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Paul Louis Oudart (* 26. Januar 1796 in Paris; † 19. Mai 1860 im 14. Arrondissement in Paris) war ein naturwissenschaftlicher Maler.


Leben und Wirken


Oudart heiratete Jeanne Alexandrine Lénoeque, mit der er zumindest einen Sohn namens August Horace Oudart hatte.

Oudart war neben Pancrace Bessa (1772–1846) oder Jean-Gabriel Prêtre (1768–1849) einer der vielen Schüler des bekannten Pflanzenmalers Gerard van Spaendonck (1746–1822), so dass er dieses auch auf der Titelseite von La Galerie des Oiseaux erwähnte. Das zweibändige Werk veröffentlichte er gemeinsam mit Louis Pierre Vieillot (1748–1830).[1]

Im Jahr 1819 stellte er zwei seiner Werke im Salon de Paris aus. Damals wohnte er in der Contrescarpe Dauphine, n. 4. Folgende Werke waren seine Ausstellungsstücke:

JahrNummer im KatalogTitel
1819860Le Coucou Pivae du Brésil, et le Geai bleu de l’Amerique Septentrionale[2]
1819861La Perruche de Pennant de la Nouvelle-Hollande[2]

Als Künstler war Oudart an vielen zoologischen Illustrationen in Werken zu französischen Forschungsreisen beteiligt. So hat er beispielsweise an Louis de Freycinets Voyage autour du monde, an Jules Dumont d’Urvilles Voyage au pole sud et dans l'Océanie, an Abel Aubert Dupetit-Thouars Voyage autour du monde, an Claude Gay Historia Fisica y Politica de Chile, an Victor Jacquemonts Voyage dans L’Inde oder an François Louis Nompar de Caumont de La Forces Expédition dans les parties centrales de l’Amérique du Sud mitgewirkt.[3]

Oudart gilt als Autor der Kanareneidechse (Gallotia galloti), doch ist die Publikationsgeschichte etwas kompliziert. Vor der Tafel hatte Paul Gervais zwar bereits den Namen veröffentlicht[4], doch da dieser Artikel keine Beschreibung enthielt, wird der Name als Nomen nudum betrachtet. Die Tafel zur Art erschien 1839 in Histoire naturelle des Iles Canaries noch vor Gabriel Bibrons und André Marie Constant Dumérils Veröffentlichung der Beschreibung in Erpétologie générale[5] aus demselben Jahr. Paul Gervais Beschreibung zur Tafel in Histoire naturelle des Iles Canaries erfolgte erst im Jahr 1844. Somit gilt Oudart heute als Autor der Art.[6]

Gervais veröffentlichte zwischen 1848 und 1852 in 20 Lieferungen zu 5 Francs und behandelte fossile und rezente Wirbeltiere Frankreichs mit 80 Abbildungen in dem zweibändigen Werk Zoologie et Paleontologie Francaises. Im Jahr 1859 erschien schließlich eine verbesserte Neuauflage mit einem Textband und einem Atlas mit 84 Tafeln.[7] Die Tafeln zum neuen Atlas wurden von Oudart, Jacques Christophe Werner (1798–1856), Antoine Jean Baptiste Vaillant (1817–1852) und Charles Hippolyte Delahaye (1806–1882) unter der Leitung von Gervais illustriert.

Mit der Iconographie ornithologique veröffentlichte Marc Athanase Parfait Œillet Des Murs 1849 sein wichtigstes ornithologisches Werk. Es handelte sich um eine Fortsetzung von Georges-Louis Leclerc de Buffons (1707–1788) Planches enluminées und Coenraad Jacob Temmincks (1778–1858) sowie Guillaume Michel Jérôme Meiffren de Laugier, Baron von Chartrouses (1772–1843) Werk Nouveau Recueil de Planches coloriées d’Oiseaux.[8] Die handkolorierten Lithographien stammten von Oudart und Lucien Alphonse Prévost (1799–1846)[9]. Auf dem Titelblatt des Werkes wird Oudart Peintre attaché au Muséum d’Histoire naturelle de Paris genannt, d. h., dass er als Angestellter des Muséum national d’histoire naturelle arbeitete. Für Charles Lucien Jules Laurent Bonaparte Iconographie des pigeons aus dem Jahr 1857 steuerte Oudart ebenfalls Tafeln bei.

In Arcana naturæ, ou Recueil d’histoire naturelle von James Livingston Thomson (1828–1897) erschien 1859 eine Tafel mit einer Unterart der Montezumawachtel (Cyrtonyx montezumae sallei), die Christophe Annedouche in Kupfer stach und Oudart illustrierte.[10]

Für Philip Lutley Sclater illustrierte er 1857 die Tangaren in dessen Werk A monograph of the birds forming the tanagrine genus Calliste und 1854 in einem erweiterten Nachdruck von Synopsis of the Fissirostral Family Bucconidæ vier Tafeln.[11] Als Daniel Giraud Elliot 1859 in der Fachzeitschrift The Ibis eine Rosenkehlbekarde beschrieb, nutzte er eine Tafel von Oudart zu deren Darstellung.[12] Auch für die erste Ausgabe von Elliots A monograph of the Pittidæ, or family of ant-thrushes lieferte Oudart Tafeln. Doch schon im Vorwort schrieb der Autor:

„The illustrations were to have been executed by the late P. Oudart, of Paris, who long expierence in this branch of painting eminently qualified him for the undertaking; but after having finished only three, he was suddenly called away from his labors and I was without an artist.“

Auch Alfred Malherbes Monographie des Picidées ou Histoire naturelle des Picidés, Pigumminés, Yuncinés ou Torcols verwendete nach dem Tod des Künstlers zehn Tafeln mit Spechten gemalt von Oudart.[12]

Oudart verstarb in seinem Domizil in der Rue Dareau 43.


Publikationen (Auswahl)



Literatur




Commons: Paul Louis Oudart – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. René Ronsil, S. 61.
  2. Musée Royal (1819), S. 95
  3. René Ronsil, S. 49–54.
  4. Paul Gervais (1839), S. 45.
  5. Gabriel Bibron u. a., S. 238.
  6. Alain Dubois, S. 27–30.
  7. Julius Victor Carus u. a., S. 1697.
  8. Christian Ludwig Brehm, S. 419.
  9. Christian Ludwig Brehm, S. 420.
  10. René Ronsil, S. 60.
  11. René Ronsil, S. 62.
  12. René Ronsil, S. 63.
Personendaten
NAME Oudart, Paul Louis
KURZBESCHREIBUNG französischer Tiermaler
GEBURTSDATUM 26. Januar 1796
GEBURTSORT Paris
STERBEDATUM 19. Mai 1860
STERBEORT 14. Arrondissement, Paris



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