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Slavs and Tatars sind ein Künstlerkollektiv mit Sitz in Berlin, 2006 von Kasia Korczak und Payam Sharifi ursprünglich als Lesegruppe gegründet.[1] Selbstbezeichnet als „Splittergruppe der Polemik und engen Freundschaft,“ widmen sie sich dem Gebiet „östlich der Berliner und westlich der Chinesischen Mauer, bekannt als Eurasien“. Ihre Praxis besteht aus Ausstellungen, Publikationen und Lecture Performances.[2]


Geschichte und Werk


Slavs und Tatars Arbeiten beziehen sich auf Referenzen aus Popkultur, spirituellen und esoterischen Traditionen, Oral History, modernen Mythen, sowie wissenschaftlicher Forschung. Nicholas Cullinan beschrieb Slavs and Tatars in einem Artforum Artikel als the most cosmopolitan of collectives, where a geopolitics of globe-trotting allows their shape-shifting projects and concerns to continuously cross-pollinate divergent, and sometimes diametrically opposed, cultural specificities. (deutsch: „das kosmopolitischste aller [Künstler-] Kollektive, deren weltenbummlerhafte Geopolitik es ihren veränderlichen Projekten und Anliegen erlaubt, ständig abweichende oder gar gegensätzliche kulturelle Spezifitäten gegenseitig zu befruchten.“)[3]

Die Praxis von Slavs and Tatars kann in verschiedene Arbeitszyklen eingeordnet werden – mit Themen, die von Fermentation als politischer Diskurs („Pickle Politics“) über mittelalterliche Ratgeberliteratur („Mirrors for Princes“) bis hin zu Deutsch-Islamischer Geschichte („Made in Germany“) reichen.[4]

Ein wichtiger Aspekt der multidisziplinären Arbeiten von Slavs and Tatars ist der „metaphysischer Spagat“[5] – die Auflösung kultureller oder logischer Widersprüche. Konkurrierende Nutzbarkeiten („Poesie und Politik“), Ideologien („Marx und Mohammed“), oder Regionen („Polen und Persien“)[6] aus eurasischen Traditionen werden in „polemischen Aussagen oder Objekten verdichtet“ und so durch den „hypothetischen Turner“ verbildlicht.[7]


Ausstellungen



Einzelausstellungen


Gruppenausstellungen

Slavs and Tatars arbeiten wurden u. a. im Tate Modern, Centre Pompidou, İstanbul Modern und im Artists Space, New York ausgestellt, sowie bei der 8. Berlin Biennale, 2017, der 9. Gwangju Biennale, 2012, der 1. Yinchuan Biennale, 2016, der 10. Manifesta, 2018, und der 58. Venedig Biennale.


Publikationen


Als Lesegruppe gegründet, haben Slavs and Tatars viele Bücher mit verschiedenen Verlegern herausgebracht:

Des Weiteren wurde 2017 die erste Monographie zu Slavs and Tatars Arbeit bei Walther König von Pablo Larios herausgegeben.


Performances


Slavs and Tatars dozieren regelmäßig an führenden Universitäten und Museen, u. a. an der Yale University, Universität Warschau, Princeton University, UCLA und der New York University, Abu Dhabi. Ihre Lecture Performances befassen sich mit Themen wie Russischem und Sowjetischen Orientalismus (I Utter Other, seit 2014), der Iranischen Revolution und der Polnischen Solidarność (79.89.09, seit 2009), die Schriftsysteme die Großmächte begleiten (Transliterative Tease, seit 2013) und Entwürfe schwarzer Identität in Russland (Red-Black Thread, seit 2018).


Literatur



Einzelnachweise


  1. Behrang Samsami: Gin? Dschinn! In: Der Freitag. 2018, abgerufen am 8. März 2019.
  2. Slavs and Tatars: Not Moscow not Mecca. Secession, Wien 2012, ISBN 978-3-902592-56-9, S. 21.
  3. Nicholas Cullinan: Group Think. In: Artforum. Band 49, Nr. 6, Februar 2011 (artforum.com).
  4. Slavs and Tatars: Work Cycles. Abgerufen am 8. Mai 2019.
  5. Adriana Blidaru: Metaphysical Splits. In: Revista Arta. Uniunea Artiștilor Plastici din România, 26. März 2017 (revistaarta.ro).
  6. Susanne Altmann: Kreuz + Quer Denker. In: Art: Das Kunstmagazin. Juli 2018, S. 76–83.
  7. Nick Thurston: Doing the Splits. In: Frieze. 15. Oktober 2017 (frieze.com).



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