Marc Lee (* 17. März 1969 in Knutwil, Luzern)[1] ist ein Schweizer Medienkünstler. Er kreiert interaktive Installationen, Netzkunst, Performance- und Videokunst.
Dieser Artikel befasst sich mit dem Medien- und Computerkünstler Marc Lee. Zu anderen Personen siehe Mark Lee.
Installation 10.000 Moving Cities, 2013, Nationalmuseum für moderne und zeitgenössische Kunst, SeoulUnfiltered – Tiktok and the Emerging Face of Culture, 2020, SPACE10, India Art Fair New DelhiInstallation Breaking The News, 2007, Dock18, ZürichTV Bot, 2017, Port25, Mannheim10.000 Moving Cities, Augmented Reality, 2018, Stadtbibliothek, Stuttgart10.000 Moving Cities, Virtual Reality, 2015, ZKM, KarlsruheInstallation Loogie.net TV, 2004, Ars Electronica, LinzExperiment Media Donkeys, 2011, Martüel, Schweiz
Leben
Von 1995 bis 1999 studierte er am Studienbereich Bildende Kunst der Schule für Gestaltung Basel und von 2000 bis 2003 am Studienbereich Neue Medien der Zürcher Hochschule der Künste.
Er experimentiert mit Informations- und Kommunikations-Technologien und ortet Themencluster, die kulturelle, kreative und ökonomische und politische Aspekte enthalten und für Kommunikationsprozesse in digitalen Netzwerken wichtig sind. Die Arbeiten sind kritische Auseinandersetzungen mit diesen Themen.
Marc Lee hat an Medienkunstausstellungen ausgestellt wie ZKM Karlsruhe, New Museum New York, Transmediale Berlin, Ars Electronica Linz, Contemporary Art Biennale Sevilla, Viper und Shift Basel, Read_Me Festival Moskau, CeC Delhi, MoMA Shanghai, ICC Tokyo und Nationalmuseum für moderne und zeitgenössische Kunst Seoul.[2]
Er hat viele Preise und Anerkennungen erhalten wie beispielsweise die "Interaction" und "Software" Awards der Transmediale Berlin und der Social Media Art Award der Phaenomenale Wolfsburg. Seine Kunstprojekte sind in privaten und öffentlichen Sammlungen wie dem Bundesamt für Kultur in Bern und dem ZKM Karlsruhe[3].
Er hält Vorträge und Workshops über Kunst und Soziale Medien, Medien Hacking, Digitale Kunst und Netzwerkkultur in vielen Ländern und Hochschulen wie Chinesische Hochschule der Künste (ACC) Hangzhou, Shanghai Institute of Visual Art (SIVA), Strelka Institut Moskau und der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK).
Kunstprojekte (Auswahl)
10.000 Moving Cities – Same but Different untersucht, wie unser Planet immer homogener wird und wie aufgrund der Globalisierung immer mehr “Orte ohne lokale Identität” schafft – wie in Marc Augé’s Essay Nicht-Ort (1992) beschrieben. In 10.000 Moving Cities haben alle Städte die identischen Gebäude, aber die Informationen auf den Gebäudefassaden sind unterschiedlich und erneuern sich ständig. Sie werden in Echtzeit in sozialen Netzwerken über den gewählten Ort gesucht. Dieses experimentelle Forschungsprojekt wird von Marc Lee in Zusammenarbeit mit dem Intelligent Sensor-Actuator-Systems Laboratory (ISAS) am Karlsruher Institut für Technologie und dem ZKM Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe entwickelt. Bisher sind vier Versionen entstanden:[4] Augmented Reality (AR) Version, Virtual Reality (VR) Version, Mobile App Version und eine Real Cubes Version. Diese Versionen sind technologisch sehr unterschiedlich, behandeln aber das gleiche Thema. Eine bemerkenswerte groß angelegte Ausstellung war die Premierenausstellung Connecting_Unfolding des Nationalmuseums für moderne und zeitgenössische Kunst Seoul.[5]
Unfiltered – TikTok and the Emerging Face of Culture ist eine „immersive Installation“. Sie erforscht den Einfluss der digitalen Zugänglichkeit und hinterfragt deren Auswirkungen auf das öffentliche Bewusstsein, die visuelle Ästhetik und die Identitätsstrukturen. Mit dem zunehmenden Zugang zu sozialen Medien werden digitale Hierarchien aufgebrochen. Plattformen wie TikTok sind das neue Sprachrohr, deren Einfluss nicht mehr auf die urbane Elite beschränkt ist.[6]
Echolocation – Mapping the Free Flow of Information Around the World in Realtime beschäftigt sich mit kultureller Vielfalt und gleichzeitig mit der mächtigen Homogenisierung. Es stellt Fragen nach dem Sinn unserer Kultur, die sich immer ähnlicher wird.[7] In Echolocation kann man einen beliebigen Ort auf einer Karte auswählen und sich durch Geschichten bewegen, die von dort aus von anderen in sozialen Netzwerken wie YouTube, Flickr und Twitter gesendet wurden.
