Ruth Wolf-Rehfeldt (* 8. Februar 1932 in Wurzen[1]) ist eine deutsche Künstlerin in den Bereichen Visuelle Poesie, Typewriting und Mail Art.
Ruth Wolf-Rehfeldt, 2012
Leben
Von 1947 bis 1950 machte Ruth Wolf eine Lehre als Industriekauffrau. 1950 zog sie nach Berlin und studierte ab 1951 an der Arbeiter-und-Bauern-Fakultät, danach studierte sie ein Jahr lang Philosophie. 1954 lernte sie Robert Rehfeldt kennen, den sie ein Jahr später heiratete; seitdem trägt sie den Namen Ruth Wolf-Rehfeldt. Sie fand eine Tätigkeit in der Ausstellungsabteilung der Akademie der Künste und zeichnete und malte nebenher.
Anfang der 1970er Jahre begann sie ihre typischen Schreibmaschinengrafiken (Typewritings) zu entwickeln und sich an der Mail Art ihres Mannes zu beteiligen. 1975 wurde sie in den Verband bildender Künstler der DDR aufgenommen. 1990 stellte sie ihre künstlerische Arbeit weitgehend ein.
Zu ihrem 80. Geburtstag zeigte das Weserburg Museum für moderne Kunst in Bremen 2012 ihr gesamtes Œuvre an Typewritings. Es entstand auch eine Edition ihrer besten Blätter im Verlag Lutz Wohlrab. So wurde Jennifer Chert auf sie aufmerksam. 2015 widmete die Chert Gallery in Berlin Ruth Wolf-Rehfeldt eine Einzelausstellung. 2016 erschienen eine Monografie und das Buch Schrift Stücke sowie Artikel in verschiedenen Kunstzeitschriften.
2017 nahm sie an der documenta 14 in der Ausstellungshalle Neue Neue Galerie in Kassel teil.
1975 Galeria Teatru Studio Warschau (zusammen mit Robert Rehfeldt)
1976 Galerie im Literaturhaus Budapest (zusammen mit Robert Rehfeldt)
1980 Klubgalerie „Otto von Guericke“, Magdeburg
1981 Galerie Sit Petri, Lund, Schweden
1985 Torgalerie Neubrandenburg
1986 Kunstpavillon Heringsdorf (zusammen mit Robert Rehfeldt)
1989 Fliesenwerke Boitzenburg (zusammen mit Robert Rehfeldt)
2012 Studienzentrum für Künstlerpublikationen in der Weserburg | Museum für Moderne Kunst Bremen
2015 SIGNS FICTION, Chert Gallery Berlin, Inselgalerie Berlin
2017 Schrift Stücke, Immanence Paris; A – The Mail Art Archive of Ruth Wolf-Rehfeldt and Robert Rehfeldt, ChertLüdde Gallery Berlin; PRESSURE │ IMPRINT Ruth Wolf-Rehfeldt, Charlotte Johannesson, Ester Fleckner, Malmö Konsthall
2018 Für Ruth, der Himmel in Los Angeles, Ruth Wolf-Rehfeldt & David Horvitz, Albertium Dresden, Ruth Wolf-Rehfeldt: Signs of signs & B – The Mail Art Archive of Ruth Wolf-Rehfeldt and Robert Rehfeldt, ChertLüdde Gallery Berlin, Ruth Wolf-Rehfeldt, Nationalgalerie Albaniens in Tirana
2020 Hanne Darboven, Ruth Wolf-Rehfeldt: Sign of the Times, Times of the Sign, Sprüth Magers London; Die Rehfeldts – eine Künstlerfamilie aus Pankow, Galerie Wolf & Galentz Berlin
2021 Ruth Wolf-Rehfeldt: Gerhard-Altenbourg-Preis, Ausstellung anlässlich der Verleihung des Gerhard-Altenbourg-Preises 2021 in Altenburg im Prinzenpalais des Residenzschlosses Altenburg (26. September bis 14. November 2021)[4]
Gruppenausstellungen (Auswahl)
1972 Galeria Sztuki Informacji Kreatywnej, Wrocław/Breslau
1977 Visual Poetics, Museu de Arte Contemporânea, São Paulo
1978 „Collagen, Montagen, Frottagen von Künstlern der DDR“, Leipzig, Galerie am Sachsenplatz
2013 Arte Postale, Akademie der Künste, Berlin (Katalog), „Text“, Berlin
