Martin Kaltwasser (* 1965 in Münster[2]; † 30. Oktober 2022 in Berlin[3]) war ein deutscher Künstler, Architekt und Aktivist. Von 2019 bis 2022 war er Professor für das Fachgebiet „Plastik“ an der TU Dortmund.[4]
Von 1985 bis 1988 studierte Kaltwasser Freie Kunst an der Akademie der bildenden Künste Nürnberg. 1988 wechselte er nach Berlin, wo er ab 1989 an der TU Architektur studierte und 1997 mit dem Diplom abschloss.[2]
Nach mehreren Lehraufträgen an der Universität Kassel lehrte er 2009/10 mit einem Stipendium des Berliner Senats als Gastprofessor mit Folke Köbberling am Art Center College of Design in Kalifornien. Im gleichen Jahre waren sie artist in residence [5]der Chinati Foundation/Marfa
Von ca. 2002 bis 2015 arbeitete Kaltwasser mit der Künstlerin Folke Köbberling (* 1969) als Künstlerduo Köbberling&Kaltwasser zusammen. Die Konzeptkünstler schufen vorwiegend Installationen und Bauten im öffentlichen Raum, häufig unter Wiederverwendung von Abfällen und Einbeziehung der Anwohner. Partizipation und Teilhabe standen immer zentral in Martin Kaltwassers Arbeiten. Nicht nur in dem Sinne, dass Freiwillige den Künstler*innen praktisch halfen, sondern dass sie integraler Teil des gesamten Gestaltungsprozesses wurden.[6]
Zu ihren temporär errichteten Werken gehörten unter anderem das Jellyfish-Theater in London aus Gemüsekisten und Sperrholz (2010), eine Außenüberdachung aus Plastikbechern für ein Festival im Berliner Haus der Kulturen der Welt (2011) und ein Eingangsportal zur Bochumer Jahrhunderthalle aus Sperrmüll, Europaletten und ausrangierten Bühnenbildteilen (2012).[7]
Das Jellyfish Theater in London wurde vielfach ausgezeichnet (u.a. war es für den Mies van der Rohe Preis nominiert) und wurde als Junkitecture[8] von der Zeitung Guardian bezeichnet.
Personendaten | |
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NAME | Kaltwasser, Martin |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Künstler und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 1965 |
GEBURTSORT | Münster |
STERBEDATUM | 29. Oktober 2022 |