Michael Nitsche (* 1961 in Lüneburg) ist ein deutscher Künstler. Seinen Schaffensschwerpunkt bilden plastische Arbeiten.
„Kindvogel“, 2015, H: ca. 100 cm, versch. Materialien„Harlekin zwei Aras“, 2015, H: ca. 205 cm, versch. Materialien
Ausbildung und Werdegang
Von 1981 bis 1988 studierte Michael Nitsche Freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, ab 1987 als Meisterschüler bei Peter Voigt. 1991 erhielt Nitsche ein DAAD-Stipendium für London und schloss am Chelsea College of Art and Design ein postgraduierten Studium an. 1992 kehrte er nach Braunschweig zurück. Ab den späten 1990er Jahren vermehrten sich Nitsches Ausstellungsaktivitäten in öffentlichen Institutionen und Galerien sowie seine Messebeteiligungen (Preview Berlin, Parkfair Wien, Viennafair Wien).
Arbeiten von Michael Nitsche befinden u.a. sich im Besitz der Städtischen Kunstsammlung Jena[1] und der Kunstsammlung der Stadt Salzgitter[2].
Werk
Nach vorwiegend malerischer und druckgrafischer Ausdrucksweise in den späten 1980er und frühen 90er Jahren verlagerte sich Michael Nitsches künstlerische Schaffen ab Mitte der 90er Jahre auf plastische Ausdrucksformen. In den ausgehenden 90er Jahren entstanden erstmals Objekte hybrider Wesen aus Lumpen, (Kunst-)Fellen und Stofftieren, oft in prozessionshaften Konstellationen, verharrend in einer situativen Bewegungsstarre durch einen Überzug aus Paraffin. In Figurengruppen miteinander verknüpft bildeten sie einen eigenen, hermetischen Kosmos. Beginnend mit den 2000er Jahren kamen Geweihe und Knochen, ab den 2010er Jahren zunehmend Präparate von Tieren oder Teile von ihnen hinzu. Inhaltlich nimmt Nitsche in drastischer, oft roher Formensprache Bezug auf alte Volksmärchen, archaische Riten und Mythen von Naturvölkern und deren ganzheitliches Weltbild, um dem technisierten Alltag moderner Industriegesellschaften eine intuitiv erfassbare Weltordnung entgegenzusetzen[3]. Seine Fabelwesen fungieren als Stellvertreter aus einer anderen Welt, die, zur Schau gestellt in der Traditionen der früheren Wunderkammern, dem öffentlichen Blick standhalten und mit ihrem Dasein dem Jetzt trotzen.
Er lebt und arbeitet in Braunschweig.
Einzelausstellungen (Auswahl)
2014: Ein kleines Stück von mir ist ein kleines Stück in Dir, einRaum5-7, Braunschweig
2013: It hurts me so beautifully, Galerie Michaela Stock, Wien (Ausstellungen auch 2010/11, 2009)
2012: HARRY‘S HAFENCITY BASAR Wohnen in der Kunst (mit Monstern), cato jans art-lounge projects, Hamburg
Stephanie Borrmann: Zwischen Traum und Realität. In: Ubique – Neue Kunst aus Niedersachsen, Salon Salder, Salzgitter 2014.
Berthold Ecker: Ein Höllenritt durchs Leben. In: Michael Nitsche. It hurts me so beautifully, Galerie Michaela Stock, Wien 2013, ISBN 978-3-902768-25-4.
Erik Stephan: Zwischen Lebensprinzip und Formerfindung. In: Michael Nitsche. Demon Darlings, Städtische Museen Jena, Jena 2010, ISBN 978-3-942176-02-6.
hybrid und muse, Galerie Michaela Stock, Wien 2009.
Laurie Cluitmans: Aus den Wunderkammern des 21. Jahrhunderts. In: Michael Nitsche. No Sleep ’til Ragnarök, Michael Nitsche (Hrsg.), Braunschweig 2008.
Laurie Cluitmans: No Sleep 'til Ragnarök. In: Lustwarande 08 – Wanderland, Fundament Foundation Tilburg, Tilburg 2008.
Tier + Mensch, Galeriehaus Nord, Nürnberg 2008.
Bernd Reiß: Affekäfer – Zwischen Geheimnis und Unbehagen. Die Plastiken Michael Nitsches. In: Best Before..., Neuer Kunstverein Aschaffenburg, Aschaffenburg 2007.
Lukas Gehrmann: Ice Flowers on Pink Skin, Galerie Michaela Stock, Wien 2007.
Arie Hartog: Keine Angst vor Schönheit – (Kunsthistorische) Überlegungen zu einer Ausstellung. In: Keine Angst vor Schönheit, Gerhard-Marcks-Haus, Bremen 2004, ISBN 978-3-924412-49-4.
Arie Hartog: Die Rückeroberung der Träume. In: Michael Nitsche. Milchträumer – Plastische Arbeiten 1997-2004, Michael Nitsche (Hrsg.), Braunschweig 2004, ISBN 978-3-00-014833-0.
2010: Arbeitsstipendium Wien, Galerie Michaela Stock, Wien und Stadt Wien
2008: Projektstipendium: Ausstellung Kirche der Tiere und Künstlerbuch No Sleep ’til Ragnarök, Stiftung NORD/LB Öffentliche, Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz und Stadt Braunschweig, Braunschweig
2004: Projektstipendium: Katalogbuch Milchträumer, Stiftung NORD/LB Öffentliche und Vereinigter Braunschweigischer Kloster- und Studienfonds, Braunschweig
2001: Projektstipendium: Fotografie mit Sandra Munzel, Stiftung NORD/LB-Öffentliche, Braunschweig
1991–1992: DAAD-Stipendium London
1987: 1. Preis der 3rd International Biennial Print Exhibit 1987 R.O.C, Taipeh / Taiwan
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