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Das Museum für Islamische Kunst befindet sich im Pergamonmuseum und gehört zu den Staatlichen Museen zu Berlin.

Museum für Islamische Kunst

Mschatta-Fassade im Museum für Islamische Kunst
Daten
Ort Berlin (Pergamonmuseum)
Art
Archäologie und Islamische Kunstgeschichte
Eröffnung 18. Oktober 1904
Betreiber
Staatliche Museen zu Berlin (Stiftung Preußischer Kulturbesitz)
Leitung
Stefan Weber
Website
Unterseite von www.smb.museum
ISIL DE-MUS-814517

Sammlung


Das Museum stellt vielfältige Werke islamischer Kunst vom 7. bis 19. Jahrhundert aus dem Gebiet zwischen Spanien und Indien aus. Die Grabungstätigkeit in Ktesiphon, Samarra[1] und Tabgha sowie die Erwerbungsmöglichkeiten führten dazu, dass vor allem Ägypten, der Vordere Orient und Iran wichtige Schwerpunkte bilden. Andere Regionen sind durch wichtige Sammlungsobjekte oder -gruppen vertreten, wie z. B. die Kalligraphie und Miniaturmalerei aus dem Mogulreich oder die sizilianischen Kunstwerke aus Elfenbein.


Wichtige Sammlungsobjekte


Wegen ihrer Größe, der kunstgeschichtlichen Bedeutung oder der Beliebtheit bei Museumsbesuchern sind vor allem zu nennen:

Zusätzlich zur Dauerausstellung zeigt das Museum auch Ausstellungen moderner Kunst aus der islamischen Welt, im Jahr 2008 zum Beispiel "Turkish Delight" (zeitgenössisches türkisches Design) und "Naqsh" (Gender und Rollenbilder in Iran).

2009 erhielt das Museum als Dauerleihgabe eine Sammlung islamischer Kunst des Londoner Sammlers Edmund de Unger (1918–2011), die so genannte „Keir Collection“. Die in über 50 Jahren zusammengetragene Sammlung umfasst rund 1.500 Kunstwerke aus 2.000 Jahren und zählt zu den größten Privatsammlungen islamischer Kunst.[7] Mehr als einhundert Exponate aus der Keir Collection wurden erstmals 2007/2008 in der Sonderausstellung Sammlerglück. Islamische Kunst aus der Sammlung Edmund de Unger im Pergamonmuseum der Öffentlichkeit präsentiert. Eine weitere Sonderausstellung mit Teilen dieser Leihgabe fand ab dem März 2010 als Teil der Dauerausstellung des Museums für Islamische Kunst mit dem Titel Sammlerglück. Meisterwerke islamischer Kunst aus der Keir Collection statt. Im Juli 2012 wurde die Zusammenarbeit der Staatlichen Museen zu Berlin–Preußischer Kulturbesitz mit den Eigentümern der Sammlung Edmund de Unger beendet und die ursprünglich als langfristige Leihgabe vorgesehene Sammlung abgezogen. Als Gründe wurden „unterschiedliche Vorstellungen zur weiteren Arbeit mit der Sammlung“ genannt.[8]


Geschichte


König Hussein und Königin Nūr wurden im Museum für Islamische Kunst in Dahlem von Direktor Klaus Brisch (Vordergrund rechts) geführt (6. November 1978)
König Hussein und Königin Nūr wurden im Museum für Islamische Kunst in Dahlem von Direktor Klaus Brisch (Vordergrund rechts) geführt (6. November 1978)

Das Museum wurde 1904 durch Wilhelm von Bode als Islamische Abteilung im Kaiser-Friedrich-Museum (dem heutigen Bode-Museum) gegründet und zunächst von Friedrich Sarre als ehrenamtlichem Leiter aufgebaut.[10] Anlass war die Schenkung der Fassade des umayyadischen Wüstenschlosses Mschatta durch den osmanischen Sultan Abdülhamid II. an Kaiser Wilhelm II. Gemeinsam mit 21 von Bode gestifteten Teppichen bildete die Fassade den Grundstock der Sammlung. Im neu erbauten Pergamonmuseum bezog das Museum das Obergeschoss des Südflügels und wurde dort 1932 eröffnet. Wegen des II. Weltkrieges wurde die Ausstellung 1939 geschlossen.

