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Mathias Obermayr, auch Matthias Obermayr (* 14. Mai 1720 in Meindling bei Oberschneiding; † 15. Dezember 1799 in Straubing), war ein bayerischer Bildhauer und Stuckateur.

Zwei der von Mathias Obermayr geschaffenen Seitenaltäre in der Kirche von Kloster Windberg
Zwei der von Mathias Obermayr geschaffenen Seitenaltäre in der Kirche von Kloster Windberg

Leben


Mathias Obermayr stammte aus dem Bauernstand. Der Hof der Familie befand sich in Meindling, einem Ortsteil von Oberschneiding, am südlichen Rand des Gäuboden gelegen. Die Geschichte der Familie kann bis zum Dreißigjährigen Krieg zurückverfolgt werden. Mathias Obermayr hatte zwölf Geschwister, welche verschiedene Berufe ergriffen: sein Bruder Hans Michael erbte den Hof und wurde Bauer, wie auch sein Bruder Kaspar, der auf einen Hof in Großenpinning heiratete. Sein Bruder Philipp wurde Weltenbummler und später Wirt in Ungarn, zwei Brüder wurden Geistliche, einer Chirurg. Mathias begann vermutlich um 1735 mit der Lehre zum Bildhauer, wahrscheinlich in Straubing bei dem Bildhauer und Stuckateur Simon Hofer. Nach der Ausbildung ging Obermayr wohl auf Wanderschaft, in seinen Wander- und Lehrjahren kam er mit großer Wahrscheinlichkeit auch ins oberbayerische Wessobrunn, einem Zentrum der Kunsthandwerker und Stuckateure.

Am 4. August 1749 wurde Mathias Meister, und am 25. August heiratete er Maria Teresia Hundertpfund, Witwe des 1747 verstorbenen Straubinger Bildhauers Ignaz Hundertpfund. Er übernahm dessen Werkstatt und Wohnhaus in der Schmidlgasse 4. In den folgenden Jahren wurde er führender Straubinger Bildhauer. Der Meister reiste auch oft weit, zum Beispiel nach Halbmeile bei Deggendorf. Er hinterließ in Straubing, im Gäuboden und im Bayerischen Wald beeindruckende Werke von hohem künstlerischen Wert. Mathias Obermayr hatte keine leiblichen Kinder, nur einen Stiefsohn, Josef Hundertpfund.

Der Stilwandel vom Rokoko zum nüchternen Klassizismus wirkte sich negativ für Obermayr aus. Am Ende seines langen Lebens verarmte er und starb bettelarm. Sein Grab auf dem Straubinger Petersfriedhof (St. Peter) ist nicht mehr auffindbar.

Der Bogen seines künstlerischen Schaffens reicht von Epitaphien, Figuren und Altären bis hin zu phantasievollen Stuckierungen im sakralen und profanen Räumen. Die meisten Rokokofassaden in der Stadt Straubing am Ludwigsplatz (z. B. Nr. 10 und 28) und in der Fraunhoferstraße (z. B. Nr. 5 und 23) verdanken ihren reichen, mit beschwingten Rocailleformen, Putten, Blumen und Ranken getränkten Stuck seiner virtuosen Hand.


Werke


Straubing

Werke außerhalb der Stadt Straubing im Gäuboden und im Bayerischen Wald


Literatur




Commons: Mathias Obermayr – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Karl Tyroller: Jahresbericht des Historischen Vereins Straubing Band 79 (1976), Straubing 1977, S. 196–198.
  2. Kirchinger, Johann, Benefiziumskirche Hailing, Kunstführer, Lindenberg, 2014
Personendaten
NAME Obermayr, Mathias
ALTERNATIVNAMEN Obermaier, Matthias
KURZBESCHREIBUNG deutscher Stuckateur und Bildhauer
GEBURTSDATUM 14. Mai 1720
GEBURTSORT Meindling
STERBEDATUM 15. Dezember 1799
STERBEORT Straubing



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