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Tschulpan Nailjewna Chamatowa (russisch Чулпа́н Наильевна Хама́това [tʃul̴ˈpan nɐˈilʲjɪvnɐ xɐˈmatɐvɐ]; wissenschaftliche Transliteration Čulpan Nailjevna Chamatova; * 1. Oktober 1975 in Kasan, Tatarische ASSR, Sowjetunion) ist eine russische Schauspielerin tatarischer Herkunft.

Tschulpan Chamatowa (2015)
Tschulpan Chamatowa (2015)

Leben


Chamatowa begann ein Studium der Mathematik und der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Kasan, bevor sie an die Kasaner Theaterhochschule wechselte. Von dort aus ging sie an die staatliche Theaterhochschule (GITIS) in Moskau, an der sie 1998 unter Alexei Borodin ihr Schauspielstudium abschloss. Chamatowa startete ihre Karriere mit mehreren Rollen an verschiedenen Moskauer Theatern und nahm 1997 erstmals eine Filmrolle in dem russischen Kinofilm Wremja Tanzora („Die Zeit des Tänzers“) an.

Durch den Film Luna Papa von Bachtijor Chudoinasarow, in dem auch Moritz Bleibtreu mitspielte, kam sie in Kontakt zur deutschen Filmszene. Seit ihrer Rolle in Tuvalu arbeitet sie für Kino- und Fernsehproduktionen auch häufig in Deutschland. Für ihre Rolle in diesen beiden Filmen wurde sie auch auf internationalen Filmfesten ausgezeichnet. Der erfolgreichste Film, in dem sie mitgespielt hat, war Good Bye, Lenin!, in dem sie Lara, die Freundin des Hauptdarstellers Alexander (gespielt von Daniel Brühl), verkörperte. Sie übernahm eine Hauptrolle in einer Folge des Tatorts aus Münster: Der doppelte Lott (2005).

Ihre Berufung bleibt aber das Theaterspiel, bevorzugt am Sowremennik-Theater in Moskau.

Chamatowa war Jurymitglied des FilmFestival Cottbus – Festival des osteuropäischen Films 2003 und der Filmfestspiele von Venedig 2006.

2005 initiierte sie mit Dina Korsun ein seitdem alljährlich stattfindendes Benefizkonzert „Podari schisn“ (Schenke das Leben) für die Therapie von Kindern mit onkologischen Erkrankungen, 2006 gründeten die beiden Schauspielerinnen die gleichnamige Stiftung, die Gelder für krebskranke Kinder sammelt.[1] 2008 wurde sie in die Gesellschaftliche Kammer Russlands berufen, sie gehörte ihr bis 2010 an. 2012 wurde sie als Volkskünstlerin Russlands ausgezeichnet.

Von 1995 bis 2002 war sie mit dem Schauspieler Iwan Wolkow verheiratet. Sie hat aus ihren drei Ehen drei Töchter. Chamatowa konvertierte in ihrer Jugend zum russisch-orthodoxen Christentum. Sie spricht Russisch, Englisch und Deutsch, beherrscht jedoch kein Tatarisch.[2]

In der 2020 ausgestrahlten Fernsehserie Suleika öffnet die Augen über die Repression der Tataren in der Sowjetunion während der Stalinzeit übernahm sie die Titelrolle. Sie zog damit Kritik sowohl russischer als auch tatarischer Nationalisten auf sich, die die Geschichte durch die Serie verfälscht dargestellt sahen.[3]

Im Februar 2022 unterzeichnete sie einen Appell mehrerer Dutzend russischer Künstler und Schriftsteller, in dem der Überfall der russischen Streitkräfte auf die Ukraine als „Schande“ bezeichnet und ein sofortiges Ende der Kämpfe gefordert wurde.[4] Am 20. März befand sie sich in Riga und hatte nicht vor, nach Russland zurückzukehren, weil sie das nicht ohne Angst tun könnte.[5]


Wichtige Theaterarbeiten



Filmografie



Sonstiges


Der Name „Tschulpan“ bedeutet in der tatarischen Sprache Morgenstern. In deutschen Filmen wird teilweise die englische Transkription Chulpan Khamatova verwendet. Auf Tatarisch heißt sie Чулпан Наил кызы Хаматова (Transliteration: Çulpan Nail qızı Xamatova).

Bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi war sie eine der acht Olympischen Flaggenträger.


Literatur




Commons: Tschulpan Chamatowa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. O nas, podari-zhizn.ru, abgerufen am 12. September 2020.
  2. http://lenta.ru/conf/chulpan/
  3. Angst vor der eigenen Geschichte faz.net, 25. April 2020.
  4. Thunberg demonstriert vor russischer Botschaft in Stockholm spiegel.de, 25. Februar 2022.
  5. "Ich habe Angst, zurückzugehen." Tschulpan Chamatowa verkündete ihre Abreise aus Russland, Meduza, 20. März 2022
Personendaten
NAME Chamatowa, Tschulpan Nailjewna
ALTERNATIVNAMEN Khamatova, Chulpan (englische Transkription); Хаматова, Чулпан Наильевна (russisch); Chamatova, Čulpan Nailjevna (wissenschaftliche Transliteration)
KURZBESCHREIBUNG russische Schauspielerin
GEBURTSDATUM 1. Oktober 1975
GEBURTSORT Kasan, Sowjetunion

На других языках


- [de] Tschulpan Nailjewna Chamatowa

[es] Chulpán Jamátova

Chulpán Naílievna Jamátova (en ruso, Чулпа́н Наи́левна Хама́това, en tártaro, Чулпан Наил кызы Хаматова, n. 1 de octubre de 1975) es una actriz rusa de origen tártaro.

[ru] Хаматова, Чулпан Наилевна

Чулпа́н Наи́левна Хама́това (тат. Чулпан Наил кызы Хаматова; род. 1 октября 1975, Казань, Татарская АССР, РСФСР, СССР) — российская актриса театра и кино, общественный деятель. Народная артистка Российской Федерации (2012)[3], лауреат двух Государственных премий Российской Федерации (2004, 2014) . Один из учредителей благотворительного фонда «Подари жизнь». Актриса Нового Рижского театра (с 2022 года). Бывшая актриса Московского театра «Современник» (1998—2022).



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