Trotz der Auslagerung von Kunstwerken und der Sicherung von im Pergamonmuseum verbliebenen Objekten erlitt die Sammlung Schäden und Verluste. Ein Bombentreffer zerstörte einen der Tortürme der Mschatta-Fassade und durch eine Brandbombe verbrannten in einem Tresor der Münze untergebrachte wertvolle Teppiche ganz oder teilweise. 1954 wurde die Sammlung als Islamisches Museum im Pergamonmuseum wiedereröffnet. Die in die westlichen Besatzungszonen ausgelagerten Bestände wurden in das Museum in Dahlem zurückgeführt, wo sie ebenfalls 1954 erstmals nach dem Krieg wieder ausgestellt werden konnten. Von 1968 bis 1970 gab es eine Ausstellung im Schloss Charlottenburg. 1971 wurde die ständige Ausstellung des Museums für Islamische Kunst in einem Neubau im Museumskomplex Dahlem eröffnet.

Das Islamische Museum im Pergamonmuseum auf der Museumsinsel erhielt 1958 den größten Teil der 1945 bis 1946 als Beutekunst in die Sowjetunion verbrachten Kunstwerke zurück. Mit der Restaurierung weiterer wichtiger Sammlungsobjekte wurde es bis 1967 möglich, alle Ausstellungsräume der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Auf der Grundlage des Einigungsvertrages wurden die beiden Museen 1992 unter dem Namen Museum für Islamische Kunst organisatorisch zusammengeführt. Am Standort Dahlem schloss die Ausstellung 1998. Eine neu gestaltete ständige Ausstellung wurde im Obergeschoss des Südflügels im Pergamonmuseum im Jahre 2000 eröffnet.


Direktoren


Die Sammlungsgeschichte wurde wesentlich von den jeweiligen Leitern und Direktoren geprägt, die damit gleichzeitig die Entwicklung der islamischen Kunstgeschichte in Deutschland beeinflussten.

Wilhelm von Bode1904–1921
Friedrich Sarre1921–1931
Ernst Kühnel1931–1951
DahlemMuseumsinsel
Kurt Erdmann1958–1964Wolfgang Dudzus1959–1965 Leiter des Islamischen Museums
Klaus Brisch1966–1988Volkmar Enderlein1965–1971 kommissarischer Leiter, 1971–1978 amt. Direktor
Michael Meinecke1988–19911978–1991
Michael Meinecke1992–1995
Volkmar Enderlein1995–2001
Claus-Peter Haase1. Dezember 2001–31. Januar 2009
Stefan Weberseit 1. Februar 2009

Ausstellungen



Dauerausstellungen


Die Dauerausstellung soll im Oktober 2023 schließen, um 2026 im Nordflügel des Pergamonmuseums wieder eröffnet zu werden.[13] Der Abbau der Mschatta-Fassade beginnt im Frühjahr 2022.[14]


Sonderausstellungen


Sonderausstellung Das Erbe der alten Könige. Ktesiphon und die persischen Quellen islamischer Kunst (2016–2017)
Sonderausstellung Das Erbe der alten Könige. Ktesiphon und die persischen Quellen islamischer Kunst (2016–2017)

2013[15]

2014[16]

2015[17]

2016[18]

2017[19]

2018[20]


Forschungs- und Vermittlungsprojekte


Projekte nachzulesen auf der Homepage des Museums[21]


