Trude Krautheimer-Hess (* 11. Februar 1902 in Erfurt; † 12. September 1987 in Rom) war eine deutsch-amerikanische Kunsthistorikerin.
Trude Hess entstammte einer wohlhabenden jüdischen Industriellenfamilie, ihr Vater war der Schuhfabrikant Georg Hess, ihre Mutter Frida Hess, geb. Heilbronner. Ihre Eltern wurden Opfer des Holocaust. Durch ihren Onkel Alfred Hess, einen bedeutenden Sammler expressionistischer Werke, kam sie früh mit Kunst und Kunsthistorikern in Berührung. Von ihm erbte sie später auch mehrere Gemälde, darunter ein Bild Emil Noldes.[1] Ihr Cousin, Hans Hess, wurde ebenfalls Kunsthistoriker.
Sie studierte Kunstgeschichte an den Universitäten Jena, Frankfurt und Berlin und wurde 1928 am Kunstgeschichtlichen Institut in Frankfurt mit der Dissertation „Die figurale Plastik der Ostlombardei von 1100 bis 1178“ promoviert. Im März 1924 heiratete sie den Kunsthistoriker Richard Krautheimer und lebte mit diesem in Marburg. Im August 1933 emigrierte sie mit ihrem Mann nach Rom und Ende 1935 in die USA, wo sie zunächst in Louisville, seit 1937 in Poughkeepsie und seit 1952 in New York lebten. 1971 übersiedelten sie nach Rom.
Trude Krautheimer unterstützte ihren Mann in seinen Forschungen, insbesondere zu dem Architekten Lorenzo Ghiberti. In den 1950–60er Jahren trug sie eine bedeutende Sammlung von Handzeichnungen italienischer Künstler zusammen, die 1996 versteigert wurde.
Ein Teil ihrer persönlichen und kunsthistorischen Unterlagen wird als Nachlass an der Bibliotheca Hertziana aufbewahrt.[2]
Personendaten | |
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NAME | Krautheimer-Hess, Trude |
ALTERNATIVNAMEN | Hess, Trude (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsch-amerikanische Kunsthistorikerin |
GEBURTSDATUM | 11. Februar 1902 |
GEBURTSORT | Erfurt |
STERBEDATUM | 12. September 1987 |
STERBEORT | Rom |