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Walter Lauche (* 26. Januar 1939 in Eisgrub/Lednice; † 28. Juli 2010 in Neu-Rietz) war ein deutscher Maler und Grafiker.

Walter Lauche, Plastik Maxim Gorki, 1983, Polytechnische Oberschule Maxim Gorki, Kleinmachnow
Walter Lauche, Plastik Maxim Gorki, 1983, Polytechnische Oberschule Maxim Gorki, Kleinmachnow

Leben und Werk


Walter Lauche entstammte einer alten nordthüringischen Gärtnerdynastie. Der Vater Lauches war der Gartenbauschullehrer und spätere Bibliotheksleiter der Forschungsanstalt für Landwirtschaft, Braunschweig, Dr. Rudolf Viktor Lauche (1897–1976), vormals Leutnant bei den alten österreichischen Streitkräften. Seine Mutter Elisabeth Kuš war Gärtnerin. Sein Großvater Wilhelm Lauche (1859–1950) war Gründer der Höheren Obst- und Gartenbauschule und Direktor und Hofgärtner des Fürsten Johann II von und zu Liechtenstein in Eisgrub/Lednice und Garteninspektor. Kurz vor Kriegsende 1945 übersiedelte die Familie mit zwei Söhnen und drei Töchtern als Heimatvertriebene aus Böhmen nach Völkenrode in Niedersachsen, 1950 nach Braunschweig, wo Lauche 1958 das Abitur am Wilhelm-Gymnasium ablegte. Während der Bundeswehrzeit begann Lauche zu malen, anschließend nahm er ein Kunststudium an der Städtischen Werkkunstschule Braunschweig, Vorgänger der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig bei Paul Egon Schiffers und Bodo Kampmann auf. 1961–1964 studierte er bei Ludwig Gabriel Schrieber an der Hochschule der Künste in West-Berlin, Vorgängerin der Universität der Künste. Mangels Interesses an der Bildhauerei brach er das Studium ab. Er hatte in Westberlin Verbindung zu Künstlern, die später der von Harald Budde gegründeten Künstlergruppe „Rote Nelke“ angehörten und auch Kontakt zu Künstlern in der DDR. Die DDR und ihr politisches System faszinierten ihn, und er zog am 1. Mai 1965 dorthin. Nach Ablauf des Überprüfungsverfahrens im Aufnahmeheim Berlin-Blankenfelde erhielt er, offenbar durch Fürsprache von Lea Grundig, mit der er später eng befreundet war, die DDR-Staatsbürgerschaft. 1965–1966 Produktionsarbeiter (Stempler) im Edelstahlwerk „8. Mai“ Freital. Von 1966 bis 1967 studierte er bei Rudolf Bergander an der Hochschule für bildende Künste Dresden und arbeitete anschließend als freischaffender Künstler. Er heiratete und bekam eine Tochter und einen Sohn. Die Ehe wurde nach zwölf Jahren geschieden. 1978 erwarb er ein Bauernhaus in Neu-Rietz bei Treuenbrietzen und wurde Mitglied der Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe. Er heiratete wieder und bekam eine weitere Tochter.

Lauche war bis 1990 Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR und auf wichtigen Ausstellungen vertreten, u. a. von 1977 bis 1988 auf den drei letzten Kunstausstellungen der DDR. Er machte sich vor allem als Landschaftsmaler einen Namen, malte aber auch eine nennenswerte Anzahl von Porträts und gestaltete baugebundenen Werke, u. a. bespielbare Tierplastiken an Schulen und Kindergärten. 1988 hatte er einen Werkvertrag mit der NDPD über die Herstellung von drei Tafelbildern zum 40. Jahrestag der Partei.[1] Lauche lebte und arbeitete bis zuletzt in Neu-Rietz und war vor allem im Fläming aktiv und bekannt. Er gehörte zu den Begründern der Interessengemeinschaft „Kunst-Perle Fläming“. Das Ende der DDR traf Lauche hart. Das Ausbleiben von staatlichen Aufträgen für Kunst im öffentlichen Raum trieb ihn fast an den Rand des wirtschaftlichen Ruins, und er erwog einen Umzug nach Ostpolen. Seine Tochter Cosima Hankel sagte: „Klar, er war ‘ne linke Socke.“[2]


Im Sommer male ich Sonnenblumen, im Winter Schneebilder mit Schneemännern, im Frühjahr Kirschblüten und grüne Felder und im Herbst verschlammte Teiche. Die meisten meiner Bilder passen nicht in dieses Schema, doch darüber können sich die Kunstwissenschaftler/innen einen Kopf machen.[3]


1993/94 wurde er in dem Dokumentarfilm von Hans-Dieter Rutsch Einfach malen. Der Maler Walter Lauche dargestellt. Bei seinem Tod 2010 in Neu-Rietz hinterließ Lauche rund 400 Bilder. 2011 erschien sein Buch "Man kann im Leben gar nicht genug verpassen".

Walter Lauches Kinder sind Jacob und Magdalena Lauche und Cosima Hankel.


Werke (Auswahl)



Literarische Publikationen



Einzelausstellungen (Auswahl)



Museen mit Werken von Walter Lauche



Literatur





Einzelnachweise


  1. 536 NDPD BV Pdm 706; Werkvertrag mit dem Maler und Grafiker Walter Lauche über die Herstellung drei themenbezogener Tafelbilder zum 40. Jahrestag der NDPD; 1988 (Akte) (brandenburg.de)
  2. Volker Oelschläger: Das Atelier blieb, wie er es verlassen hat. In: Märkische Allgemeine, Potsdam, 1. Juli 2019
  3. Rathausgalerie Luckenwalde 1994
  4. https://www.potsdam.de/content/schildkroete-walter-lauche-und-johannes-buerger-197475
  5. https://private-kuenstlernachlaesse-brandenburg.de/item/5976
  6. Herbstblumenstrauß | Lauche, Walter | Bildindex der Kunst & Architektur - Bildindex der Kunst & Architektur - Startseite Bildindex
  7. https://private-kuenstlernachlaesse-brandenburg.de/item/5940
  8. https://private-kuenstlernachlaesse-brandenburg.de/item/5990
  9. https://private-kuenstlernachlaesse-brandenburg.de/item/4894
  10. Kunst auf Papier. Im Dunkel aufbewahrt. Graphische Sammlungen im Land Brandenburg Museumsverband Brandenburg
Personendaten
NAME Lauche, Walter
KURZBESCHREIBUNG deutscher Maler und Grafiker
GEBURTSDATUM 26. Januar 1939
GEBURTSORT Eisgrub (Lednice)
STERBEDATUM 28. Juli 2010
STERBEORT Neu-Rietz



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