Mile Prerad (serbisch-kyrillischМиле Прерад, * 1946 in Niševići (Prijedor, Bosnien und Herzegowina)) ist ein serbisch-bosnisch-deutscher Bildhauer.
Fundament des Lebens, 1987, Dortmund
Leben
Skulptur in Breege, Lobkewitz, RügenAdam und Eva, Dortmund
Kindheit und Jugend verbrachte Prerad in seinem Geburtsort und besuchte die Grundschule "Vuk Karadžić" in Omarska,[1] bevor er nach Zagreb zog und ab 1963 die Abteilung für Bildhauerei der Kunsthochschule besuchte. 1966 emigrierte er nach Deutschland, wo sein Vater bereits als Bergarbeiter im Ruhrgebiet lebte, ließ sich in Menden nieder und absolvierte eine Lehre zum Maschinenschlosser und zum Dachdecker. 1968 heiratete er,[2] 1980 folgte die Meisterprüfung.
Neben seinem Beruf besuchte er 1977 die Sommer-Kunstakademie in Trier und war künstlerisch tätig.[3] Zunächst entstanden seine Werke aus Holz, später auch aus Granit. 1986 wurde er mit dem Kunstpreis der Stadt Menden ausgezeichnet. In den Folgejahren nahm er an Ausstellungen teil und schuf großformatige Skulpturen, die im öffentlichen Raum aufgestellt wurden, unter anderem in Dortmund und Menden.
1996 übergab er seine Bedachungsfirma an seinen Sohn und zog mit seiner Frau Marie-Anne nach Lobkevitz/Breege auf Rügen, wo er sich ein neues Atelier einrichtete. Prerad wurde im Jahr 2000 mit dem Intra-Projektpreis für Komplementarität der Religionen der Interreligiösen Arbeitsstelle (INTR°A) ausgezeichnet.[4][5] Der mit 5000 Euro dotierte Preis wird von der Kölner Stiftung Apfelbaum zur Verfügung gestellt.[6]
Seine Kunstprojekte behandeln Themen wie Integration, Glaube und Frieden. Er arbeitet hauptsächlich in Holz und Stein. Typisch für sein Werk sind meist mehrere Meter hohe Holzstelen und großformatige Granitskulpturen aus Rügener Findlingen.[7]„Mile Prerad kommt von der Volkskunst Jugoslawiens her und hat sie hinter sich gelassen wie eine Spur, die doch wieder auf ihren Verursacher zurückführt. Seine Kunst ist bäurisch derb und subtil zugleich – erfasst noch die leisesten Gemütsverschattungen.“[8]
Ausstellungen (Auswahl)
Kruzifix, Pfarrkirche St. Blasius, Balve
2012 bis 2013 fand die Sonderausstellung MeerSehen im Meeresmuseum Stralsund statt, eine Gemeinschaftsausstellung mit Naturfotograf und Schriftsteller Rico Nestmann, in der zahlreiche Skulpturen und Objektskizzen von Mile Prerad ausgestellt wurden.[9]
2008 Ausstellung „Gedanken zum Kreuz“ mit Skulpturen in der St. Blasius-Kirche, Balve
2007 wurde in der Altenkirchener Kirche eine Kruzifix-Ausstellung von Mile Prerad gezeigt.
1990 Serbisches Nationalmuseum, Belgrad und Hannover
Wieker Kogge, 2018, Skulptur mit dem Wieker Wappen aus Bienenkorb, Wikinger-Schiff und Dreschflegel, Granit, Wiek[15]
Seehase, 2016, Skulptur aus Rügener Granit, Hafen von Wiek, Rügen[16]
Jonas-Fisch, 2015, Steinskulptur, Hafen von Glowe, Rügen
Mutterliebe, 2015, Skulptur aus zwei unterschiedlich gefärbten Rügener Granitblöcken, Westfalenpark, Dortmund[17]
Tür der Kapelle, 2015, Holzrelief, Niševići (Prijedor)
Kogge auf der Ostsee aus einem Findling von Rügen, Skulpturenpark Glowe, Rügen, 2013
Skulpturen von Seeadler, Seehundmutter, Oktopus, Schweinswalen und Muscheln, aus Rügener Findlingen, Skulpturenpark Glowe, Rügen[18]
Seehundmutter mit Jungem und sich sonnender Seehund aus Findlingen von Rügen, 2011, vor und hinter dem Ozeaneum Stralsund, Rügen
Abbild Ludwig Gotthard Kosegartens, 2008, Granitskulptur vor der Pfarrkirche Altenkirchen, Rügen
Zwei in der Brandung spielende Robben, Skulptur aus einem Findling von Rügen, 2m×1m×1m, 2008, Deutsches Meeresmuseum, Stralsund[19]
Fischer mit Heringen und Delfinen, 2008, Holzskulptur, Hafen von Breege, Rügen
St. Birgitta, 2007, Holzskulptur, Kapelle Glowe, Rügen[20]
Marienfigur mit Christuskind, 2005, Vitter Kapelle, Vitt auf Rügen[21]
Mutter aller Menschen, Holzskulptur, 2001, Wittelsbacher Park, Augsburg[22], anlässlich des Augsburger Friedensfestes. Das Werk stellt eine Mutter dar, die ihren Sohn beweint. In die Figur sind die Symbole aller Weltreligionen eingearbeitet.
Menschen ohne Heimat, 1997, und weitere Holzskulpturen, Naherholungsgebiet Hexenteich, Menden[23]
Gemeinsam Leben, 1994, Naherholungsgebiet Hexenteich, Menden
Fundament des Lebens, 1987, Holzskulptur, Westfalenpark, Dortmund
Friedensbaum, 1981, Skulptur aus einem ca. 350jährigen Eichenstamm, Freizeitzentrum Biebertal, Lendringsen (Menden)
Kruzifix, Pfarrkirche St. Blasius, Balve
Adam und Eva, Holzskulptur, Skulpturengarten im Westfalenpark, Dortmund
Friedensbaum, Holz, Banja Luka, Bosnien
Frauenskulptur, Eichenholz, Greenfield Valley Museum, Greenfield, Flintshire[24]
Literatur
Rico Nestmann: Kunstinseln: Arbeiten des Bildhauers Mile Prerad. Nestmann’s Foto, Lancken/Rügen, 2015, ISBN 978-3-934162-09-9
Rico Nestmann: Zwiesprache mit Stein, Holz und Meer. Bildhauer Mile Prerad lässt sich von der Natur und Meer inspirieren. In: Rügen-Jahrbuch 2014. Verband zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung der Insel Rügen „INSULA RUGIA“ e.V. (Hrsg.), S.95–98
Rico Nestmann: Mile Prerad: Eine Künstlerbiografie. Nestmann’s Foto, Lancken/Rügen, 2011, ISBN 978-3-934162-07-5
Carmine Gino Chiellino: Die Reise hält an. Ausländische Künstler in der Bundesrepublik. C.H. Beck Verlag, 1988, München. Porträts von 19 Künstlern, darunter Mile Prerad
Prerad Mile, skulptor. (Mementodes Originals vom 23. Mai 2016 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.srpskadijaspora.info Srpska Dijaspora
Mile Prerad widmet sich dem Thema „Liebe“. (Mementodes Originals vom 28. Januar 2019 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.menden.de Stadt Menden, 15. Oktober 2018; abgerufen am 27. Januar 2019
Einladung zur stillen Andacht und Besichtigung. (Mementodes Originals vom 22. Mai 2016 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rueganer-anzeiger.de Ostsee-Anzeiger, 15. August 2007
Preisverleihung - Mile Prerad wurde in Weimar ausgezeichnet. (Mementodes Originals vom 22. Mai 2016 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.der-rueganer.im-web.de Der Rüganer, 1. November 2001
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