art.wikisort.org - Künstler

Search / Calendar

Ludwig Hesshaimer (* 10. März 1872 in Kronstadt, Siebenbürgen, Österreich-Ungarn; † 10. Jänner 1956 in Rio de Janeiro) war ein österreichischer Zeichner, Radierer und Illustrator.


Leben


Hesshaimer war ursprünglich Berufsoffizier, nach neun Jahren Truppendienst wurde er Zeichenlehrer an verschiedenen Militärerziehungsanstalten der Habsburgermonarchie. Beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs hielt er sich in Sarajevo auf. Kurzfristig vom Militärdienst beurlaubt, studierte Hesshaimer an der Wiener Akademie und bildete sich an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt unter Ludwig Michalek in der Radierung aus.

Ab Februar 1915 war Hesshaimer Mitglieder der Kunstgruppe in k.u.k. Kriegspressequartier. Er arbeitete in Galizien und der Bukowina, 1916 auf dem Balkankriegsschauplatz und später als Kunstgruppenleiter und Verbindungsoffizier bei der Heeresgruppe des Erzherzog Eugen in Südtirol. Hesshaimer brachte es sogar zum Stellvertreter des Leiters der Kunstgruppe im Kriegspressequartier. Er war einer der ersten Künstler, welche ihre Kriegszeichnungen in Wien ausstellten.[1]

Hesshaimer verfasste als Offizier und Zeichner im k.u.k.-Kriegspressequartier eine autobiografische Schilderung seiner Tätigkeit als Kriegsmaler. Dabei beschreibt er seine Künstlerkollegen durchwegs als produktiv und fleißig, nur einen nicht: Carl Leopold Hollitzer, dieser wäre ein „wohlhabender Bohemien“, aber „faul und boshaft“ gewesen. „Am liebsten saß er in Kabaretts, wo er Landsknechtslieder sang, oder in Kaffeehäusern, wo er auf Papierservietten und Bierdeckeln seine Umgebung in bissiger Weise karikierte.“ Über den Arbeitseifer Hesshaimers und anderer witzelte hingegen Hollitzer, so soll er bei einem Mittagessen nach Hesshaimer gefragt worden sein, darauf erwiderte er: „Ja, der muss noch schnell vor der Suppe ein Blatt zeichnen, sonst schmeckt sie ihm nicht.“ Hesshaimers Zeichnungen aus dem Krieg gehen mitunter ins karikaturhafte, wenn diese auch bei weitem nicht den bissigen Charakter der Arbeiten Hollitzers aufweisen.[2]

Er beantragte am 31. Mai 1938 die Aufnahme in die NSDAP und wurde rückwirkend zum 1. Mai aufgenommen (Mitgliedsnummer 6.294.241).[3]

Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte Hesshaimer in Brasilien.


Werke (Auswahl)



Literatur





Einzelnachweise


  1. Heeresgeschichtliches Museum (Militärwissenschaftliches Institut): "Fliegen 90/71", Katalog zur Ausstellung, Band II: Fliegen im Ersten Weltkrieg, Gemälde und Zeichnungen. Wien 1971, S. 29 f.
  2. Ludwig Hesshaimer: Miniaturen aus der Monarchie. Ein k.u.k. Offizier erzählt mit dem Zeichenstift, hrsg. von Okky Offerhaus, Wien, 1992, zitiert bei: Adalbert Stifter Verein (Hrsg.): Musen an die Front! Schriftsteller und Künstler im Dienst der k.u.k. Kriegspropaganda 1914-1918. Ausstellungskatalog (2 Bände), München, 2003, Band 2, S. 65.
  3. Bundesarchiv R 9361-VIII KARTEI/10750398
Personendaten
NAME Hesshaimer, Ludwig
KURZBESCHREIBUNG österreichischer Zeichner und Illustrator
GEBURTSDATUM 10. März 1872
GEBURTSORT Brașov
STERBEDATUM 10. Januar 1956
STERBEORT Rio de Janeiro



Текст в блоке "Читать" взят с сайта "Википедия" и доступен по лицензии Creative Commons Attribution-ShareAlike; в отдельных случаях могут действовать дополнительные условия.

Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.

2019-2025
WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии