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Mykola Filaretowytsch Kolessa (ukrainisch Микола Філаретович Колесса; * 6. Dezember 1903 in Sambir, Galizien; † 8. Juni 2006 in Lwiw) war ein ukrainischer Komponist, Dirigent und Pädagoge.


Leben


Kolessa stammte aus einer sehr musikalischen Familie: sein Vater Filaret Kolessa war selbst ein bekannter Folklorist und Komponist. Die berühmte Konzertpianistin Lubka Kolessa war seine Cousine. Bis 1923 studierte Kolessa Musik am Lemberger Lyssenko-Institut. Danach ging er nach Prag, wo er an der Universität und am Konservatorium seine Studien fortsetzte. Seine Lehrer waren u. a. Vítězslav Novák (Komposition) sowie Otakar Ostrčil (Dirigieren). 1931 schloss er seine Studien ab und begann noch im selben Jahr, selbst zu unterrichten: bis 1939 am Lemberger Lyssenko-Institut, ab 1939 am Lemberger Konservatorium, dem er einige Jahre lang als Rektor vorstand. Seine Professur für Dirigieren nahm Kolessa noch als über 100-Jähriger wahr. Er starb im Alter von 102 Jahren in Lwiw und wurde dort auf dem Lytschakiwski-Friedhof beerdigt.

Neben seiner Lehrtätigkeit war er auch als Dirigent aktiv. 40 Jahre lang, von 1939 bis 1979, leitete er das Philharmonische Orchester Lemberg. Daneben dirigierte er auch am Lemberger Theater und leitete diverse Chöre. Zu seinen bekanntesten Schülern zählt der Komponist Myroslaw Skoryk. Kolessa erhielt Auszeichnungen wie Volkskünstler der Ukraine (1972) und den Taras-Schewtschenko-Staatspreis (1983). Er galt als der große alte Mann der ukrainischen Musikszene und besaß eine enorme Reputation.


Stil


Kolessa stützte sich immer auf die ukrainische Folklore, die er nach dem Vorbild Béla Bartóks so ursprünglich und unverfälscht wie möglich wiedergeben wollte. Deshalb setzte er in manchen seiner Orchesterwerke auch Volksinstrumente ein. Auch der Einfluss des Impressionismus lässt sich in seinen Werken beobachten. Insgesamt allerdings stand Kolessa unzweifelhaft vor allem in der Tradition der nationalrussischen Musik. Seine Tonsprache war sehr konservativ und bleibt immer tonal. Sein im Westen wohl bekanntestes Werk, die erste Sinfonie, geht stilistisch kaum über Glasunow hinaus. Wichtig für sein Schaffen waren auch die Forderungen des Sozialistischen Realismus. Sowohl als Komponist als auch als Dirigent war Kolessa eine der führenden ukrainischen Persönlichkeiten seiner Generation.


Werke


Grab von Mykola Kolessa
Grab von Mykola Kolessa


Personendaten
NAME Kolessa, Mykola
ALTERNATIVNAMEN Kolessa, Mykola Filaretowytsch; Колесса, Микола Філаретович (ukrainisch)
KURZBESCHREIBUNG ukrainischer Komponist, Dirigent und Pädagoge
GEBURTSDATUM 6. Dezember 1903
GEBURTSORT Sambir
STERBEDATUM 8. Juni 2006
STERBEORT Lwiw

На других языках


- [de] Mykola Kolessa

[en] Mykola Kolessa

Mykola Filaretovich Kolessa (6 December 1903 – 8 June 2006) was a Ukrainian composer and conductor, born in Sambir near Lviv.

[ru] Колесса, Николай Филаретович

Никола́й Филаре́тович Коле́сса (укр. Микола Філаретович Колесса; 6 декабря 1903 — 8 июня 2006) — советский, украинский композитор, симфонический, оперный и хоровой дирижёр, педагог, общественный деятель. Лауреат Государственной премии Украинской ССР им. Т. Г. Шевченко (1983). Народный артист СССР (1991). Герой Украины (2002).



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