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Hiob Carl Oscar Begas, auch Oskar Begas (* 31. Juli 1828 in Berlin; † 10. November 1883 Berlin) war ein deutscher Porträt- und Historienmaler. Der älteste Sohn von Carl Joseph Begas gen. „der Ältere“ und Bruder von Reinhold Begas, Adalbert Begas sowie Carl Begas d. J. gelangte insbesondere in der höfischen und bürgerlichen Porträtmalerei zu hohem Ansehen und Anerkennung. Nach seinem Tod geriet er wie viele akademisch geprägte Künstler seiner Generation bald in Vergessenheit. Das Grab von Oscar Begas, seiner Frau Marie-Elise geb. Beerend und seiner Kinder befindet sich auf dem Alten Friedhof Wannsee.

Selbstbildnis (1875)
Selbstbildnis (1875)
Marie Begas
Marie Begas
Oscar Begas: Die Töchter des Künstlers, 1877
Oscar Begas: Die Töchter des Künstlers, 1877
Oscar Begas: Porträt des Verlegers Leopold Ullstein, 1882
Oscar Begas: Porträt des Verlegers Leopold Ullstein, 1882
Grabstätte, Friedenstraße 8–10, in Berlin-Wannsee
Grabstätte, Friedenstraße 8–10, in Berlin-Wannsee

Werdegang


Oscar Begas widmete sich unter Anleitung seines Vaters schon als Kind der Malerei; aus dieser frühen Phase ab 1842 sind mehrere einfühlsame Porträts der engsten Familienmitglieder überliefert. Im väterlichen Atelier übte er sich im Kopieren und in Bildkomposition, arbeitete an Werken des Vaters mit und führte bereits im Alter von 13 Jahren erste Auftragsarbeiten für hohe Berliner Gesellschaftskreise aus. Später, an der Akademie der Künste, war er zunächst im Bereich der Historienmalerei tätig. Nach einjährigem Aufenthalt (1849/50) in Dresden, wo er Schüler von Eduard Bendemann war, kehrte Begas nach Berlin zurück und erhielt 1852 das Rom-Stipendium der Berliner Akademie. In Rom, wo er sich bis 1854 aufhielt, entstand neben Genrebildern wie Plauderstunde am Brunnen (1853, Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie) auch eine Kreuzabnahme für St. Michael (Berlin-Mitte), die eine Goldene Medaille errang.

Nach seiner Rückkehr nach Berlin und dem frühen Tod des Vaters im November 1854 wurde ihm die Fortführung der Reihe der Ritter der Friedensklasse für den Orden Pour le Mérite übertragen. Im Auftrag des Königs Friedrich Wilhelm IV. porträtierte er Persönlichkeiten wie Heinrich Friedrich Link, August Boeckh, Johannes von Müller und Johann Lukas Schönlein. Als Porträtist blieb er bis zu seinem Tod in hohen und höchsten Kreisen gefragt und war auf zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland vertreten. Er war Mitglied der Berliner Freimaurerloge Zum Pilgrim.


Werke


In seinen Porträts traf Begas mit sicherer Hand das Charakteristische des jeweiligen Gegenübers. Bekannt sind das für die Antwerpener Akademie gemalte Bildnis des Malers Peter von Cornelius (1861, Antwerpen, Koninklijk Museum voor Schone Kunsten), die Porträts des Kronprinzen von Preußen, des Grafen Moltke (1868), des Baurats James Hobrecht sowie sein Selbstporträt von 1850 (Stiftung Stadtmuseum Berlin). Auch seine Auffassung des Weiblichen zeigt viel Einfühlungsvermögen, etwa beim Doppelbildnis seiner beiden erwachsenen Töchter Elisabeth und Susanne (1877, Stiftung Stadtmuseum Berlin). Im Porträtfach blieb Begas in den Konventionen seiner Zeit verhaftet; gegenüber dem Werk des Vaters pflegte er repräsentative, bisweilen monumental gesteigerte Bildnisformeln, die dem Geschmack des Großbürgertums der Gründerzeit entgegenkamen. Stärker noch als in den Auftragsporträts treten sein malerisches Können und seine Experimentierfreude in seinen stimmungsvollen, fein abgetönten Winter- und Herbstlandschaften mit Jägern und Wild und in den für den privaten Kreis entstandenen Bildnissen zutage. In einem Porträt des oberschlesischen Magnaten Hans Heinrich IX. von Hochberg-Pless von 1865 ließ sich dies verbinden, wo im Hintergrund das fürstliche Jagdschloss Promnitz zu sehen ist (Bestand des Schlossmuseums Pless).

Von Begas' erfolgreichem Schaffen als Dekorationsmaler in Berlin blieb fast nichts erhalten. Seine Hauptwerke auf diesem Gebiet sind: vier Kompositionen aus dem Mythos von Amor und Psyche (1866, eine Szene des Zyklus ist in Privatbesitz erhalten), die Lünetten im Festsaal des neuen Berliner Rathauses (1869/70) und die Malereien im Festsaal der Einkaufspassage Kaisergalerie in der Prachtstraße Unter den Linden in Berlin. Von seinen zahlenmäßig selteneren Historienbildern fanden besonders Der Empfang der Salzburger Protestanten durch Friedrich Wilhelm I. in Potsdam (1862) und Friedrich der Große nach Beendigung des Siebenjährigen Krieges in der Schlosskapelle zu Charlottenburg (1863, Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg) Anklang.


Quellen


Begas' Tagebücher der Jahre 1843–48 stellen eine bedeutende Quelle der Kunst- und Kulturgeschichte Berlins in der Zeit des Vormärz dar. Das Original (3 Bände) befindet sich in der Stiftung Stadtmuseum Berlin, eine Abschrift von der Hand seines Sohnes Friedrich Wilhelm (Fritz) Begas seit 2011 im BEGAS HAUS, Museum für Kunst und Regionalgeschichte Heinsberg.

Weitere Gemälde (Auswahl):


Literatur




Commons: Oskar Begas – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Personendaten
NAME Begas, Oscar
ALTERNATIVNAMEN Begas, Oskar
KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler
GEBURTSDATUM 31. Juli 1828
GEBURTSORT Berlin
STERBEDATUM 10. November 1883
STERBEORT Berlin

На других языках


- [de] Oscar Begas

[en] Oskar Begas

Oskar Begas (31 July 1828 in Berlin – 10 November 1883 in Berlin) was a German portrait and history painter.[1]

[fr] Oscar Begas

Hiob Carl Oscar Begas (ou Oskar Begas), né le 31 juillet 1828 à Berlin et mort le 10 novembre 1883 à Berlin, est un peintre prussien de portrait et d'histoire[1].

[ru] Бегас, Оскар

Хиоб Карл Оскар Бегас (нем. Oskar Begas; 31 июля 1828, Берлин — 10 ноября 1883, Берлин) — немецкий художник-портретист, историк, педагог. Сын художника Карла Бегаса. Брат скульпторов и художников Карла, Рейнгольда и Адальберта.



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