2015 Art is a written word, Galerie Meyer, Marseille; Abstraction of Economy, Danish National Art Library, Kopenhagen
2016 Art Basel Feature; Gegenstimmen. Kunst in der DDR von 1976–1989, Martin-Gropius-Bau, Berlin (Katalog); Seeable/Sayable, Kunstnernes Hus, Oslo
2016/17 Klappe Eins, Affe tot…, Kunstsaele Berlin
2017 AM ANFANG WAR DAS WORT AM. Kunsthaus der Achim Freyer Stiftung; Out of Office. Büro-Kunst oder das Büro im Museum, Museum für konkrete Kunst, Ingolstadt (Katalog); Documenta 14 in Kassel (Katalog); Hinter der Maske. Künstler in der DDR, Museum Barberini Potsdam (Katalog); You’ve got 1243 unread messages, Latvian Centre for Contemporary Art, Riga
2018 „Deutschland ist keine Insel“, Sammlung Zeitgenössischer Kunst der Bundesrepublik Deutschland. Ankäufe von 2012 bis 2016, Bundeskunsthalle Bonn; „Hello World. Revision a Collection“, Hamburger Bahnhof – Museum für Gegenwart – Berlin; „Hinter dem Horizont…“ Kunst der DDR aus den Sammlungen des Staatlichen Museums Schwerin; „Types of Typewriting“ in der Weddinger Galerie Oqbo raum für bild wort und ton; Real Pop 1960–1985, Brandenburgisches Landesmuseum für Moderne Kunst
2019 Bild & Schrift – Die Revolution in Hennef kann warten. Susanne Neuerburg Galerie Hennef; ZWISCHEN AUSGÄNGEN, GALERIE WEISSER ELEFANT Berlin
2021 OST/WEST – Alternativen: Joseph Beuys und die Performance- und Mail Art-Szene in der DDR, Museum FLUXUS+ Potsdam
Literatur
Guillermo Deisler, Jörg Kowalski (Hrsg.): wortBild -Visuelle Poesie in der DDR, Halle 1990
Am Anfang war das Wort, Lüdenscheid 1984
Gesprächsrunde. In: „Mail Art Osteuropa – im internationalen Netzwerk“, Staatliches Museum Schwerin 1996 (Katalog), S. 125–145 (de, en).
Talkrunde „Lebt die Mail Art heute noch?“ In: „Mail Art Osteuropa – im internationalen Netzwerk“, Staatliches Museum Schwerin 1997 (Kongressdokumentation), S. 79–99 (de, en).
Ruth Wolf-Rehfeldt:Mühsam wachsen werdende Strukturen. Wohlrab-Verlag, Berlin 2015.[6]
Marvin und Ruth Sackner: Schreibmaschinenkunst, Sieveking Verlag 2015.
Matthias Ehlert: Bilder aus Zeichen, Weltkunst 114/2016, S. 48–55.
Ruth Wolf-Rehfeldt: Signs Fiction, Monographie, published by Chert and Motto Books, 2016.
Dona Schons: Zeichen und Wunder, Monopol 09/2016, S. 26–27.
Konrad Hawlitzki: Die Typewriterin, Dichterin und Malerin Ruth Wolf-Rehfeldt, Marginalien, 225. Heft 2017
Lena Schneider: Die leise Kraft, Potsdamer Neueste Nachrichten vom 2. Dezember 2017
Lorina Speder: Vielfalt der Tastenkunst, Der Tagesspiegel vom 18. Juni 2018
Uwe Salzbrenner: Kurven, Sterne, Blöcke, Balancen, Sächsische Zeitung vom 8. September 2018
Javier Hontoria: Ruth Wolf-Rehfeldt, bajo vigilancia, EL CULTURAL, 30. Oktober 2018 (spanisch)
Susanne Kippenberger: Wiederentdeckte Künstlerinnen, Tagesspiegel, 17. Februar 2019
Ingeborg Ruthe: Später Ruhm. Die 88-jährige Buchstaben-Grafikerin und Künstlerin Ruth Wolf-Rehfeld erhält den Altenbourg-Preis. Berliner Zeitung, Berlin, 26. November 2020
Kathleen Reinhardt (Hrsg.): FOR RUTH, THE SKY IN LOS ANGELES (David Horvitz and Ruth Wolf-Rehfeldt), Spector books Leipzig 2021 (en, de). ISBN 978-3-95905-405-8
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