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Mary Stevenson Cassatt (* 22. Mai 1844[1] in Pittsburgh, Pennsylvania, USA; † 14. Juni 1926 im Schloss Beaufresne, Le Mesnil-Théribus, Département Oise, Frankreich) war eine US-amerikanische Grafikerin und Malerin des Impressionismus.

Selbstporträt von Mary Cassatt (1878)
Selbstporträt von Mary Cassatt (1878)

Leben und Werk


Die Malerin Mary Cassatt war Tochter von Katherine Kelson Johnston und Robert S. Cassatt einer aus dem Geldadel Pennsylvanias stammenden Bankiersfamilie. Schon in sehr jungen Jahren, während eines vierjährigen Aufenthalts der Familie in Europa, lernte sie die Kunstschätze europäischer Galerien kennen. Gegen den Wunsch ihres Vaters entschloss sie sich, Malerin zu werden. Von 1861 bis 1865 studierte sie an der Pennsylvania Academy of Fine Arts in Philadelphia.

Seit 1874 lebte sie in Frankreich, setzte zunächst in Paris ihre Studien im Atelier von Jean-Léon Gérôme fort, beendete aber bald darauf ihre akademische Ausbildung („Der Unterricht der Museen ist genug“). Mit großer Intensität studierte sie in Frankreich, Italien und Spanien die Gemälde großer Meister wie Correggio, Velázquez, Tizian und Rubens. Neben der Malerei beschäftigte sie sich auch mit Keramik[2].

Ihre eigenen Bilder fanden Anerkennung und wurden mehrfach im Pariser Salon ausgestellt. Der Maler Edgar Degas veranlasste sie dazu, sich der neuen Bewegung der Indépendants (später Impressionisten) anzuschließen. „Ich habe mit Freude angenommen. ... Ich lehnte die konventionelle Kunst ab. Ich fing an zu leben.“ Mit Degas war sie jahrelang eng befreundet und stand ihm mehrfach Modell. Von 1879 bis 1886 stellte sie regelmäßig zusammen mit den Impressionisten aus und trug auch wesentlich dazu bei, dass der Impressionismus in Amerika frühzeitig populär wurde. Schon 1877 riet sie ihrer Freundin, der wohlhabenden New Yorkerin Louisine W. Havemeyer, Bilder von Edgar Degas und Claude Monet zu erwerben. Es waren wahrscheinlich die ersten impressionistischen Bilder, die in die USA gelangten. Der Kernbestand dieser Sammlung gelangte 1929 zusammen mit Werken alter Meister in den Besitz des Metropolitan Museum in New York. Später beriet Cassatt auch Bertha Honoré Palmer aus Chicago beim Aufbau ihrer Kunstsammlung, die heute im Art Institute of Chicago zu sehen ist.

Ihr künstlerisches Hauptthema – wie es auch Berthe Morisot beschäftigte – ab 1886 waren Frauen, insbesondere das Thema „Mutter und Kind“. In ihren Bildern erscheinen sie in allen erdenklichen Situationen im Rahmen der bürgerlichen Lebensweise gegen Ende des 19. Jahrhunderts – gemeinsam mit ihren Kindern oder lesend, beim Tee, in der Oper. Cassatt wählte bewusst ein Motiv, um sich von Degas, der großen künstlerischen Einfluss auf sie ausübte, freizumachen. Häufig wählte sie die Oper als Motiv, da der mit Kunstlicht versehene Ort eine besondere Faszination auf Cassatt ausübte. Neben den Ölgemälden in der Oper fertigte sie auch Pastelle, bei denen sie mit metallischen Farben experimentierte, um die schillernde Theateratmosphäre festzuhalten.

Mary Cassatt (1913)
Mary Cassatt (1913)

Seit 1877 lebten auch ihre Eltern und ihre Schwester in Paris. Mary hatte nun 18 Jahre lang neben ihrer künstlerischen Arbeit noch für einen größeren Haushalt zu sorgen. Dennoch fand sie Zeit, junge Kunststudentinnen zu inspirieren, zu ermutigen und großzügig zu unterstützen. In den 1880er Jahren wandte sich Cassatt neben der Malerei der Grafik zu. Ihr gesamtes grafisches Werk umfasst etwa zweihundertachtzig Arbeiten. Nachdem sie 1890 in Paris japanische Farbholzschnitte gesehen hatte, versuchte sie sich mit Erfolg auch auf diesem Gebiet. Ihre Serie von zehn Farbdrucken bildete einen wichtigen Teil ihrer 1893 in der Galerie Durand-Ruel gezeigten erfolgreichen Einzelausstellung, in dieser Galerie hatte sie bereits 1891 Arbeiten präsentiert. 1898 wurden ihre Arbeiten in der New Yorker Zweigstelle der Galerie gezeigt.

