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Raoul Peck (* 1953 in Port-au-Prince) ist Filmregisseur und Drehbuchautor sowie ein ehemaliger haitianischer Politiker. 1996–1997 war er Kulturminister in Haitis Regierung unter Rosny Smarth.

Raoul Peck (2017)
Raoul Peck (2017)

Einem internationalen Publikum wurde Peck bekannt mit seinem Dokumentarfilm Lumumba: Tod des Propheten (1992) über den kongolesischen Freiheitskämpfer und Politiker Patrice Lumumba und dem Spielfilm Lumumba aus dem Jahr 2000, der dessen Geschichte in den Jahren 1960/1961 nacherzählt.


Werdegang


In den 1950er Jahren zog er mit seiner Familie für einige Jahre nach Kinshasa (damals Léopoldville), als sein Vater im damaligen Belgisch-Kongo eine Arbeitsstelle angenommen hatte. Als Kind erlebte Raoul Peck die damaligen politischen Ereignisse um die Unabhängigkeit, bis er noch als Jugendlicher Zaire verließ. Ausbildung und Studium erfuhr er in den USA, Frankreich und in Deutschland. In Berlin studierte Peck Film an der Deutschen Film- und Fernsehakademie (DFFB). Er ist zudem ausgebildeter Wirtschaftsingenieur, Journalist und Fotograf. 1994/95 lehrte er an der Tisch School of the Arts an der New York University (NYU).

Seit April 2000 agiert Peck als amtierender Präsident der französischen Commission d’Aide au Cinéma Fonds Sud. Er war Mitglied der Internationalen Jury der Berlinale 2002 und im Jahr 2012 wurde er in die Wettbewerbsjury der 65. Filmfestspiele von Cannes berufen.

Raoul Peck lebt in Paris.


Filmisches Schaffen


Sein Abschlussfilm nach seinem Studium an der DFFB, der Spielfilm New York ist nicht Haiti (1987), wurde auf dem Locarno Festival ausgezeichnet. Sein Spielfilmprojekt über den Selbstmord des türkischen Asylbewerbers Cemal Kemal Altun ist bislang unrealisiert.[1]

Mit dem vielfach preisgekrönten Filmessay Lumumba: Tod des Propheten (1992) gelang ihm der internationale Durchbruch. Pecks Film wurde als ebenso poetisch wie intelligent gelobt. Er sei nicht 'nur' die Geschichte der Ermordung Patrice Lumumbas, sondern zugleich eine Meditation über die Gegenwärtigkeit einer sich entziehenden Vergangenheit, eine Erinnerung an die Kindheit des Regisseurs, als Haitianer nach Zaire geholt wurden, weil man Fachkräfte brauchte und sie „schwarz waren und Französisch sprachen“, eine Analyse des neokolonialen Journalismus und nicht zuletzt eine notwendigerweise gebrochene Vergegenwärtigung des uneingelösten Traums der Befreiung Afrikas.

Der Mann auf dem Quai (1993) war der erste Film aus der Karibik, der im Wettbewerb von Cannes uraufgeführt wurde. Der Film erhielt – wie auch Lumumba, dessen Premiere im Jahr 2000 bei der „Quinzaine des réalisateurs“ auf den Internationalen Filmfestspielen von Cannes gefeiert wurde – viele internationale Preise.

2005 lief sein Film Als das Morden begann über den Völkermord in Ruanda im Jahr 1994 im Wettbewerb der Berlinale.

I Am Not Your Negro brachte ihm 2017 eine Oscar-Nominierung in der Kategorie Bester Dokumentarfilm ein. Der Film erzählt von der schwarzen Bürgerrechtsbewegung und den rassistischen Verhältnissen in den USA auf Basis von Texten James Baldwins über seine Freunde Medgar Evers, Malcolm X und Martin Luther King.


Filmografie




Commons: Raoul Peck – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise


  1. „Alles basiert auf der Realität“ Interview mit Raoul Peck, in: taz - Die Tageszeitung vom 16. Februar 2017.
Personendaten
NAME Peck, Raoul
KURZBESCHREIBUNG haitianischer Filmregisseur und Drehbuchautor
GEBURTSDATUM 1953
GEBURTSORT Port-au-Prince

На других языках


- [de] Raoul Peck

[en] Raoul Peck

Raoul Peck (born 9 September 1953 in Port-au-Prince, Haiti) is a Haitian filmmaker, of both documentary and feature films.[1] He is known for using historical, political, and personal characters to tackle and recount societal issues and historical events.[2] Peck was Haiti's Minister of Culture from 1996 to September 1997.[3] His film I Am Not Your Negro (2016), about the life of James Baldwin and race relations in the United States, was nominated for an Oscar in January 2017 and won a César Award in France.[4][5] Peck is also the founder of Velvet Film, a film production company in Paris, New York, and Port-au-Prince.[1] He also founded "El Dorado Forum" (Port-au-Prince, Haiti) in 1995, a center that supports the creativity and enrichment of artists.[6]

[ru] Пек, Рауль

Рауль Пек (фр. Raoul Peck; род. в 1953) — гаитянский кинорежиссёр, сценарист, журналист и общественный деятель. Министр культуры (в 1995 году).



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