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Radu-Anton Maier (* 28. April 1934 in Klausenburg (Siebenbürgen) / Rumänien) ist ein deutscher Maler, Grafiker, Zeichner und Buchillustrator. Er zählt zu den „Koryphäen der explosiven Generation der 1970er Jahre“.[1] Seine Kreationen sind eine Symbiose aus klassischen Themen und modernen Techniken, geprägt durch den konsequenten Bruch mit einer vorangegangenen uniformen Tradition.

Radu-Anton Maier, 2012
Radu-Anton Maier, 2012

Leben


Radu, wie sein Künstlername lautet, begann 1956 seine künstlerische Ausbildung an der Kunstakademie "Ion Andreescu" in Klausenburg. Er studierte zwischen 1952 und 1958 Malerei und Grafik bei den Professoren Aurel Ciupe und Theodor Harsia. Nach erfolgreichem Abschluss mit dem „Diplom in Arte“ (in Deutschland als D.I.A geführt), blieb er als Assistent von Prof. Ciupe an der Akademie und arbeitete auch einige Jahre im Atelier von Prof. Corneliu Baba in Bukarest.

Ein Stipendium der Kunstakademie "Pietro Vannucci" 1964 in Perugia/Italien gestattete ihm, einen unmittelbaren Dialog mit der freien Europäischen Kunst aufzunehmen. "Eine echte künstlerische Entwicklung war während der Studienjahre in Rumänien fast unmöglich – erzählt der Maler – weil jeder angehende Künstler bedacht war, kein Tabu des wirksamen Sozialistischen Realismus zu verletzen." Wie aus diesem Zitat hervorgeht, war ein Konflikt mit den sozialistisch-realistischen Richtlinien der Akademie schon vorprogrammiert. So wurde ein vierzig Quadratmeter großes Fresko, von RADU für das Kino Republica in Klausenburg/Rumänien gemalt, aufgrund einer Beschlusses der Kommunistischen Partei über Nacht abgekratzt und abgedeckt – mit der Begründung, das Fresko sei „dekadent“ und „klassenfeindlich“. Kurz darauf, aus Protest, verließ der Maler das Land endgültig.


Werk


Die weitere Entwicklung des Künstlers in Deutschland wurde durch die ständige Suche nach neuen, künstlerischen Ausdrucksformen begleitet. Die Landschaften von Radu, ob Architektur oder Ruineninterpretationen, ob Wüste oder alpine Strukturen, sind nicht nur menschenleer, sondern in ihrer Kargheit sogar menschenfeindlich. Eine bizarre Fremdartigkeit spiegeln Radus zerklüftete Felsen und erodierte Lavamassen.

Die Technik des Künstlers ist vielseitig und vielschichtig: Es gibt bei ihm so gut wie keine reine Ölmalerei, reines Aquarell, reine Acryl- oder Temperamalerei, sondern vielmehr eine Mischung aus allen Richtungen. Selten werden Pinsel verwendet, eher Messer, Schaber, Rasierklingen, Nadeln, Fräsen, Schablonen, Schleifpapier, Gummirollen, und anschließend auch Airbrush. Druck, Abdruck, Frottage und Accrochage vervollständigen diese umfangreichen Malmittel und "Handwerkzeuge". Die bis zu acht übereinanderliegenden Schichten von Farben, Isolierlack und Firnis bezeichnet Radu als Mischtechnik.

Stilistisch ist Radus Werk schwer – wenn überhaupt – einer Strömung zuzuordnen; aufgrund seiner Vorliebe für Ruinen römischen und griechischen Ursprungs ist man geneigt – oberflächlich – ihn im Schaffens-Universum eines Caspar David Friedrich anzusiedeln, aber die Farbskala, die Vielfältigkeit der technischen Mittel und nicht zuletzt eine immer häufiger auftretende, schwer identifizierbare Angst, die sich in Radus Bildern entdecken lässt – trennt ihn von der klassischen Romantik des 17. Jahrhunderts.

Oberflächlich betrachtet könnte man Radu den Lyrischen Surrealisten zuordnen. Es lassen sich auch einige Elemente aus dem Fundus von Marx Ernst oder Paul Klee ausmachen. Die Kritiker taten sich mit Radu's Werk relativ schwer: Man hat ihm vorgeworfen, er benütze die häufigen Streifzüge in die Vergangenheit, auf Ruinenfelder und archäologische Ausgrabungsstätten, lediglich als „Refugium“ oder als Ausweichmanöver vor der weitaus zwingenderen Problematik der Gegenwart. Im Laufe der Jahrzehnte aber hatte man – vor allem aus seinen Zyklus „Herabstürzende Monumente“ – ziemlich deutlich umweltkritische Haltungen herausfiltern können. Auch die in den vergangenen Jahrzehnten ständig ergänzte Serie „Venedig / Laguna malata“ – ist eher eine Art Agonie-Protokoll als eine Werbung für das UNESCO-Weltkulturerbe. Radu sieht seine Bilder als diskrete, intensive, aber nicht aggressive Warnungen an die Menschheit.

Sein Motto ist:

„Der Künstler schneidet die Probleme an – er löst sie nicht“

Radu-Anton Maier[2]

Ausstellungen (Auswahl)



Einzelausstellungen


Bern (Schweiz), München, Esslingen, Regensburg und Heilbronn.


Gruppenausstellungen



Bilder



Staats- und Privatsammlungen


Ein beträchtlicher Teil der Arbeiten von Radu-Anton Maier befindet sich in Museen, Galerien und Privatsammlungen in Deutschland, Rumänien, Italien, England, Schweden, Österreich, Frankreich, Australien, Brasilien, Ungarn und USA.


Ehrungen



Publikationen (Auswahl)



Kritik am Werk (Auswahl)



Interviews (Auswahl)




Commons: Radu-Anton Maier – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. Prof. univ. dr. Alexandra Rus., Radu. Venedig. Laguna Malata. Interview anlässlich der Einzelausstellung, Klausenburg, 2007.
  2. Monographie "Disziplin - Meditation – Lyrismus - Radu-Anton Maier". Von Titu Popescu, mit Beiträgen von Cornelius R. Zach, Ionel Jianou, Günter Ott, José Fernandez-Rojo und Erich Pfeiffer-Belli, München 1989, ISBN 3-88356-062-6.
  3. https://adz.ro/kultur/artikel-kultur/artikel/von-angesicht-zu-angesicht
  4. https://adz.ro/kultur/artikel-kultur/artikel/verwurzelt-entwurzelt
Personendaten
NAME Maier, Radu-Anton
KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler, Grafiker, Zeichner und Buchillustrator
GEBURTSDATUM 28. April 1934
GEBURTSORT Cluj, Siebenbürgen, Rumänien



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