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Bildnis einer Frau (auch Porträt einer Dame) ist ein Ölgemälde des österreichischen Malers Gustav Klimt (1862–1918), entstanden zwischen 1916 und 1917. Es gehört zu einer Serie von Damenporträts aus den letzten Lebensjahren des Künstlers. Es stellt die Übermalung eines anderen Frauenporträt dar, Dame mit Hut, auch Backfisch genannt und 1912 in Dresden ausgestellt, welches als verschollen galt.

Bildnis einer Frau
auch Porträt einer Dame
Gustav Klimt, 1916–17
Öl auf Leinwand
60× 55cm
Galleria d’arte moderna Ricci Oddi (Piacenza)
Vorlage:Infobox Gemälde/Wartung/Museum
Links unten die Ursprungsfassung
Links unten die Ursprungsfassung

Das Gemälde wurde 1925 vom italienischen Sammler Giuseppe Ricci Oddi erworben und wurde ab 1931 in der Galleria d'arte moderna Ricci Oddi in Piacenza gezeigt. Es war von Februar 1997 bis Dezember 2019 als gestohlen gemeldet. Es zählte zu den meistgesuchten Kunstwerken der Welt. Wiedergefunden wurde es in einem verborgenen Lagerraum des Museums, welches es besaß.[1]


Sujet


In den Jahren 1916 bis 1918 porträtierte Klimt mehrere Frauen, „einerseits Damen aus höchsten Kreisen, anderseits junge Mädchen aus der Unterschicht, die sein Atelier zahlreich bevölkerten.“[2] Das gegenständliche Gemälde zeigt Gesicht und Torso einer jungen Frau mit braunem Haar vor grünem Hintergrund, ein Viertelprofil.

Es ist nicht bekannt, welche Frau das Gemälde zeigt.[3]

Dass es sich um die Übermalung eines anderen Sujets handelt, wurde erst 1996, kurz vor dem vermeintlichen Diebstahl, von einer italienischen Schülerin entdeckt. Übermalt hat Klimt ein eigenes „verschollenes“ Frauen-Porträt, welches 1912 in Dresden ausgestellt war und später von Kunsthistorikern gesucht wurde. Das Mädchen im Ursprungsbild soll als Backfisch bezeichnet worden sein, es zeigte eine junge Frau mit Hut und Boa in ähnlicher Pose. Diese Frau soll eine Narbe gehabt haben.[3] Vom übermalten Sujet existiert eine Reproduktion.


Provenienz


Das Bild befindet sich seit 1925 durchgehend im Besitz der Sammlung von Giuseppe Ricci Oddi (1868–1936). Im Jahr 1931 wurde die Galleria d’arte moderna Ricci Oddi errichtet, ein Kunstmuseum in Piacenza, eigens konzipiert für die Sammlungen von Giuseppe Ricci Oddi. Dort war das Gemälde ständig ausgestellt. Das Museum zeigt überwiegend Werke italienischer Künstler des 19. und frühen 20. Jahrhundert, durchweg gegenständliche Malerei und figurative Plastik.

Am 22. Februar 1997 wurde das Gemälde aus dem Museum entwendet. Die Alarmanlage war damals wegen Renovierung außer Betrieb. Es wurde vermutet, dass die Diebe über das Dach geflüchtet wären. Die polizeilichen Ermittlungen konzentrierten sich zuerst auf Aufseher der Galerie, wurden jedoch in der Folge mangels Beweisen eingestellt. Das Bild galt aufgrund seiner Bekanntheit als unverkäuflich. Es war weltweit in allen Registern für gestohlene Kunstwerke registriert. Am 10. Dezember 2019 wurde – nachdem Efeu von der Außenwand entfernt worden war – ein Hohlraum an der Mauer zum Garten des Museums entdeckt. Darin befand sich, in schwarzem Plastik verpackt, das Gemälde, welches laut BBC unverändert mit Stempel und Siegel versehen war. Das Werk sei in relativ gutem Zustand.[4][5] Seit der Wiederentdeckung wird es im Tresor einer Filiale der italienischen Zentralbank aufbewahrt. Unmittelbar nach der Wiederauffindung des Gemäldes beauftragte die Staatsanwältin Ornella Chicca eine Expertenüberprüfung, ob das Gemälde echt ist. Das Ergebnis der Untersuchung wurde im Januar 2020 bekanntgegeben: „Ich kann Ihnen mit nicht geringen Emotionen sagen, dass die Arbeit authentisch ist“, so Chicca gegenüber der Presse.[1] Nach Abschluss der Untersuchungen wird das Gemälde wieder ins Museum zurückkehren und dort ausgestellt werden.[5]

