Das Heidi Weber Museum – Centre Le Corbusier ist das letzte vom Architekten Le Corbusier entworfene, von Jean Prouvé konstruierte und vom Gartenarchitekt Pierre Zbinden gestaltete Gebäude. Initiantin, Finanzgeberin und Bauherrin des in den 1960er-Jahren entstandenen Hauses war Heidi Weber.[1] Es befindet sich in Zürich, an der Höschgasse, zwischen dem Hafen Riesbach und Zürichhorn. Seit dem Jahr 2019 fungiert es unter dem Namen Pavillon Le Corbusier.
Heidi Weber Museum – Centre Le Corbusier (1967–2016)
Heidi Weber im Damensessel, Foto: Comet Photo AG, ETH-Bibliothek, ZürichHeidi Weber und Le Corbusier in Zürich, 1. November 1961 / Fotograf: Comet Photo AG, Zürich
1960 erteilte die damals 33-jährige Schweizer Innenarchitektin, Kunstverlegerin, Kunstsammlerin, Galeristin und Mäzenin Heidi Weber Le Corbusier den Auftrag, für sie ein Museumsgebäude als «Gesamtkunstwerk» zu entwerfen.[2] Le Corbusier schuf dieses sein letztes Bauwerk und sein einziges in Stahl und Glas in den Jahren 1964 bis 1967.
„Von Le Corbusier zunächst in Beton gedacht, wird das Künstlerhaus dank der Überzeugungskraft von Heidi Weber in einer zukunftsweisenden, demonstrativ vorfabrizierten Konstruktion aus verschraubten Winkelprofilen ausgeführt, die auf ein 1950 zum Patent angemeldetes System für die serienmässige Herstellung von Ferienhäusern zurückgeht.[3]“
– Arthur Rüegg
Das Ausstellungsgebäude steht für einen radikalen Stilwechsel des Architekten, der im Auftrag von Weber ein Gebäude aus farbenfrohen Stahl- und Glas-Elementen baute. Einen besonderen Akzent setzt das frei über dem eigentlichen Baukörper schwebende Dach, das die Besucher vor Sonne und Regen schützen soll.
Im Inneren war bis Mai 2016 das «Heidi Weber Museum – Centre Le Corbusier» untergebracht, in dem Leben und Werk Le Corbusiers mit Werken aus der Privatsammlung von Weber ausgestellt und dokumentiert wurden. Die Gesamtheit aus Architektur, Inneneinrichtung, Gemälden und Skulpturen aus Webers Privatsammlung von Le Corbusiers Werken aus 50 Jahren vermittelte diesen als Universalgenie.
Das Centre Le Corbusier wurde von Weber auf öffentlichem Grund errichtet, den die Stadt Zürich ihr für 50 Jahre im Baurecht abgetreten hatte. Das Gebäude ging deshalb per Mai 2014 in den Besitz der Stadt über, nachdem sie auf einen Rückbau oder eine Entschädigung, beides zugunsten einer von der Stadt zu gründenden Stiftung,[4] verzichtet hatte.[5] Im Mai 2016 zog Weber ihre Sammlung aus dem Haus ab.[6] Grund war die Nichteinhaltung der Vereinbarungen durch die Stadt Zürich, wozu Weber am 28. Januar 2017 in einem offenen Brief an die Stadtpräsidentin Mauch ihre Sichtweise darlegte.[7] Ein Streitpunkt ist auch die bestehende Beschriftung «Heidi Weber Haus von Le Corbusier», während die Stadt für den öffentlichen Auftritt den Namen «Pavillon Le Corbusier» benutzen wollte.
Seit 2019 wird das Gebäude unter dem Namen Pavillon Le Corbusier als öffentliches Museum im Auftrag der Stadt Zürich vom Museum für Gestaltung Zürich geführt.[8]
Ausstellungen und Workshops (Auswahl 1970–1977)
Zürich – Diagnose und Therapie für eine Stadt
Fernand Léger Ideen für eine farbige Stadt, mit 20 Ölgemälden von Léger
Architektur als Konsumgut
The Concerned Photographer – Engagierte Fotografie
Bauen für Gleichberechtigung
Umwelt, Utopie und Realität
Der öffentliche Transport – Die Chance für Zürich
Architektur als Konsumgut
De l’esquisse à l’oeuvre (vom Entwurf zum Meisterwerk), Gottlieb Duttweiler Institut
Selbsthilfe-Organisation (Le Corbusier Community Workshop / CoCo)
Le Corbusier – Der Künstler
Zürich entdeckt Le Corbusier
Le Corbusier – Frauen
Fotogalerie Heidi Weber Museum – Centre le Corbusier
Literatur
Catherine Dumont d'Ayot: Le Corbusiers Pavillon für Zürich, Modell und Prototyp eines idealen Ausstellungsraums. Lars Müller, Baden 2013. ISBN 978-3-03778-293-4
Amt für Hochbauten der Stadt Zürich, Silvio Schmed und Arthur Rüegg (Hrsg.): Pavillon Le Corbusier Zürich, Restaurierung eines Architektur-Juwels, Scheidegger & Spiess, Zürich 2019. ISBN 978-3-85881-493-7
Harold von Kursk: Monument für eine entfernte Frau. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11. Mai 2019, S. 11 (Stellungnahme zum Namensstreit 2019)
Bruno Maurer, Arthur Rüegg: Le Corbusier und Zürich. Museum für Gestaltung (Hrsg.), Zürich 2020. ISBN 978-3-907265-12-3.
Arthur Rüegg: Heidi Weber, die Galerie Mezzanin und das Centre Le Corbusier – Heidi Weber Museum. In: Le Corbusier und Zürich. Museum für Gestaltung Zürich (Hrsg.), 2020. S. 38. ISBN 978-3-907265-12-3
Archivierte Kopie (Mementodes Originals vom 5. Juli 2018 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.stadt-zuerich.ch
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