Lutz Holland (* 6. Januar 1934 in Gräfenroda[1]; † 29. Juni 2012 in Berlin) war ein deutscher Bildhauer und Bronzegießer, Gold- und Silberschmied.
Lutz Holland in seinem Atelier, ca. 1980. Foto: Ute Krause
Leben und Werk
Rostocker Stundenuhr am Rostocker Fünfgiebelhaus, 1986Sandsteinskulptur Für Janusz Korczak, 1976
Nach einer Lehre als Goldschmied in Arnstadt von 1948 bis 1951 und anschließender Gesellentätigkeit bis 1953 studierte Lutz Holland Metallgestaltung an der Fachschule für Angewandte Kunst Erfurt. Dieses Studium setzte er von 1954 bis 1960 an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle fort, wo seine Lehrer unter anderem Karl Müller und Gerhard Lichtenfeld waren. Seine Diplomarbeit, eine in Kupfer getriebene überlebensgroße Knabenfigur, fand in Zeiten der Formalismusdebatte bei den Begutachtern keine Anerkennung. Seine anschließende freischaffende Arbeit gestaltete sich als schwierig, da er zunächst nicht in den Verband Bildender Künstler der DDR aufgenommen wurde und somit auch über 13 Jahre keine Möglichkeit einer Ausstellungsbeteiligung hatte.
1966 zog er nach Berlin, wo er vom Verband Bildender Künstler den Auftrag erhielt, eine Metallwerkstatt und Bronzegießerei aufzubauen. Ab 1975 war er als Lehrbeauftragter der Kunsthochschule Berlin-Weißensee zunächst in den Werkstätten Johannisthal und ab 1980 in den Werkstätten im Berliner Monbijoupark tätig.[2] Nach 1978 erhielt er für einige Jahre einen Lehrauftrag an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle (Saale).
Zitate
„Lutz Holland hat nach dem Studium...begonnen, Kunstgebilde zu schaffen, die neben ihrer ästhetischen Eigenständigkeit zugleich Gebrauchwert haben oder zumindest daran erinnern. In die Gestaltung zieht er archaisch wirkende Frauenköpfe ein, Hände mit behutsamer Gestik und Tierfigürliches.“[3]
„Lutz Hollands Arbeiten gehen phantasievoll sinnierend der geistigen und baulichen Qualität, dem Gedacht-,Gefügt- und Gewachsensein des ihn Umgebenden nach. Er verbindet gegenständliche Kleinbildnerei mit symbolisch-allegorischen Bedeutungsweisen sowie mit einem das Dingliche unterstreichenden Schmuckreichtum und menschenbildschaffenden Absichten. Mit deutlichem Verwandtschaftsbezug auf mittelalterliche Kunstgesinnungen und Werkformen verwirklicht er die Einheit und Durchdringung verschiedener künstlerischer Möglichkeiten und Anforderungen: Materialgerechtheit und Schmuckbedürfnis, Transparenz des handwerklichen Vorgehens, Klarheit und Strenge der Formensprache, allegorische Vielsinnigkeit, Eleganz und Perfektion der Ausführung.“[4]
Werke (Auswahl)
1967/68 Abschied von Halle (Bronzerelief)
1973 Leuchterfigur (Bronze)
1974–84 Reiter (Bronze)
1976 Für Janusz Korczak (Sandsteinskulptur, Chemnitz)
1978 Figur mit ovaler Schale (Bronze, feuervergoldet, Lapislazuli, Quarz)
1980 Pferd mit Reiter (Bronze, Berlin, Landsberger Allee)
1983/84 Gefäß mit Fabelwesen (Bronze, Feierabendheim Berlin)
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