Der Wert des Gemäldes beträgt laut Museum 60 bis 100 Millionen Euro.[4]

Im Februar 2020 meldeten sich zwei Männer, die bereits wegen Kunstdiebstählen verurteilt worden waren, bei der Tageszeitung Libertá und dem Journalisten Ermanno Mariani, der 2018 ein Buch über das verschwundene Bild publiziert hatte. In Briefform gestanden sie den Diebstahl und erklärten, sie hätten das Gemälde der Stadt „als Weihnachtsgeschenk“ zurückgegeben, nachdem die Tat verjährt ist.[6] Die Justizbehörden ermitteln jedoch gegen die Witwe von Stefano Fugazza (1955–2009), des ehemaligen Direktors des Museums, wegen Hehlerei. Laut Libertá wurde die Wohnung der Frau durchsucht.[7]


Literatur




Commons: Portrait of a Lady by Klimt (Galleria Ricci Oddi) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise


  1. ORF (Wien): Gefundenes Klimt-Gemälde in Italien ist echt. 17. Jänner 2020.
  2. Neue Zürcher Zeitung: Vermisstes Klimt-Bild kommt wieder zum Vorschein. 10. Dezember 2019.
  3. Die Presse (Wien): Viele Rätsel um wiedergefundenes Klimt-Porträt in Italien. 11. Dezember 2019.
  4. Die Zeit (Hamburg): Echtheit von wiederentdecktem Klimt-Gemälde bestätigt, 17. Januar 2020
  5. BBC (London): Portrait of a Lady: Painting found in wall confirmed as stolen Klimt. 17. Januar 2020.
  6. Niederösterreichische Nachrichten: Klimt-Gemälde: Mutmaßlicher Dieb befragt, 20. Januar 2020
  7. ORF (Wien): Wiedergefundenes Klimt-Bild: Ermittlungen aufgenommen, 11. Februar 2020

На других языках


- [de] Bildnis einer Frau (Klimt)

[en] Portrait of a Lady (Klimt)

Portrait of a Lady is an oil on canvas painting by Gustav Klimt, painted between 1916 and 1917. The painting measures 60 by 55 centimetres (24 in × 22 in). It depicts a portrait of a female figure, composed in an unusually lively expressionistic style. It was acquired by the Galleria Ricci-Oddi in Piacenza in 1925.

[fr] Portrait d'une dame (Klimt)

Portrait d'une dame est une peinture à l'huile sur toile, réalisée en 1916-1917 par Gustav Klimt. Il s'agit d'un portrait d'une femme, dans un style inhabituellement expressionniste. Il a été acquis par le musée d'Art moderne Ricci-Oddi à Plaisance, en 1925.

[it] Ritratto di signora (Klimt)

Il Ritratto di signora è un dipinto a olio su tela di Gustav Klimt realizzato tra il 1916 e il 1917 e custodito all'interno del museo Galleria d'arte moderna Ricci Oddi di Piacenza.

[ru] Портрет женщины (картина Климта, 1916)

«Портрет женщины» или «Портрет дамы» или «Женский портрет» (нем. Bildnis einer Frau или Porträt einer Dame) — картина австрийского художника Густава Климта, написанная между 1916 и 1917 годами. Является единственной известной на сегодняшний день «двойной работой» художника: изначально на ней была изображена женщина в широкополой шляпе, затем Климт переписал её.mw-parser-output .ts-Переход img{margin-left:.285714em}. С 1925 года полотно хранилось в Галерее современного искусства Риччи-Одди в городе Пьяченце (Италия). В 1997 году оно было похищено во время ремонта здания. После кражи картину называли «одним из самых разыскиваемых произведений искусства». С момента кражи периодически появлялась информация об её обнаружении, но найденные картины оказывались подделками. В декабре 2019 года оригинальное полотно было найдено музейными работниками в тайнике на территории самой Галереи. В январе 2020 его подлинность была подтверждена. На текущий момент стоимость картины оценивается в 66 млн долларов США.



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