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Reinhard Dassler (ursprünglich Reinhard Daßler, so auch die Signatur; * 8. Juni 1933 in Elbing, Ostpreußen) ist ein seit 1950 in Karlsruhe ansässiger deutscher Maler und Graphiker, der dem Realismus zuzurechnen ist.

Seine künstlerische Ausbildung begann er nach seiner 1945 erfolgten Flucht aus Ostpreußen an der Malschule in Zwickau. 1950 zog es ihn weiter nach Karlsruhe, wo er von 1955 bis 1963 die Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe besuchte und bei Wilhelm Schnarrenberger, HAP Grieshaber und Emil Wachter studierte.

Bekannt wurde er in den 1960er Jahren durch seine Verbindung sozialkritischer Darstellungen mit einem den alten Meistern entlehnten Bildaufbau und den klaren Formen in der Tradition des Realismus. In seinen zahlreichen Altarbildern und Triptychen übersetzt er Schlüsselszenen der christlichen Bilderwelt in die Neuzeit und visualisiert damit Probleme der Gegenwart. Nach Einschätzung der Kunsthistorikerin und Kuratorin Chris Gerbing[1] ist er „der Altmeister des Figuren-Stillleben-Interieurs“. Es gehe ihm darum, „Sehnsucht, Schönheit auch in den einfachen Dingen des Alltags zu finden. Die Überfüllung der Welt in der Konsum-Wegwerfgesellschaft, die Möglichkeit von Individualität in der Masse, das Scheitern moderner Gestaltungsutopien und eine dicht und tief gestaffelte Hintergründigkeit bilden den Resonanzraum für (seine) brillant gemalten Bilder.“[2]

Anfang der 70er Jahre gründete er zusammen mit Helmut Goettl, Tutilo Karcher,[3] Herbert Kämper,[4] Waltraud Kniss[5] und Klaus Langkafel[6] die Gruppe Realisten Karlsruhe.[7] Er zählt außerdem zusammen mit Ulrich J. Sekinger und wiederum Göttl und Langkafel zu den Mitgliedern der Gruppe Die Unzeitgemäßen, deren Manifest von 1984 eine Absage an die „Perfektion des Schneller, Besser, Schöner“ der technisierten Moderne und ein Bekenntnis zum Menschen, „seinem Bildnis und seinem Tun“, zur „Natur als Landschaft“ und den zu den „Wundern und Wunden des Wirklichen“ ist.[8] Kontakte bestehen auch zu der 1991 aus der Gruppe Die Unzeitgemäßen hervorgegangenen internationalen Künstlervereinigung PAIR,[9] an deren Ausstellung in der Orgelfabrik Karlsruhe Dassler 2013 beteiligt war.[10]


Ausstellungen


  • 1962 Kunstverein Karlsruhe
  • 1963 Kunstverein Wiesbaden
  • 1964 Schloss Meersburg
  • 1965 Ravensburg
  • 1965–1970 Haus der Kunst München
  • 1978 Ehingen
  • 1981 Bergwaldsiedlung (Karlsruhe)
  • 1982 Kreismuseum Schloss Bonndorf
  • 1982 Künstlerhaus Karlsruhe
  • 1983 Ulm
  • 1988 Ausstellungsgruppe Die Unzeitgemäßen
  • Galerie Rose Hamburg
  • Museum Heidelberg
  • 1994 Retrospektive Rathaus Gernsbach
  • 1994 – 1995 Schloss Ettlingen
  • 2001 Wiesloch
  • 2003 Retrospektive zum 70. in Karlsruhe
  • 2013 PAIR in der Orgelfabrik Karlsruhe
  • 2019 Retrospektive im Xylon-Museum Schwetzingen

Arbeiten in Kirchen


  • Hofweier (Offenburg): 3 Altäre
  • Rust (Lahr): Deckenbilder
  • Staufenberg: gesamte Ausmalung der Einsegnungskapelle[11]
  • Baiertal (Wiesloch): Deckenbild
  • 1993/94 Wiesbaden, Kirche zur hl. Familie: Schöpfungszyklus[12][13][14]
  • Ortenberg (Offenburg 1999): 1 Altar
  • Niedermodern Elsaß 2000[15]

Schriften



Literatur





Einzelnachweise


  1. Vgl. Zur Person auf der Homepage Prof. Dr. Chris Gerbing.
  2. Chris Gerbing, Einführung zur Ausstellung Lars Lehmann / Reinhard Dassler. Sehnsucht Schönheit: Menschen, Dinge. 2 Generationen – Dialog und Differenz des BBK Karlsruhe vom 21. Januar bis 11. Februar 2018.
  3. Vgl. Eintrag Tutilo Karcher auf der Seite des BBK Karlsruhe.
  4. Vgl. Eintrag Herbert Kämper in WorldCat Identities.
  5. Vgl. Eintrag Waltraud Kniss auf der Seite des BBK Karlsruhe.
  6. Vgl. Günter Baumann, Klaus Langkafel – Malerei, Eröffnungsrede zur Ausstellung in der Galerie Dorn, Stuttgart 8. Mai bis 25. Juli 2009, in Portal Kunstgeschichte.
  7. Vgl. Realisten Karlsruhe in Stadtwiki Karlsruhe.
  8. Vgl. Manifest der Unzeitgemäßen.
  9. Vgl. Seite der Künstlergruppe Pro Arte Imaginis. Réalistes et Visionaires Contemporains.
  10. Vgl. Seite der Orgelfabrik Karlsruhe.
  11. Bericht über Dassler (PDF; 3,3 MB) im Gernsbacher Bote 2/2008
  12. Heilige Familie. Abgerufen am 19. Mai 2019 (deutsch).
  13. Kleiner Kunstführer Nr. 12093, Verlag Schnell & Steiner, Regensburg
  14. Heilige Familie | Landeshauptstadt Wiesbaden. Abgerufen am 19. Mai 2019.
  15. Evangelische Kirche der Gemeinde Niedermodern. Abgerufen am 9. Juli 2019 (französisch).
Personendaten
NAME Dassler, Reinhard
KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler und Grafiker
GEBURTSDATUM 8. Juni 1933
GEBURTSORT Elbing, Ostpreußen



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