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Thomas Rusche (* 24. September 1962 in Münster) ist ein deutscher Philosoph, Unternehmer, Wirtschaftsethiker und Kunstsammler.


Leben und Wirken


Rusche lehrt seit 2019 als Privatdozent für Philosophie an der Universität Siegen, Hochschule für Philosophie München und seit 2008 an der WHU, Vallendar. Er ist mit der Mailänder Ärztin Anna Arizzi Rusche, Leiterin des Kreisgesundheitsamtes in Warendorf, verheiratet und Vater von vier erwachsenen Kindern, die zum Teil im Management des Familienunternehmens SØR tätig waren. Die Tochter Marianna Rusche, eine Neuro- und Intelligenzforscherin, ist im Februar 2022 verstorben.

Thomas Rusche machte Abitur am Mauritius-Gymnasium des Jesuitenkollegs Büren. Von 1982 bis 1990 absolvierte er ein Studium der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Philosophie und Theologie an der Universität Freiburg (Schweiz) und an der Freien Universität Berlin. Es folgten Berufspraktika bei Peter Scott, Hawick, Atkinson, Belfast, Bogner und Konen, München, Burberry und Daks Simpson, London. Seit 1984 hatte er als Inhaber auch die Geschäftsführung der SØR Rusche GmbH inne, zog sich aus dieser aber 2020 zurück. Im Januar 2021 wurde bekannt, dass das Unternehmen nach erfolgter Sanierung und gleichzeitiger Restrukturierung vom deutschen Textilkonzern Van Laack übernommen wird.[1]

Unter dem Künstlernamen Oscar Lenius entwarf Rusche Modekollektionen, seit 1986 fungierte er mehrfach als Präsident (Vizepräsident) des IMG (International Menswear Group), Weltverband des internationalen Modegewerbes und Ausrichter der Weltkonferenzen in Hamburg, Wien, Düsseldorf und Berlin.

1986 erwarb er den Lizenziat zum Dipl.-Volkswirt/CH, Universität Freiburg (Schweiz). 1991 Promotion zum Dr. rer. pol., Universität Freiburg, 1992 Magister Artium (M.A. phil.), FU Berlin, 2002 Promotion zum Dr. phil., FU Berlin. 2018 Habilitation Philosophie, Universität Siegen, 2019 Venia Legendi für Philosophie, Universität Siegen.[2] In der Vergangenheit Lehrtätigkeit am Universitätsseminar der Wirtschaft Schloss Gracht (1989–1991), Institut für Unternehmensführung, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (1993–1996), Institut für Betriebsforschung Universität Hannover (1997–2007), Institut für Philosophie, FU Berlin (2007–2008), sowie Internationale Vortragstätigkeit, Gastvorlesungen u. a. an der Universität Luxemburg, Karls-Universität Prag, Universidad Catolica, Montevideo/Uruguay, HSG (Universität St. Gallen). Rusche war Kurator des Hans-Jonas-Zentrums, Universität Siegen, vormals FU Berlin, Förderer der "Kritischen Gesamtausgabe der Werke von Hans Jonas", Mitbegründer und Leiter der interdisziplinären Forschungsgruppe EWD (Ethik und Wirtschaft im Dialog), dem Nukleus des Hans-Jonas-Zentrums sowie Initiator und Mitherausgeber der EWD-Publikationsreihe (16 Bände).

Thomas Rusche dient der Päpstlichen Stiftung Centesimus Annus Pro Pontifice (CAPP), Vatikan, und dem Hilfswerk Schwester Petra (Dienerinnen der Armen), Oelde, als Vorsitzender.[3] Er ist Mitglied des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem, im Kolpingwerk und des BKU (Bund Katholischer Unternehmer) und ehemaliges Beiratsmitglied der J.T. Ronnefeldt KG, Frankfurt a. M., zudem vereinigt er Tätigkeiten als Verwaltungsratsmitglied der Ludwig Görtz GmbH, Hamburg, Mitglied im Trägerverein Haus am Waldsee, Berlin, Patron des Rijksmuseums Amsterdam, als Kurator und Mitstifter des Westfälischen Friedenspreises, Münster, sowie Veranstalter der Internationalen SØR-Meisterkonzerte auf Schloss Vornholz zu Ostenfelde in seiner Person.

