Max Carl Widnmann, ab 1887 Ritter von Widnmann, (* 16. Oktober 1812 in Eichstätt; † 3. März 1895 in München), war ein deutscher Bildhauer.
Max Ritter von Widnmann, gezeichnet von Wilhelm Marstrand, Rom 1838Max von WidnmannGeburtshaus von Max von Widnmann in Eichstätt, LuitpoldstraßeReiterdenkmal Ludwig I, 1862, Odeonsplatz MünchenDalbergdenkmal, 1866, MannheimWidnmann-Signatur auf der Dalbergstatue in Mannheim
Leben
Max Widnmann war der Sohn des Hof-, Stadt- und Landarztes Franz Widnmann und dessen Frau Maximiliana geb. Pöckhel, Witwe des fürstbischöflichen Stadt- und Gemeindearztes Franz Seraph Ulrich. Der jüngste von drei Brüdern besuchte das Eichstätter Gymnasium und übte sich schon hierbei eifrig im Zeichnen und Malen. 1825 ging er an die Königliche Akademie nach München und war dort u. a. Schüler des Bildhauers Ludwig Schwanthaler. Durch die Förderung seiner Lehrer konnte sich Widnmann zwischen 1836 und 1839 in Rom aufhalten, wo er mit dem damals berühmten dänischen Bildhauer Bertel Thorvaldsen befreundet war. Er stand auch in freundschaftlichem Verkehr mit dem Kölner Architekten Sulpiz Boisserée, dessen Gemäldesammlung 1827 von König Ludwig I. für die Alte Pinakothek erworben wurde.
Nach seiner Rückkehr ließ sich Widnmann als freischaffender Künstler in München nieder und erfreute sich bald der Gunst des Königs Ludwig I., der ihn u. a. mit der Schaffung von Porträtbüsten für die Walhalla beauftragte. Mehrere seiner Statuen wurden von Ferdinand von Miller in Bronze gegossen.
1848 wurde Widnmann vom akademischen Kollegium einstimmig zum Nachfolger Schwanthalers vorgeschlagen und von König Ludwig I. als Professor an der Kunstakademie berufen. Mit zunehmender Bekanntheit erhielt er auch zahlreiche Aufträge von außerhalb Bayerns. 1887 ernannte ihn Prinzregent Luitpold von Bayern zum Ritter der bayerischen Krone und erhob ihn damit in den persönlichen Adelsstand. Mit 75 Jahren trat Widnmann in den Ruhestand, den er am Starnberger See und in München verbrachte. Er war Mitglied des Münchner Vereins für Christliche Kunst.[1]
Bei den schweren Luftangriffen auf München 1942–1945 wurden einige seiner Werke vernichtet.
Grabstätte
Grab von Max Widnmann auf dem Alten Südlichen Friedhof in München Standort48.1272511.565055555556
Die Grabstätte von Max Widnmann befindet sich auf dem Alten Südlichen Friedhof in München (Gräberfeld 17 – Reihe 1 – Platz 39/40) Standort48.1272511.565055555556.
Würdigung
Widnmann war ein namhafter Plastiker des 19. Jahrhunderts. In schöpferischer Phantasie und Genialität stand er zwar seinem Lehrer Schwanthaler nach, seine Statuen und Büsten strahlten im Blick seiner Zeitgenossen jedoch eine gewisse Würde aus, was insbesondere für Denkmäler wichtig ist und weswegen er auch immer wieder Aufträge erhielt.
Marmor-Portrait des Volkswirtschaftlers Friedrich List
Marmorbüste des Generals Carl Wilhelm von Heideck in Ingolstadt
Bischofsdenkmäler in Würzburg (Bronzedenkmal von Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn), Bamberg (Denkmal des Fürstbischofs Franz Ludwig von Erthal, in Bronze gegossen von Ferdinand von Miller, 1865) und Regensburg (Denkmal des Bischofs Johann Michael Sailer)
August Wilhelm Iffland- und Wolfgang-Heribert-von-Dalberg-Monument (1864/66, Bronzeguss von Ferdinand von Miller), beide in Mannheim
Mathilde von Hessen-Denkmal in der Ludwigskirche in Darmstadt
Sigmund von Pölnitz: Max von Widnmann. Das Leben eines Künstlers unter König Ludwig I. In: Sammelblatt des Historischen Vereins Eichstätt 55 (1940), S. 3–19, Fortsetzung in 56/57 (1941/42) (Digitalisat).
Edwart Mager: Max von Widnmann. Ein vergessener Eichstätter Künstler. In: Historische Blätter für Stadt und Landkreis Eichstätt 27 (1978), Nr. 2
Maximilian von Widnmanns Erinnerungen. Hrsg. von der Anneliese Senger Stiftung, München 2014, ISBN 978-3-7357-1821-1.
Другой контент может иметь иную лицензию. Перед использованием материалов сайта WikiSort.org внимательно изучите правила лицензирования конкретных элементов наполнения сайта.
2019-2025 WikiSort.org - проект по пересортировке и дополнению контента Википедии