Vilma Lehrmann-Amschler (* 25. Juli 1910 in Vršac (Werschetz); † 23. Dezember 1989 in Wedel) war eine deutsche Bildhauerin.
Leben
Vilma Lehrmann-Amschler wurde als Wilhelmine Lehrmann geboren. Sie begann ihre künstlerische Ausbildung an der Kunstgewerbeschule in Graz und wechselte 1930 an die Staatliche Hochschule für bildende Künste in Berlin (heute UdK), wo sie bei Waldemar Raemisch angewandte Kunst, Baukunst und Silberschmiedekunst studierte. In Berlin erhielt sie ihre ersten Aufträge.[1] Für die dort neu erbaute Jugoslawische Gesandtschaft schuf sie eine Brunnenplastik (Wasserspeier) und ein Staatswappen als Steinrelief über dem Eingang des Kanzleitrakts, welches nicht mehr erhalten ist.[2] In den Jahren 1944 und 1945 war sie an der künstlerischen Ausgestaltung eines Neubaus des Architekten Werner March für die Deutsche Schule Emdrup in Kopenhagen beteiligt. Vilma Lehrmann war zudem als Silberschmiedin tätig. Sie schuf Erinnerungsplaketten zu Eheschließungen oder Konfirmationen, aber auch Schmuckstücke. 1940 entwarf und gestaltete sie im Auftrag der Firma Krupp ein Zweihänderschwert, dass Reichsmarschall Hermann Göring zum Geschenk gemacht wurde.
Zusammen mit ihrem späteren Mann, dem Kunstmaler Alfred Amschler aus Würzburg, zog sie nach Kriegsende 1945 nach Rissen, 1948 dann weiter nach Wedel. Dort bewohnte das Künstlerpaar ab 1955 ein Wohn- und Atelierhaus An der Aue 1. Zusammen mit ihrem Mann schuf sie im Rahmen des „Kunst am Bau“-Programms zwischen 1948 und 1976 mehr als 40 Arbeiten im öffentlichen Raum der Stadt Hamburg, vor allem Bronzeplastiken. Nach dem Tod ihres Mannes 1978 übernahm Lehrmann-Amschler keine Aufträge mehr. Ihre letzten Lebensjahre verbrachte sie in schlechtem Gesundheitszustand in einem Pflegeheim.[1]
In ihrem Testament vermachte Vilma Lehrmann-Amschler ihr Vermögen von 600.000 Euro der Stadt Wedel mit der Zweckbindung, eine Stiftung zur Kulturförderung zu gründen.[5] Diese Stiftung ist seit 1996 fördernd tätig und heißt inzwischen Amschler-Stiftung. 1999 fand anlässlich des zehnjährigen Todestages von Vilma Lehrmann-Amschler eine Retrospektive im Ernst-Barlach-Museum von Wedel statt. 2005 wurde durch die Stadt Wedel ein Teil der Kunstwerke aus der Hinterlassenschaft zur Mehrung des Stiftungsvermögen verkauft.[6]
Neben zahlreichen figürlichen Werken hat das Künstlerehepaar Vilma Lehrmann und Alfred Amschler der Stadt Wedel auch ein schriftliches Erbe hinterlassen. Die Sammlung von Abbildungen, Feldpostbriefen und privaten Schreiben ist im Stadtarchiv Wedel zu finden.
Werke im öffentlichen Raum
Zu den Werken von Vilma Lehrmann-Amschler im öffentlichen Raum Hamburgs gehören:
Lesender Junge, vor der Grundschule Iserbarg, Rissen[1]
Kind mit Hund, vor der Polizeiwache 25, Silcherstraße in Hamburg-Bahrenfeld (1963)[1]
Fuchs, Eichhörnchen, Marder: jeweils Keramik-Relief (1960) an der Stirnwand der Reihenhäuser Ermlandweg 13, Ermlandweg 21 und Grellkamp 50 in Hamburg-Langenhorn[7]
Sabine Weiss: Vilma Lehrmann-Amschler (1910-89). Kunst im Dienste der Zeiten. Katalog zur Ausstellung zum 10. Todestag der Künstlerin im Ernst-Barlach-Museum Wedel 1999/2000. Stiftung zur Förderung von Kunst und Kultur in der Stadt Wedel, Wedel 1999.
Der Neue Rump. Lexikon der bildenden Künstler Hamburgs. Überarbeitete Neuauflage des Lexikons von Ernst Rump (1912). Herausgegeben von Familie Rump, ergänzt, überarbeitet und auf den heutigen Wissensstand gebracht von Maike Bruhns. 2. Aufl. Neumünster 2013, S. 264.
Dezember 1989 – Bildhauerin Vilma Lehrmann-Amschler verstirbt@1@2Vorlage:Toter Link/www.wedel.de(Seite nicht mehr abrufbar, Suche inWebarchiven)Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. In: Historisches Kalenderblatt, Stadt Wedel, 1989.
SAGA (Hrsg.): Kunst im Quartier (Mementodes Originals vom 4. März 2016 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.saga-gwg.de (PDF; 5,8MB). Hamburg 2008.
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