Peter Grau (* 14. November 1928 in Breslau; † 22. Juli 2016 in Leinfelden-Echterdingen[1]) war ein deutscher Grafiker und Maler. Er war von 1968 bis 1994 Professor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart.
Peter Grau (1998)
Leben
Peter Grau war von 1939 bis 1944 Schüler von Johann Drobek in Breslau. 1945/1946 erhielt er entscheidende künstlerische Anregungen durch Julius Bissier in Hagnau am Bodensee. Von 1946 bis 1953 studierte er an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Willi Baumeister. Von 1950 bis 1955 absolvierte er ein Studium der Violine an der Staatlichen Hochschule für Musik in Stuttgart. 1965 und 1966 erhielt er ein Stipendium an der Cité Internationale des Arts in Paris.
Von 1968 bis 1994 lehrte Grau als Professor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Mit den grafischen Folgen Kuriosa 70[2] und Die Höfe der Akademie[3] reflektierte er lokale Gegebenheiten zur Zeit der Studentenbewegung, wobei ihn – eigenen Worten zufolge – weniger „das ‚laute‘, sozusagen vordergründige Geschehen“ interessierte als „die hintergründigen Ereignisse, die ein neues Bild voll Phantastik enthüllen, das man zu erkennen glaubt und das man in seiner Vielschichtigkeit wohl kaum erfassen kann“. 1974 wurde er mit der ersten Ehrengabe des Lovis-Corinth-Preises geehrt.[4] Peter Grau war Mitglied im Künstlerbund Baden-Württemberg.
Peter Grau lebte und arbeitete in Leinfelden. Er wurde auf dem Pragfriedhof in Stuttgart beigesetzt.
Ehrungen und Auszeichnungen
1954 Kunstpreis der Jugend, 1. Preis
1965 und 1966 Stipendium an der Cité Internationale des Arts in Paris
1968 Hans-Thoma-Medaille
1974 Lovis-Corinth-Preis
Ausstellungen
„Kleines Haus mit den Medaillons“ aus einem Zyklus zum Thema „Der Maurische Garten“ in der Wilhelma, im Privatbesitz der Direktion der Wilhelma StuttgartExuvien, Schichtaquarell von Peter Grau, 1977, Leinfelden, in Privatbesitz
Peter Grau hatte zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland.
Werke des Künstlers befinden sich in größerem Umfang in der Staatsgalerie Stuttgart, der Galerie der Stadt Stuttgart, der Galerie Albstadt, der Ostdeutschen Galerie Regensburg, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, Städtische Galerie Neunkirchen (Schenkung Wolfgang Kermer), der Wilhelma Direktion Stuttgart, im Schiller-Nationalmuseum Marbach und in Privatbesitz.
1998 fand eine Ausstellung des Lebenswerks von Peter Grau in der Filderhalle, im Kunstverein Reutlingen und im Pfleghof Tübingen statt.
Das Kunstmuseum Albstadt hat Peter Graus großen Kaltnadel-Zyklus Apokalypse aus den Jahren 1962/65 in der Ausstellung Die dunkle Seite des Mondes. Schattenbilder aus Kunst und Literatur (2019/20) gezeigt.[5]
Literatur (Auswahl)
Peter Grau, Zeichnungen 1933–1998, Radierungen, Neuere Arbeiten
Zeichnungen: Hans Thoma-Gesellschaft – Kunstverein Reutlingen, Städtisches Kunstmuseum Spendhaus Reutlingen, 20.09. – 25. Oktober 1998
Radierungen: Galerie am Pfleghof, Tübingen, 04.10. – 8. November 1998
Neuere Arbeiten: Städtische Galerie Filderhalle, Leinfelden, 11. 10. – 1. November 1998, ISBN 3-927228-90-7
Peter Grau, Meinen Lehrern, 1998, Gestaltet und verlegt von Bernhard Salzer, mit freundlicher Unterstützung von Lelia Gayler-Doflein und Archiv Baumeister, Erica Loos.
Klasse Grau in der Wilhelma, 1993, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
Peter Grau, Der einsame Hof, 1980, Federzeichnungen, Kunstverein Ulm, Oktober – November 1980
Peter Grau, Neuere Zeichnungen, 1995, in der Galerie im Druckhaus und Zeitungsverlag Waiblingen, Oktober – Dezember 1995
Schenkung Wolfgang Kermer: Bestandskatalog. Hrsg. Städtische Galerie Neunkirchen, Neunkirchen 2011, ISBN 978-3-941715-07-3, S. 60–61
Kai Hohenfeld: Peter Grau (1928–2016) – Apokalypse, in: Die dunkle Seite des Mondes. Schattenbilder aus Kunst und Literatur (Veröffentlichungen des Kunstmuseums Albstadt, Nr. 181/2019), Text von Kai Hohenfeld, Ausst.-Kat. Kunstmuseum Albstadt 2019/20, S. 38–41
Traueranzeige, Stuttgarter Zeitung/Stuttgarter Nachrichten vom 30. Juli 2016
Wolfgang Kermer: „1968“ und Akademiereform: von den Studentenunruhen zur Neuorganisation der Stuttgarter Akademie in den siebziger Jahren. Ostfildern-Ruit: Cantz, 1998 (= Beiträge zur Geschichte der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, hrsg. von Wolfgang Kermer; 9), ISBN 3-89322-446-7, S. 237, Abb. 44–50.
Schenkung Wolfgang Kermer: Bestandskatalog. Hrsg. Städtische Galerie Neunkirchen, Neunkirchen 2011, ISBN 978-3-941715-07-3, S. 60–61 m. Abb.
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