1892 wurde Cassatt mit der Bemalung des Nordtympanons des Kolumbianischen Pavillons auf der Chicagoer Weltausstellung 1893 beauftragt. 1894 erwarb die Künstlerin Schloss Beaufresne an der Oise, welches neben ihrem Pariser Atelier Dreh- und Angelpunkt für Kunstbegegnung wurde.

1904 wurde sie als Ritter in die französische Ehrenlegion aufgenommen, 1914 wurde sie mit der Goldmedaille der Pennsylvania Academy of the Fine Arts (PAFA) ausgezeichnet. Zuvor hatte sie zwei weitere Preise, den Lippincott-Preis der PAFA sowie den Harris-Preis des Art Institute of Chicago abgelehnt, da dieser ihr unvereinbar mit ihrem Kunstverständnis erschien.

Der Verlust der Sehfähigkeit beendete 1914 ihre Zeit als Malerin.


Einige Bilder



Literatur




Commons: Mary Cassatt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Die Angaben zum Geburtsjahr sind uneinheitlich, so nennt NNDB 1843, Zeno 1845, die meisten anderen Quellen wie etwa die Encyclopedia Britannica nennen das Jahr 1844.
  2. Tamara Préaud und Serge Gauthier: Die Kunst der Keramik im 20. Jahrhundert. Edition Popp im Arena Verlag, Würzburg 1982, ISBN 3-88155-099-2, S. 84.
Personendaten
NAME Cassatt, Mary
ALTERNATIVNAMEN Cassatt, Mary Stevenson (vollständiger Name)
KURZBESCHREIBUNG US-amerikanische Malerin des Impressionismus
GEBURTSDATUM 22. Mai 1844
GEBURTSORT Pittsburgh, Pennsylvania
STERBEDATUM 14. Juni 1926
STERBEORT Schloss Beaufresne, Le Mesnil-Théribus, Département Oise, Frankreich

На других языках


- [de] Mary Cassatt

[en] Mary Cassatt

Mary Stevenson Cassatt (/kəˈsæt/; May 22, 1844 – June 14, 1926)[1] was an American painter and printmaker. She was born in Allegheny, Pennsylvania (now part of Pittsburgh's North Side), but lived much of her adult life in France, where she befriended Edgar Degas and exhibited with the Impressionists. Cassatt often created images of the social and private lives of women, with particular emphasis on the intimate bonds between mothers and children.

[es] Mary Cassatt

Mary Stevenson Cassatt (22 de mayo de 1844-14 de junio de 1926) fue una pintora y grabadora estadounidense. Aunque nacida en Pensilvania, pasó gran parte de su vida adulta en Francia, donde forjó amistad con Edgar Degas y se incorporó al movimiento impresionista. Cassatt pintó, principalmente, imágenes representando la vida social y privada de las mujeres, con especial énfasis en los lazos entre ellas y sus hijos.

[fr] Mary Cassatt

Mary Stevenson Cassatt, dite Mary Cassatt (en anglais [kəˈsæt]), née le 22 mai 1844[1],[2] à Pittsburgh en Pennsylvanie et morte le 14 juin 1926 au Mesnil-Théribus en France, où elle est enterrée, est une peintre et graveuse américaine.

[it] Mary Cassatt

Mary Stevenson Cassatt (Pittsburgh, 22 maggio 1844 – Château de Beaufresne, 14 giugno 1926) è stata una pittrice statunitense. Visse molto tempo in Francia dove diventò amica e allieva di Degas, esponendo poi le proprie opere insieme a quelle degli artisti del movimento impressionista. Cassatt realizzò molti dipinti che ritraggono la vita sociale e privata delle donne della sua epoca, ponendo una particolare attenzione all'intimo legame che si realizza tra le madri e i loro bambini.

[ru] Кэссетт, Мэри Стивенсон

Мэри Стивенсон Кэ́ссетт[9] (Касса́тт[10], англ. Mary Cassatt; 22 мая 1844 — 14 июня 1926) — американская художница и график, писавшая в стиле импрессионизма.



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