seine Malerei gelegentlich wiederentdeckt und ausgestellt wird. Roy Neuberger stattete das 1974 gegründete Neuberger Museum of Art in Purchase mit Teilen seiner Sammlung aus, das Museum verfügte im Jahr 2004 über 112 Werke von Eilshemius.[3] Auch die größeren Museen der amerikanischen Ostküste besitzen einzelne Bilder, diese hängen allerdings die meiste Zeit im Depot.[1]
Louis Michel Eilshemius – Bildbeispiele
Adirondacks: Bridge for Fishing (1897)
Balcony, Delaware Water Gap (1900)
Samoa (1907)
Madge in the Morning (1910)
New York Roof Tops (1908)
Werke (Auswahl)
Poetical works of Louis M. Elshemus. New York, The Abbey Press, 1901
Ausstellungen (Auswahl)
Twenty selected paintings by Eilshemius, an authentic American artist. Valentine Gallery, New York: The Gallery, 1933
Paintings by Louis M. Eilshemius. New York: Durand-Ruel Galleries, 1942
Masterpieces of Eilshemius. New York: Artists' Gallery, 1959
Louis Michel Eilshemius (1864–1941): centenary exhibition, from the beginning, 1864–1964, oils, watercolors, drawings. New York: Florence Lewison Gallery, 1964
Sidney Janis: The high-kitsch of Eilshemius at Janis. New York: Sidney Janis Gallery, 1970
Steven Harvey: Louis M. Eilshemius: An Independent Spirit. New York: National Academy of Design, 2001
Eilshemius, Louis Michel. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 32, Saur, München u.a. 2002, ISBN 3-598-22772-8, S.568–570.
Eilshemius, Louis Michel. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts.Band2: E–J. E. A. Seemann, Leipzig 1955, S.22–23.
Stefan Banz: Louis Michel Eilshemius: Peer of Poet-Painters. Zürich: JRP Ringier Kunstverlag, 2015
Stefan Banz: Louis Michel Eilshemius und sein Einfluss auf Marcel Duchamp. Wien: Verlag für Moderne Kunst, 2016
Paul J. Karlstrom: Louis Michel Eilshemius. New York: H.N. Abrams, 1978
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