Norbert Nüssle (* 23. Juni 1932 in Heidelberg; † 2. März 2012 in Mannheim) war ein deutscher Künstler.
Norbert Nüssle beim Arbeiten auf D5 Mannheim, 1985
Leben
Nüssle wuchs in Mannheim auf. 1951 bis 1956 studierte er Romanistik an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, sowie in Paris und Lille. Seit 1963 lebte er in Mannheim.
Seine erste Ausstellung fand 1961 in der Münchener Galerie Gurlitt statt. Seit 1970 hat er in Urbanen Landschaften sein Hauptthema gefunden: Die meisten seiner Collagen sind vielschichtige Abbildungen von Platz- und Straßensituationen in der Bretagne und (auch) Mannheim. Diese Darstellungen sind, zumindest seit den späten 1970er Jahren, immer menschenleer. Daneben beschäftigt sich sein Werk auch mit Interieurs.
Als Materialien dienen in den Collagen neben Karton als Grundlage und einem "Grundanstrich" aus Acrylfarbe zahlreiche Fundstücke vom abgebildeten Ort von Sand über Reklame bis hin zum weggeworfenen Bonbonpapier sowie häufig Polaroids, die vor Ort entstanden sind. Als Collagist, der mit "objets trouvés" (etwa: gefundene Objekte) arbeitet, ist er einzigartig in der Kunstszene. Seine Collagen stellen nicht, wie üblich, abstrakte Kompositionen dar, sondern sind "kritische Reflexionen zur Wirklichkeit" (Klaus Colberg, Katalogtext).
Für Norbert Nüssle war die Bretagne eine zweite Heimat geworden; viele seiner Arbeiten sind dort entstanden und bilden dementsprechend diese Gegend ab. Die Liebe zu dieser Landschaft spiegelt sich auch darin wider, dass er in der Bretagne teils bekannter war als in seiner Heimat Mannheim; zum Beispiel wird Nüssle in üblichen Kunst- und Touristenführern zur Bretagne erwähnt.
Norbert Nüssle war Mitglied im Künstlerbund Rhein-Neckar, Künstlerbund Baden-Württemberg und im Deutschen Künstlerbund.[1]
Norbert Nüssle unterschrieb seine Arbeiten stets mit NoNü.
Werkverzeichnis
Am 14. September 2011 wurde ein Werkverzeichnis in Mannheim vorgestellt. In diesem, von Susanne Kaeppele für das "Projekt Nachlass-Stiftung für Mannheimer Künstler, Autoren und Fotografen" erstellten Verzeichnis, sind Originale aus den Jahren 1951 bis 2009 gesammelt worden. Insgesamt sind in der Online-Ausgabe[2] mehr als 1000 Werke des Künstlers mit Abbildung und weiteren Daten verfügbar.
Ausstellungen (Auswahl)
1970 Kunstverein Heidelberg
1974 Musée de Brest, Frankreich
1974 La Galerie, Paris, Frankreich
1977 Städtische Galerie Schwäbisch Hall
1980 Galerie der Stadt Iserlohn
1980 Centre Culturel, Saint-Brieux, Frankreich
1981 Galleria del Naviglio, Milano und Venezia, Italien
1986 Galerie tg Timm Gierig, Frankfurt
1990 Galerie La Navire, Brest, Frankreich
1995 Stadtlandschaften, Universität Braunschweig
1996 Musée des Beaux-Arts Quimper, Quimper, Frankreich
1998 Universitätsmuseum Marburg
1999 Arc-En-Ciel, Coueron, Frankreich
1999 Mission culturelle de l'U.B.O., Faculté Victor Segalen, Brest, Frankreich
2000 Palais Hirsch, Schwetzingen
2000 Chapelle St. Josephe, Frankreich
2002 Musée des Jacobins, Morlaix, Frankreich
2002 Galerie La Navire, Brest, Frankreich
2006 Kunstverein Neustadt an der Weinstraße
2007 Mannheimer Kunstverein
2008 Klinikum der Stadt Ludwigshafen
2010 Galerie La Navire, Paris, Frankreich
2012 Stadtgalerie Mannheim
Sammlungen mit Werken Nüssles (Auswahl)
Musée de Brest, Brest, Frankreich
Musée des Beaux-Arts de Quimper, Quimper, Frankreich
Kunsthalle Mannheim, Mannheim, Deutschland
Reiss-Engelhorn-Museen, Mannheim, Deutschland
Sammlung des Landes Baden-Württemberg, Karlsruhe, Deutschland
Sammlung der Stadt Wolfsburg, Wolfsburg, Deutschland
Sammlung der Stadt Schramberg, Schramberg, Deutschland
Sammlung der Stadt Stuttgart, Stuttgart, Deutschland
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, Stuttgart, Deutschland
Sammlung des Landes Niedersachsen
Sammlung des Bundes, Bonn, Deutschland
Preise
1977 Prix de I'U.A.C., Camaret, Frankreich
Literatur (Auswahl)
„stadtvision“ von Karin Voigt (Texte), Norbert Nüssle (Bilder), Jörg Blumenthaler (Komposition), herausgegeben von der Stadt Mannheim anlässlich der Einweihung des Stadthauses N1, 1991, ISBN 3-88717-165-9.
Karin Leydecker: Der Mannheimer Maler Norbert Nüssle. In: Mannheimer Hefte, 1992, S. 99–105.
„Knapp über der Erde“, Aphorismen von Hanspeter Rings mit Bildern von Norbert Nüssle, erschienen im Verlag von Brandt, Mannheim, 1997, ISBN 3-926260-39-4
„Norbert Nüssle“ Monografie, erschienen im Verlag Palantines, Quimper, 2002. Autoren: René Le Bihan, Manfred Fath, Yves Moraud, ISBN 2-911434-19-6
"Norbert Nüssle Werkverzeichnis", von Dr. Susanne Kaeppele, Booklet mit DVD, Herausgegeben vom "Projekt Nachlass-Stiftung für Mannheimer Künstler, Autoren und Fotografen", Mannheim, 2011, ISBN 978-3-00-034565-4
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