Ausstellungsvermittlung



Forschungen im Ausland



Kulturelle und politische Bildung



Sammlungsbezogene Forschung



Literatur




Commons: Museum für Islamische Kunst – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. samarrafinds.info: Die archäologischen Funde aus Samarra im Irak
  2. Die Kuppel wurde 1891 von Arthur von Gwinner nach Berlin gebracht und 1978 von seinen Erben dem Museum übergeben. Jens Kröger: Alhambra-Kuppel (2012). Museum With No Frontiers – Discover Islamic Art.
  3. Anna McSweeney: Arthur von Gwinner und die Alhambra-Kuppel. 2015
  4. Alhambra-Kuppel. Deutsche Digitale Bibliothek
  5. Gonnella: Friedrich Sarre als Sammler islamischer Buchkunst. 2015
  6. Haase: Kalligraphien der Sammlung Friedrich Sarres. 2015.
  7. Umfangreiche Dauerleihgabe aus der Sammlung Edmund de Ungers
  8. Pressemitteilung vom 13. Juli 2012. (Memento vom 7. Mai 2021 im Internet Archive) Staatliche Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
  9. Volkmar Enderlein: Die Miniaturen der Berliner Bāisonqur-Handschrift. Staatliche Museen zu Berlin, Berlin 1991. (Bilderhefte der Staatlichen Museen zu Berlin, 1)
  10. Jens Kröger: Das Berliner Museum für Islamische Kunst als Forschungsinstitution der Islamischen Kunst im 20. Jahrhundert (PDF; 692 kB). In: XXX. Deutscher Orientalistentag, Freiburg, 24.–28. September 2007. Ausgewählte Vorträge, herausgegeben im Auftrag der DMG von Rainer Brunner, Jens Peter Laut und Maurus Reinkowski, 2009, S. 10.
  11. Staatliche Museen zu Berlin: Museum für Islamische Kunst: Detail. Abgerufen am 20. Juli 2018.
  12. Staatliche Museen zu Berlin: Museum für Islamische Kunst: SMB Ausstellung: Transkulturelle Beziehungen, globale Biografien – islamische Kunst? – Transkulturelle Beziehungen, globale Objektbiographien, islamische Kunst, Ausstellungsparcours. Abgerufen am 20. Juli 2018.
  13. Rolf Brockschmidt: Tor zur Welt, in: Der Tagesspiegel, 31. Januar 2022
  14. Goodbye Mschatta
  15. Staatliche Museen zu Berlin: Staatliche Museen zu Berlin: Museen & Einrichtungen – Museum für Islamische Kunst – Ausstellungen – Archiv. Abgerufen am 20. Juli 2018.
  16. Staatliche Museen zu Berlin: Staatliche Museen zu Berlin: Museen & Einrichtungen – Museum für Islamische Kunst – Ausstellungen – Archiv. Abgerufen am 20. Juli 2018.
  17. Staatliche Museen zu Berlin: Staatliche Museen zu Berlin: Museen & Einrichtungen – Museum für Islamische Kunst – Ausstellungen – Archiv. Abgerufen am 20. Juli 2018.
  18. Staatliche Museen zu Berlin: Staatliche Museen zu Berlin: Museen & Einrichtungen – Museum für Islamische Kunst – Ausstellungen – Archiv. Abgerufen am 20. Juli 2018.
  19. Staatliche Museen zu Berlin: Staatliche Museen zu Berlin: Museen & Einrichtungen – Museum für Islamische Kunst – Ausstellungen – Archiv. Abgerufen am 20. Juli 2018.
  20. Staatliche Museen zu Berlin: Staatliche Museen zu Berlin: Museen & Einrichtungen – Museum für Islamische Kunst – Ausstellungen – Archiv. Abgerufen am 20. Juli 2018.
  21. Staatliche Museen zu Berlin: Staatliche Museen zu Berlin: Museen & Einrichtungen – Museum für Islamische Kunst – Sammeln & Forschen – Forschung & Kooperation. Abgerufen am 26. Juli 2018.


На других языках


- [de] Museum für Islamische Kunst (Berlin)

[en] Museum of Islamic Art, Berlin

The Museum of Islamic Art is located in the Pergamon Museum and is part of the Staatliche Museen zu Berlin.

[fr] Musée d'Art islamique de Berlin

Le musée d'Art islamique de Berlin (en allemand : Museum für Islamische Kunst) se trouve à Berlin au musée de Pergame, situé à l'île aux Musées, et dépend des musées d'État de Berlin. Il est consacré à l'archéologie et à l'histoire de l'art islamiques. Il est dirigé depuis le 1er février 2009 par M. le docteur Stefan Weber.

[ru] Музей исламского искусства (Берлин)

Музей исламского искусства в Берлине (нем. Museum für Islamische Kunst) размещается в Пергамском музее и входит в состав Государственных музеев Берлина.



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