Als Kurator und Kunstsammler fördert Rusche den Dialog zwischen zeitgenössischer Kunst und Alten Meistern[4][5][6], hinzu kommt die Moderation von bislang über 150 kunstphilosophischen Dialogveranstaltungen in Museen, Kunstgalerien und Sammlungsräumen. Er richtet die Salongespräche der 'Sofisten' und Berliner Diskurse aus, u. a. mit Margaret Barbour, Monika Grütters, Vittorio Hösle, Wolfgang Huber, Heiner Koch, Horst Köhler, Günther Oettinger, Neo Rauch, Gesine Schwan, Klaus Töpfer, Ursula von der Leyen.


Theorie und Praxistransfer


Rekonstruktion der philosophischen Paradigmengeschichte; welche Relevanz haben die Paradigmen 'Essenz des Seins', 'Bewusstsein des Subjekts' und 'Intersubjektive Verständigung' für die zeitgenössische Philosophie? Welche normativen Orientierungen können daraus für den digitalen Transformationsprozess unserer Gesellschaft gewonnen werden?

Begründungs- und Anwendungsfragen der Diskursethik; Weiterführung des Entwurfs von Karl-Otto Apel zur Berliner Diskurspragmatik Dietrich Böhler. Konzeption der Verantwortungsvernunft. Praxisprüfung des Diskursvademecums: > Ermögliche den Diskurs - Argumentiere sinnvoll und sei ein glaubwürdiger Diskurspartner - Strebe nach argumentativem Konsens und verbessere die Dialogchancen <.

Prinzipienorientierung der christlichen Sozialethik, normative Fundierung und inhaltliche Weiterentwicklung; Feldforschung zur praktischen Anwendung sozialethischer Prinzipien im empirischen Feld des Hilfswerks Sr.Petra, Dienerinnen der Armen (sechs Forschungsreisen zu über 100 indischen Ordenseinrichtungen).

Zukunftsverantwortung in der Gefahrenzivilisation, Auseinandersetzung mit der Philosophie Hans Jonas' und der Integralen Ökologie von Papst Franziskus. Ableitung von Dimensionen sozial-ökologischer Mitverantwortung (Indidividuen, Organisationen, Gesellschaft).

Fundamentaltheorie der Wirtschaftsethik; Transdisziplinäre Erforschung von ökonomischen und philosophischen Grundlagen des moralbasierten und erfolgsorientierten Handelns in der sozial-ökologischen Marktwirtschaft unter globalen Wettbewerbsbedingungen.

Begründung, Ausgestaltung und Anwendung einer verantwortungsvernünftigen Unternehmensethik. Aktionsforschung zur Überprüfung der Praxistauglichkeit unternehmensethischer Theoriemodelle im empirischen Feld einer mittelständischen Unternehmung.

Relevanz wertethischer Kodizes in Organisationen; Implementierung und Auswertung der Organisationsentwicklung; Entwurf eines wertebasierten Statuts für die internationale Non-Profit-Organisation IMG, Toronto. Analyse und Evaluation des intellektuellen Kapitals von Organisationen; Erarbeitung einer Wissensbilanz (intellectual capital statement), in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut, Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit.

Ästhetik in der Gegenwartskultur; Rekonstruktion und Konkretisierung einer ästhetischen Kriteriologie in kuratorischen Konzepten, Kulturprogrammen und Kunstausstellungen, u. a. Niedersächsisches Landesmuseum Hannover, Museum der Bildenden Künste und Baumwollspinnerei Leipzig, Kunsthalle Osnabrück, Museum Abtei Liesborn, Bayer Kulturhaus Leverkusen, Kunsthaus Stade, Auf AEG Nürnberg, Kunsthaus Apolda.


