Herbert Walter Liaunig (* 11. Juli 1945 in Radenthein, Kärnten) ist ein österreichischer Unternehmer und Kunstsammler.
Herbert Liaunig (2015)
Er schloss das Studium der Wirtschaftswissenschaften mit dem akademischen Grad Diplomkaufmann (Dkfm.) ab.
Tätigkeit als Unternehmer
Nach 18 Jahren in der Turnauer-Gruppe gründete er 1989 die Auricon Beteiligungs AG mit Sitz in Wien, die in der Folge einige Industriebeteiligungen erwarb.[1] An der Gründung der Management Trust Holding (MTH) war er hingegen anders als kolportiert nicht beteiligt.[2][3] Im Jahr 2001 wurde die Auricon aufgelöst, die Aktionäre wurden direkt an den Industrietöchtern Jenbacher AG und Austria Email AG beteiligt.[4] Zu seinen Unternehmen zählte auch die 1989 gegründete Mericon Holding[5] welche mehrheitlich an der Österreichische Schiffswerften AG beteiligt war und 1995 eine Mehrheitsbeteiligungen an der Waagner-Biro erwarb. Im gleichen Jahr ging die Mericon in der Auricon auf.[6]
Liaunig hat sich vor allem als Sanierer zahlreicher Unternehmen einen Namen gemacht (teils als Manager, teils als Eigentümer), darunter der Spanplattenhersteller Funder, Jenbacher, die Österreichische Schiffswerften AG, die Binder+Co AG und die Austria Email AG.[7][8] Vorwürfe des grünen Sozialsprechers Karl Öllinger und des Wiener Bürgermeisters Michael Häupl, er habe mit der Stadt Wien getroffene Beschäftigungsgarantien nicht eingehalten, wurden vor Gericht ausgetragen. Öllinger wurde verurteilt, Häupl gab eine entsprechende Ehrenerklärung ab. Ein bei deutschen Historikern in Auftrag gegebenes Buch über die Geschichte der Auricon und der Mericon zeigt anhand der wichtigsten Unternehmenskennzahlen wie Umsatz, Gewinn und Anzahl der Mitarbeiter die erfolgreiche Unternehmensentwicklung der sanierten Unternehmen.[9][10][11]
Die zu 100 Prozent im Eigentum der Herbert Liaunig Privatstiftung befindliche Liaunig Industrieholding AG ist über die Wild Holding GmbH mit 75 Prozent an dem in Völkermarkt ansässigen Hersteller von mechatronischen Produkten Wild GmbH sowie mit 36 Prozent an der Waagner-Biro AG und mit 28 Prozent an der Binder+Co AG beteiligt.[12][13][14][11] Die Liaunig Industrieholding steht unter Führung von Herbert Liaunig und dessen älterem Sohn Mag. Alexander Liaunig.[15][16][17]
Die ebenfalls zu 100 Prozent im Eigentum der Herbert Liaunig Privatstiftung befindliche HL Museumsverwaltung GmbH mit Sitz in Neuhaus wurde vom zweiten, um ein Jahr jüngeren Sohn, dem Architekten Peter Liaunig, übernommen.[18][19][20][21][22][23]
Im Wirtschaftsmagazin trend wird Liaunig im Jahr 2015 unter den reichsten Österreichern auf Platz 75 gelistet (2014: Platz 70, 2013: Platz 67).[24]
Kunstsammlung
Schloss NeuhausMuseum Liaunig in Neuhaus, Kärnten
1988 kaufte er in Südkärnten Schloss Neuhaus nahe Lavamünd als Wohnsitz und für seine Kunstsammlung. In den Folgejahren wurde es nach den Plänen des Architekten Günther Domenig renoviert und umgebaut.[25][26] Das Schloss fungiert auch als regionales Kulturzentrum.
Liaunigs Sammlung umfasst neben modernen Kunstwerken auch afrikanische Goldkunst, Bücher, Atlanten, Silber und Gläser.[7] 2008 eröffnete Liaunig in Neuhaus das Privatmuseum Museum Liaunig. Aufgrund der auf mehr als 5000 Werke angewachsenen Sammlung wurde seit Frühjahr 2014 das Museum nach Plänen des Wiener Architekten-Team querkraft um ca. 2.500 m² auf insgesamt 7.500 m² erweitert und im April 2015 wieder eröffnet.[27][28][29][30]
Das Museum Liaunig wurde bereits vier Jahre nach Fertigstellung im Dezember 2012 seitens des Bundesdenkmalamtes unter Denkmalschutz gestellt.[31]
Ehrungen
2003 wurden Herbert Liaunig und seine Ehefrau Eva Liaunig (geborene Roth[32]) mit dem Einspieler-Preis, benannt nach dem Kärntner Priester, Politiker und Publizisten Andrej Einspieler, gestiftet vom Christlichen Kulturverband und vom Rat der Kärntner Slowenen, ausgezeichnet. Laudatorin Rosina Katz-Logar würdigte das Ehepaar unter anderem dafür, ihr Schloss auch für die slowenische Kultur geöffnet und für eine offene Geisteshaltung in Volksgruppenfragen mutig Stellung bezogen zu haben.[33] Weitere Auszeichnungen umfassen z. B. die Verleihung des Titels Kommerzialrat (1986), des Großen goldenen Ehrenzeichens des Landes Kärnten (1994) und des Großen goldenen Ehrenzeichens des Landes Steiermark (1999). Daneben erhielt Herbert Liaunig mehrere Ehrenbürgerschaften sowie Wirtschafts- und Architekturpreise.
MERICON HOLDING Aktiengesellschaft'@1@2Vorlage:Toter Link/www.monetas.at(Seite nicht mehr abrufbar, Suche inWebarchiven)Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.. Abgerufen am 3. März 2014.
Format/Trend – Herbert Liaunig – Der umstrittene Sanierer (Mementodes Originals vom 20. Januar 2016 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.trend.at. Artikel vom 31. Januar 2013, abgerufen am 20. Jänner 2016.
Die Geschichte der Auricon Beteiligungs AG (1989 bis 2002) (Mementodes Originals vom 3. März 2014 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.geschichtsbuero.de. Abgerufen am 3. März 2014.
"Format/Trend – Es ist nicht gut, wenn zwei Generationen in einem Büro sind" (Mementodes Originals vom 20. Januar 2016 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.trend.at. Artikel vom 31. Jänner 2013, abgerufen am 20. Jänner 2016.
Genealogie Herbert Liaunig (Mementodes Originals vom 8. März 2014 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/m.gen-gen.ch. Abgerufen am 3. März 2014
Laudatio Einspieler-Preis 2003 (Memento vom 28. Juli 2012 im Webarchiv archive.today) Laudator: Rosina Katz-Logar, Volksgruppenarchiv des ORF.
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