Corona TV Bot ist die aktuelle Version von Marc Lees TV Bot, einem 2004 gestarteten Projekt, das die neuesten Twitter- und YouTube-Posts nach selbst definierbaren Schlüsselwörtern oder Hashtags filtert. Als Reaktion auf die COVID-19-Pandemie werden die neuesten Twitter- und YouTube-Posts über COVID-19 und Coronavirus in einem wilden, kontinuierlichen TV-Show-Feed vermittelt und spiegeln die COVID-19-Pandemie 24/7 online wider. Seit dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie werden jede Woche eine 6-stündige Sendung aufgezeichnet. Diese Ressourcen können in einer chronologischen Reihenfolge verglichen werden, um kulturelle, wirtschaftliche und politische Faktoren, Unterschiede, Entwicklungen und Veränderungen greifbar zu machen.[8][9]
360° VR Mobile Art Apps sind Forschungsprojekte für interaktive Kunstinstallationen.[10] Man kann mit Smartphones oder Tablets interagieren und zum Performer werden. Das mobile Display wird auf eine oder mehrere Wände im Ausstellungsraum projiziert. Die Raumklang werden speziell für die Apps komponiert und reagieren auf Bewegungen und die Navigationsarten.[11][12]
Political Campaigns – Battle of Opinion on Social Media In politischen Kampagnen auf der ganzen Welt liefern sich Anhänger gegnerischen Parteien hitzige Gefechte in den Social Media. “Political Campaigns” filtert die neuesten Twitter-, Instagram- und YouTube-Posts, die Suchbegriffe von Spitzenkandidaten oder Parteien enthalten, und verwebt sie zu einer wilden Nachrichten (24/7). Was heute zählt, sind Likes und Retweets, die im Kampf um den Sieg über den Bildschirm wandern und ihren aktuellen Online-Marktwert anzeigen. Eine netzbasierte TV-Show, die uns mit Meinungen konfrontiert, die nicht nur Varianten unserer eigenen widerspiegeln.[13][14]
Pic-Me – Fly to the Locations Where Users Send Posts Mit Pic-Me kann man virtuell zu den Orten fliegen, von denen aus Personen Beiträge an Instagram senden, und bietet so einen anderen Einblick, wie Medien mit Beiträgen in sozialen Netzwerken umgehen. Diese Arbeit regt zum Nachdenken an, was mit den riesigen Datenmengen passiert, welche weltweit von Menschen erzeugt und von Institutionen gesammelt werden.[15][16]
Loogie.net generiert auf Knopfdruck Fernsehnachrichtensendungen zu selbst gewählten Themen. Der erste gegründete “interaktive Nachrichtenfernsehsender” im Jahr 2003. Dieses Forschungsprojekt ist TV-Nachrichtensender, Mediensatire und Kunstinstallation zugleich.[17]
Breaking the News – Be a News-Jockey Informationen zu selbst gewählten Themen werden in Echtzeit automatisch aus dem Internet übertragen und auf vier Großprojektionen audiovisuell dargestellt. Der Benutzer wird zum Live-Performer, zum News-Jockey.[18][19] About News-Jockey:„Freunde fragen: Kannst du mir helfen eine News zu erfinden die ich mag? Diese Fragen entwickelten sich oft zu interessanten Gesprächen. Freunde erzählten uns ihre Lieblingsschlagzeilen, und wir antworteten mit neuen Geschichten. Es entstanden Witze, dass wir ihre persönlichen News-Jockeys seien. Wir haben Breaking The News kreiert, dass wir dieselbe Art Gespräche mit Dir führen können.“(Marc Lee: Meisterwerke der Medienkunst, Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe)
Ausstellungen (Auswahl)
2022: Swiss Media Art - Pax Art Awards, HEK (Haus der Elektronischen Künste), Basel, Schweiz[20]
2022: Infrastrukturen, Galerie für Gegenwartskunst E-Werk, Freiburg, Deutschland[21]
2022: Hacking Identity - Dancing Diversity, European Capitals of Culture, Möllerei Esch, Luxemburg[22]
2021: Super Fusion Chengdu Biennale, Chengdu Museum of Contemporary Art and Tianfu Gallery, Chengdu, China[23]
2021: Advance and retreat of globalization, Macao International Art Biennale, Art Macao Main Ausstellung, Macao[24]
Connecting_Unfolding.In: National Museum of Modern and Contemporary Art Seoul.National Museum of Modern and Contemporary Art Seoul.Abgerufen am 31.Dezember 2020.
Ausstellung: New Gameplay.Nam June Paik Art Center, Seoul.Abgerufen am 17.Dezember 2016.@1@2Vorlage:Toter Link/njpac-en.ggcf.kr(Seite nicht mehr abrufbar, Suche inWebarchiven)
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