SØR Rusche Sammlung Oelde/Berlin


Die SØR Rusche Sammlung Oelde/ Berlin, deren Wurzeln ins 19. Jahrhundert zurückreichen, umfasste bis 2019 über 3000 Werke mit den Schwerpunkten Niederländische Malerei des 17. Jahrhunderts und zeitgenössische Kunst des 21. Jahrhunderts. Zunächst in Begleitung seines 1996 verstorbenen Vaters Egon Rusche, sammelt Thomas Rusche bereits seit seiner Kindheit; zunächst Druckgrafik und Zeichnungen, dann Alte Meister und Skulpturen; seit 2004 zeitgenössische Kunst aller Medien, mit dem Sammlungsschwerpunkt der Kabinettmalerei. Die Sammlung wurde fortlaufend wissenschaftlich bearbeitet und in deutschen sowie internationalen Museen ausgestellt.[7][8]

2019 gab Thomas Rusche bekannt, seine Kunstsammlung aufzulösen, bereits 2016 nahm er die Firmensammlung aus dem Unternehmensvermögen heraus. Mit dem Erlös sollte die Digitalisierung des Textilunternehmens SØR Rusche vorangetrieben werden.[9]


Publikationen und Rezeption


Monographien
Artikel
Herausgeberschaft

Ehrungen und Auszeichnungen



Literatur





Einzelnachweise


  1. Van Laack übernimmt SØR RP ONLINE
  2. Antrittsvorlesung Dr. Dr. habil. Thomas Rusche "Normative Orieniterungen im Digitalzeitalter", Universität Siegen vom 14. November 2018
  3. Interview mit Thomas Rusche (Memento vom 17. April 2012 im Internet Archive) (PDF-Datei; 192 kB), Hilfswerk Schwester Petra, 2/2005.
  4. Interview mit Thomas Rusche: „Der finanzielle Wert ist unerheblich“ (Memento des Originals vom 27. Oktober 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sueddeutsche.de In: Süddeutsche Zeitung. 4. April 2007.
  5. Interview mit Thomas Rusche, 3. Juni 2010.
  6. Susanne Schreiber: „Run auf die SØR-Rusche-Collection“ Handelsblatt vom 30. Mai 2019
  7. Interview mit Thomas Rusche: „Der finanzielle Wert ist unerheblich“ (Memento des Originals vom 27. Oktober 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sueddeutsche.de In: Süddeutsche Zeitung. 4. April 2007.
  8. Interview mit Thomas Rusche, 3. Juni 2010.
  9. Susanne Schreiber: „Run auf die SØR-Rusche-Collection“ Handelsblatt vom 30. Mai 2019
  10. Interview mit „Die Wissensmanager des Jahres 2005“ In: Impulse. 17. Mai 2005.
  11. Für Verdienste um christliche Gesellschaftslehre: SØR-Geschäftsführer Thomas Rusche mit Wilhelm-Weber-Preis 2017 ausgezeichnet In: FOCUS Online 28. April 2017, abgerufen am 2. Mai 2017.
  12. „Thomas Rusche erhält Arnold-Janssen-Preis“, Arnold-Janssen-Solidaritätsstiftung/ Stadt Goch, Pressemeldung vom 18. Dezember 2018
  13. Maximilian Lutz: „Münsterländer Unternehmer Rusche zum „Ehrbaren Kaufmann“ gekürt“, Die Tagespost vom 31. Mai 2019
Personendaten
NAME Rusche, Thomas
ALTERNATIVNAMEN Rusche, Heinrich Thomas
KURZBESCHREIBUNG deutscher Textilunternehmer, Wirtschaftsethiker und Kunstsammler
GEBURTSDATUM 24. September 1962
GEBURTSORT Münster



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